Der Kommunismus in seinem Zeitalter

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„Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ heißt die Ausstellung, die ab sofort im ersten Obergeschoss des Friedberger Kreishauses, Gebäude B, zu sehen ist.



Die Ausstellung, die der Frankfurter Historiker Gert Koenen geschaffen hat und die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen historischen Museum herausgegeben wurde, zeigt auf 25 Tafeln mehr als 200 zeithistorische Fotos, Dokumente sowie QR-Codes, die mit vielen Dokumenten im Internet verlinkt sind. Landrat Joachim Arnold eröffnete die Ausstellung, die zur Auseinandersetzung mit dem Kommunismus und seinen Diktaturen einlädt.

Der Kommunismus war die größte und tiefgreifendste Massenbewegung des 20. Jahrhunderts. Die Parteien der „kommunistischen Internationale“ waren wie von Lenin gefordert, Parteien neuen Typs. Von ihren Mitgliedern verlangten sie totale Hingabe und absolute Disziplin. Sobald eine kommunistische Partei die Macht errungen hatte, mussten alle Bürger sich ihrer Führung aktiv unterordnen. Dieser Anspruch wurde zu Recht als „totalitär“ bezeichnet und bezog sich auf alle Lebensbereiche. In der Folge wurden zahllose Existenzen zerstört, Millionen Menschen sind umgekommen. Gleichzeitig konnte der Kommunismus aber auch ganze Generationen begeistern.

Der Kommunismus, der sich zunächst in Russland durchsetzte und zur Gründung der Sowjetunion führte, war geprägt von einem vernichtenden Hass gegen die Vertreter der „alten Gesellschaft“ wie Adlige, Militärs, Beamte oder Kirchenvertreter, aber auch gegen die moderne Bourgeoise wie Industrielle, Kaufleute und Bankiers, gegen Kleinbürger, bürgerliche Intellektuelle, liberale Sozialdemokraten und nicht zuletzt gegen wohlhabende Bauern. Sie alle galten den Kommunisten als Parasiten und Sozialfeinde, von denen die Gesellschaft zu säubern sei. Dagegen stand der klassenbewusste Proletarier. Teil des Kommunismus war auch ein Heldenmythos und Personenkult, insbesondere in den ersten Jahren um Lenin, später um Stalin, in China war es Mao, in Kuba Fidel Castro und Che Guevara, die wie Pop Idole verehrt wurden.

Die moderne Frau im Sozialismus hatte eine ganz besondere Rolle. Der idealtypische weibliche Kader ist ein androgynes Wesen, Kämpferin, Kameradin, Aktivistin, Mutter und Muse, die allen bourgeoisen Eitelkeiten und weiblichen Schwächen entsagt. Tatsächlich spielen Frauen in kommunistischen Staaten, im Mittelbau von Staat und Gesellschaft eine tragende Rolle als Ärztinnen, Lehrerinnen, Richterinnen. In Spitzenpositionen rückten sie allerdings selten auf. Eine Hausfrauenexistenz ist verpönt. Ohne Einkommen der Frau gibt es keine Familie. Zudem waren wegen der notorischen Versorgungsschwierigkeiten Frauen in der Produktion unverzichtbar.

Die Ausstellung ist bis zum Jahresende während der Öffnungszeiten des Kreishauses montags bis mittwochs 7.30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr zu besichtigen.

Foto: Landrat Joachim Arnold bei der Eröffnung der Ausstellung „der Kommunismus in seinem Zeitalter“.


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