Elisabeth Holder: Vom Schmuck zur Kontextuellen Kunst

Die Ausstellung zeigt das Werk der Düsseldorfer Professorin Elisabeth Holder und veranschaulicht ihre künstlerische Entwicklung von den Anfängen bis in die Gegenwart. Elisabeth Holder wurde in Pforzheim und in Hanau an Zeichenakademie Jahren zur Goldschmiedin ausgebildet und studierte in den 1970er Jahren an der Hochschule Düsseldorf und am Royal College of Art in London. Danach war sie bis 1988 als freischaffende Goldschmiedin in der britischen Metropole tätig und widmete sich der Gestaltung von Schmuck als Objekt.

Zitat Elisabeth Holder: „Es mag für die meisten Schmucktagenden von wenig, bzw. keinem Interesse sein, ob ein Stück als unabhängiges Objekt bestehen kann, wenn man es nicht mehr am Körper trägt. Für mich als Schmuckgestalterin ist es jedoch von großer Wichtigkeit. Jedes Stück, das ich mache, ist daher auch ein Versuch eine geeignete Balance zwischen diesen beiden Kriterien herzustellen. Vollkommen ist ein Stück für mich erst dann, wenn es als Schmuck und Objekt Bestand hat.“

Mit der Annahme einer Professur für Schmuckdesign im Fachbereich Design an der Hochschule Düsseldorf verschoben sich ihre Arbeitsschwerpunkte auf Lehre und Forschung. Neben der Begleitung zahlreicher Generationen von Schmuckgestaltern und -gestalterinnen begann sie mit der Entwicklung eigener Fragestellungen. Anlass dazu waren etwa Reisen zu neolithischen Stätten auf den Britischen Inseln, in der Bretagne, Irland oder Deutschland. So untersuchte Sie Schmuck im Verhältnis zu antiken Zeichen und dem daraus gewordenen Ornament. Sie führte aber auch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Materialen der Schmuckgestaltung im Spannungsfeld von Beherrschung und Dialog. Ab 2005 widmete sich konkret den Bedingungen für Schmuck, was sie zu einem generalisierten Schmuckbegriff führte: Schmuck als kontextuelle Kunst. Unter diesem Aspekt entstanden für die Ausstellung im Hanauer Goldschmiedehaus temporäre Arbeiten für den Außenraum des historischen Rathauses.

Zitat Malte Guttek: „Die Einzelausstellung zum Werk Elisabeth Holders ist eine wunderbare Gelegenheit, die Gedankenwelt der Düsseldorfer Professorin kennenzulernen. Das weit gespannte Feld ihres Schaffens zeigt, welche Kraft und künstlerische Innovation dem Thema Schmuck innewohnt.“ Zur Eröffnung sprechen Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedehaus, Beate Funck, Stadtverordnetenvorsteherin, sowie Christianne Weber-Stöber und Malte Guttek, ehemalige und aktuelle Leitung des Goldschmiedehauses. Am Eröffnungstag ist der Besuch des Goldschmiedehauses kostenfrei. Die Ausstellung von Elisabeth Holder läuft bis zum 25. August 2025.

Ebenfalls am 21. April um 14.00 Uhr wird die begleitende Studioausstellung „Begegnungen“ mit einem Künstlerinnengespräch zwischen Yiqing Cai, Eunok Cho, Beru Inou und Denise Reytan eröffnet. Die vier Absolventinnen der Hochschule Düsseldorf haben zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei Elisabeth Holder studiert und sind danach ihre eigenen Wege gegangen. In lockerer Gesprächsrunde stellen die Künstlerinnen ihre Arbeiten vor und freuen sich auf den direkten Austausch mit Ihnen. Die Studioausstellung ist bis 18. August 2024 zu sehen.

Führungen am Sonntag um 15.00 Uhr: 28.04., 19.05., 2.06., 21.07. und 18.08.2024. Eintritt inkl. Führung Erwachsene7,00 €, Kinder 2,00 €. Am 16. Mai findet um 19.00 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Apéro +“ ein Künstleringespräch mit Elisabeth Holder statt. Die Teilnahme kostet inkl. Getränk 7,00 €. Aufgrund der begrenzten Platzanzahl ist eine Anmeldung bis zum 14. Mai erforderlich.