„Prominenter Platz für einen Sohn der Region“

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Landrat Thorsten Stolz (SPD) hat die Kunstausstellung „Jedes Gemälde beginnt mit dem ersten Strich“ im Main-Kinzig-Forum eröffnet.



Darin setzen sich 19 Künstlerinnen und Künstler aus der Region mit Ludwig Emil Grimm, dem Bruder von Jacob und Wilhelm Grimm und bekannten Zeichner auseinander, in Gemälden, Skulpturen, ebenso in überraschenden Objekten wie einem Knusperhäuschen und einem Kleiderschrank. „Für die Ausstellung ist es schon die vierte Station. Für mich war es ein echtes Anliegen, die Werke noch einmal einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, erklärte Stolz in seiner Begrüßung. „Wir räumen einem Sohn der Region gerne diesen prominenten und großen Platz ein.“

Der Landrat verwies damit auf die lange Ausstellungszeit bis 27. April. Zudem gebe es in den kommenden Wochen eine Reihe von Begleitveranstaltungen. So hatte Britta Schäfer-Clarke als künstlerische Leiterin die Ausstellung auch angelegt, als „partizipative“ Schau, damit „unsere Kunst- und Kulturvermittlung auch aus dem rein musealen Bereich raus zu den Menschen geht, sowohl mit kreativen Schulführungen, Künstlerworkshops und Künstlergesprächen als auch dadurch, dass wir die Exponate vor Ort bei unseren Besuchern präsentierten“. Schäfer-Clarke wünschte sich, dass die Besucherinnen und Besucher im Bürgerportal Ludwig Emil Grimm für sich entdecken und ihn durch die Interpretation der Künstler neu erleben.

Ludwig Emil Grimm (1790 – 1863), der jüngere Bruder der Sprachforscher und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm, war ein bedeutender Künstler der Romantik. Er schuf zahlreiche Porträts und Genredarstellungen und wählte auch immer wieder die Natur als Motiv, auch die im Gebiet des heutigen Main-Kinzig-Kreises, in dem er sich als gebürtiger Hanauer und in Steinau aufgewachsenes Kind immerhin gut 13 Jahre seines Lebens aufhielt.

An Grimms Vita und dessen Zeit erinnerte Burkhard Kling, Museumsleiter des Brüder-Grimm-Hauses, in seinen einführenden Worten. Grimm habe in Gelnhausen gezeichnet, in Schlüchtern Motive gefunden, und in Birstein, wo seine Großmutter herstammte und ein Vetter lebte, habe es ihm nicht nur die Landschaft angetan, auch die bei der Fürstin weilende Gräfin Auguste von Wächtersbach, so Kling. „Es gibt keinen Künstler, über die vergangenen Jahrhunderte hinweg, der die Region des heutigen Main-Kinzig-Kreises in seiner Größe und Vielfalt so stark repräsentiert und künstlerisch verarbeitet hat wie Ludwig Emil Grimm“, befand Burkhard Kling.

Mit Grimms Leben und Schaffen haben sich Jana Baus (Steinau-Bellings), Carla Frohnapfel (Fulda), Achim Gogler (Gelnhausen), Gennady Gorbaty (Bad Soden-Salmünster), Dieter Hannes (Birstein), Gerd Hausen (Brachttal), Heike Hausen (Brachttal), Wolf-Dietrich Hess (Steinau), Simone Höhn (Schlüchtern), INK (Jossgrund-Oberndorf), Jesekiel (Kloster Arnsburg, Lich), Matthias Kraus (Hasselroth), Klaus Puth (Mühlheim), Jutta Römhild (Kleinkahl), Lydia Sanden (Birstein-Hettersroh), Britta Schäfer-Clarke (Birstein), Jörg Schmitz (Gelnhausen), Wolfgang Schott (Birstein-Kirchbracht) und Anna Zeis-Ziegler (Sinntal) auseinandergesetzt.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung besichtigt werden. Die Werke werden zudem in einem Begleitbuch dokumentiert und erläutert.

Während der Ausstellungszeit bis 27. April finden noch Zusatzveranstaltungen statt. So ist die Teilnahme an Führungen am 15. März und 19. April möglich, Künstler stehen am 22. März und 26. April für Gespräche zur Verfügung, jeweils um 16.30 Uhr. Im Bildungshaus werden zudem vier Kurse angeboten: ein Workshop zur Kaltnadelradierung mit Achim Gogler (10. und 11. März), „Das märchenhafte, süße Knusperhäuschen“ mit Jana Baus (17. März), Modellieren mit Paperclay mit Jutta Römhild (7. April) und Malen mit Modell mit Lydia Sanden (14. April). Anmeldungen laufen über die Bildungspartner Main Kinzig (www.bildungspartner-mk.de).

Foto: Landrat Thorsten Stolz (Zweiter von rechts), Kulturbeauftragter Matthias Schmitt (Dritter von rechts), Burkhard Kling (Dritter von links) und Britta Schäfer-Clarke (Vierte von links) begrüßten einige der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler im Bürgerportal.


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