Erste Grusel-Clowns in Mittelhessen gesichtet

Hessen
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Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung - Aus Spaß kann ganz schnell Ernst werden.



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Wer mit der Angst seiner Mitmenschen spielt, der sollte sich darüber bewusst sein, was er damit alles anrichten kann.

Was kann passieren?

Wenn sich jemand "nur" erschreckt scheint alles noch ganz harmlos. Aber (!): Keiner kann vorhersagen, dass es auch dabei bleibt. Vieles kann passieren: Der Erschreckte rennt aus Angst auf die Straße und wird angefahren, stürzt mit dem Fahrrad, erleidet einen Schock oder Herzinfarkt, sprüht aus Angst sein Tierabwehrspray ins Gesicht des 'Angreifers'... Kaum einer kann wohl alle möglichen Folgen absehen und bedenken.

Das ist passiert

Aus der Toilette einer Turnhalle in der Straße "Zum Hardtwald" in Reiskirchen kam am Dienstagabend, gegen 20.30 Uhr, vermutlich ein junger Mann mit einer weißen Clowns-Fratze und erschreckte zwei vom Training kommende Frauen. Sie erklärten ihm er solle das Weite suchen und holten sich Hilfe bei Trainingskammeraden - in dieser Zeit konnte der Unbekannte entkommen. Er wird als etwa 20 bis 25 Jahre alt, 1.85m groß mit schwarzen Haaren beschrieben.

Mit einer dreckigen Lache und einer Fahrradhupe erschreckte ein unbekannter Clown in der Artur-Herzog-Straße in Wetzlar-Nauborn am Mittwochabend, gegen 21.45 Uhr, eine Frau, die mit ihrer Tochter unterwegs war. Auch er machte sich schnell aus dem Staub und konnte den der Polizei nicht mehr gefunden werden.

In der Kurt-Schumacher-Straße in Rosbach erschreckte am Mittwochabend, gegen 19.45 Uhr ein Grusel-Clown ein Kind, welches sich auf dem Nachhauseweg vom Sportplatz befand. Mit weißer Harlekinmaske, gemustertem Kostüm und mit einem Vorschlaghammer war der unbekannte Erschrecker unterwegs. Ein Passant meldete der Polizei den Vorfall, nachdem er mit dem verängstigten Jungen gesprochen und den Verkleideten selbst gesehen hatte. Er wird als 1.80 m groß und schlank bezeichnet und war in Begleitung einer weiteren Person.
"Clown" und Kind waren bei Eintreffen der Polizei nicht mehr zu ermitteln. "Wir hoffen dem Kind geht es gut und es kann sich schnell von dem Schreck erholen."

Einen Clown mit einer Kettensäge der in Marburg "herumtorkelte" und Passanten erschreckte, darunter auch ein 14-jähriges Mädchen, bekam die Polizei in Marburg am Sonntagabend (23.10.16) gemeldet. Ob seine Kettensäge echt war, ist dabei nicht bekannt.

Auch in Bad Endbach-Hartenrod sichteten Anwohner am Sonntagabend gleich mehrere Clowns, die dort ihr Unwesen getrieben haben sollen. Sie versuchten die Autofahrer zu erschrecken und warfen eine Mülltonne um. Sie stiegen danach offenbar in einen sie begleitenden PKW ein und waren so schnell verschwunden, wie sie kamen.

In Marburg erschreckte letzte Nacht ein Clown einen Passanten in der Frauenbergstraße. Er kam von hinten und klopfte dem Mann auf die Schulter. Als sich der Mann umdrehte, kicherte der Clown, der eine Axt (ob echt oder unecht ist nicht bekannt) in der Hand hielt. Der Passant blieb cool, machte dem Clown klar, dass man das nicht macht, woraufhin der verschwand.

Die Polizei duldet keine Straftaten!

Der mediale Hype um das Thema "Grusel-Clowns" hat diese wohl erst zu dem werden lassen, was sie sind. Ein absoluter Trend, der viele "Möchtegernclowns" auf den Plan ruft, die inzwischen auch Bürgerinnen und Bürger in Mittelhessen in Angst und Schrecken versetzen. Jeder dieser Clowns sollte sich nicht nur seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen bewusst sein, sondern vor allem auch wissen, dass die Polizei alle strafrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen wird. Die Verwirklichung der in Frage kommenden Straftaten, wie Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung können Folgen bis hin zu einer Freiheitsstrafe nach sich ziehen.  Mögliche zivilrechtliche Folgen in Form von Schadensersatz können natürlich auch noch in Betracht kommen.

Auch wer nicht als Clown unterwegs ist, sich aber in den Sozialen Medien bewegt, kann helfen, den vermeintlichen Spaß-Freunden keine weitere Plattform zu bieten. Erstellen Sie keine Fake-Posts und verbreiten Sie diese auch nicht weiter. Auf den ersten Blick können oder wollen viele nicht unterscheiden, ob sie Wahrheit oder Fake teilen und tragen so zur Verunsicherung ihrer Mitmenschen bei.

Was tun wenn ich erschreckt werde?

Sollten Sie plötzlich einem Grusel-Clown gegenüberstehen, dann raten wir nach dem Motto: "Der Klügere gibt nach" zu handeln. Schreien Sie laut um Hilfe und treten Sie, wenn möglich, den Rückzug an. Rufen Sie sofort über die Notrufnummer 110 die Polizei an. Wenn Sie sich verteidigen müssen, bedenken Sie immer die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Die Abwehr eines Angriffs im Sinne der Notwehr heißt nicht mit "Spatzen auf Kanonen zu schießen" und selbst zum Angreifer / Täter zu werden.

Halloween

Zum Abschluss noch ein Wort an alle Fans von Halloween. Haben Sie gemeinsam mit Ihren Mitmenschen Spaß und erfreuen Sie sich an manch gruseligem Outfit. Achten Sie das Eigentum anderer und bedenken Sie die bei manchen vorhandene Angst. Ganz sicher finden Sie in diesem Jahr auch ein kreativeres Kostüm als das eines Grusel-Clowns.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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