„Seelenvögel“-Ausstellung im Schlüchterner Krankenhaus

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Im Innenhof der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Schlüchterner Main-Kinzig-Kliniken wurde eine kleine, aber sehr besondere Ausstellung eröffnet.



Zu bewundern sind insgesamt 18 Skulpturen, welche im Rahmen einer ergotherapeutischen Projektwoche entstanden sind. Patienten und Ergotherapeuten aus dem stationären Bereich, der Psychiatrischen Tagesklinik und der RPK Arbeitsleben (Rehabilitation für psychisch kranke Menschen) haben sich gemeinsam handwerklich-kreativ betätigt und einzigartige Kunstwerke geschaffen.

„Seelenvogel“, auch der Name des Fördervereins der psychiatrischen Klinik, war das Motto, unter dem die Teilnehmer Figuren aus Ytong – dies sind Wandbausteine aus Porenbeton – kreierten. Angeleitet wurden sie hierbei vom Maler und Objektgestalter Alf Seckel aus Bingenheim. Etwa drei Stunden pro Tag wurde engagiert gewerkelt: Es galt zunächst aus dem rechteckigen Klotz eine Form herauszuarbeiten, diese dann an der Oberfläche zu verfeinern und anschließend „die Fantasie mit Farben aufblühen zu lassen“, so Seckel. Jedem Projektteilnehmer war die Gestaltung selbst überlassen. „Ziel war es, das Thema wirklich zu verinnerlichen – weg vom scheinbar Realen, hin zu Träumen und Sehnsüchten“, erläutert der Künstler.

„Alle Teilnehmer hatten viel Freude am kreativen Schaffen“, erinnert sich die leitende Ergotherapeutin Ursula Hansel. Stolz präsentierten sie die fertigen Objekte am Ende der Woche vor Publikum. „Menschen haben generell ein innewohnendes Bedürfnis sich zu betätigen. Sie ziehen aus diesem Handeln Zufriedenheit und Bestätigung und erleben somit ein Eingebunden-Sein in die aktive Welt der handelnden Menschen“, beschreibt Hansel. Im Gesamttherapiekonzept einer psychiatrischen Behandlung stelle die Ergotherapie somit einen wichtigen Bestandteil dar. Die Angebote dienen insbesondere der psychischen Stabilisierung, dem Training der Grundarbeitsfähigkeiten sowie der Verbesserung psychosozialer Kompetenzen. „Die regelmäßig stattfindende Projektwoche ist aber nicht nur für die Patienten eine große Bereicherung“, so Hansel: „Auch die Mitarbeiter des ergotherapeutischen Teams erhalten die Möglichkeit, ihr handwerklich-kreatives Spektum zu erweitern und sich mit verschiedenen Materialien und Techniken auseinanderzusetzen.“ Für die Unterstützung und Wertschätzung der Projektwoche gelte der Chefärztin Dr. Susanne Markwort daher ein besonderer Dank.

Die persönlichen „Seelenvögel“ sind noch etwa sechs Monate in der Klinik ausgestellt.

Foto: Das Team der Ergotherapie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie präsentiert die „Seelenvögel“, welche im Rahmen der Projektwoche gestaltet wurden.


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