White Wings: Nichts zu holen in Hagen

Basketball
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Es war wie erwartet ein Abend voller Emotionen in Hagen.



Zum ersten Mal seit dem Tod von Chefcoach Matthias Grothe spielte Phoenix Hagen wieder in der heimischen Ischelandhalle. In Gedenken an den Verstorbenen enthüllten die Fans über eine gesamte Tribüne ein Banner. „Trainer. Mentor. Grothzilla. Legende. Ruhe in Frieden“, war darauf zu lesen. „Es zeigt, was für ein großartiges Standing Matze in Hagen hatte. Er war auch in Deutschland ein Name. Man merkt, dass die Basketballfamilie in solchen Momenten zusammenhält, das finde ich gut“, kommentierte Helmut Wolf, Sportdirektor der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau.

Ob diese große Geste einen Schub für das Team bedeutete, wissen nur die Spieler selbst. Von Anfang an war jedoch deutlich, dass Phoenix Hagen einen extrem guten Tag hatte. Besonders die Effizienz der Gastgeber war herausragend. „Hagen hat einfach unglaublich hoch getroffen, sowohl aus der Distanz als auch aus dem Feld“, sagte Assistant Coach Tuna Isler nach dem Spiel. Allen voran James Reid erwischte einen absoluten Sahnetag. Beim Halbzeitstand von 54:32 hatte er bereits 20 Punkte auf sein Konto verbucht und glänzte mit einer überragenden Dreier-Quote von 83 Prozent. „Wir hatten einige der wichtigsten Spieler gestern einfach nicht im Griff. So kam das Hagener Spiel richtig ins Rollen“, resümierte Isler die erste Halbzeit.

Auf der Gegenseite haderten die Hanauer mit den Würfen. Zwar gingen die White Wings kurzzeitig mit 5:6 in Führung, danach aber dominierten die Hagener das Spiel. Irgendwie wollte der Ball weder aus der Distanz, noch aus nächster Nähe in den Korb gehen. Zwar sorgten Till-Joscha Jönke, Chase Adams und Luquon Choice hin und wieder für Punkte auf dem Scoreboard, die Trefferquote von gerade einmal 28 Prozent sprach dennoch deutliche Worte.

Zur zweiten Hälfte kamen die HEBWEISEN WHITE WINGS Hanau dann besser ins Spiel und hatten Reid in der Folge deutlich besser unter Kontrolle. So konnte das Team von Headcoach Simon Cote das dritte Viertel sogar mit 17:18 für sich entscheiden. Dennoch blieb das Momentum auf Seiten von Phoenix Hagen. „Wenn sie es gebraucht haben, haben sie ein wenig angezogen und dann haben auch verschiedene Leute getroffen“, so Wolf. Dabei zeigte sich auch die von ihm bereits vor dem Spiel angesprochene, geschlossene Teamleistung: Gleich vier Spieler – James Reid, Dominik Spohr, Derreck Brooks und Alex Herrera – punkteten zweistellig.

Obwohl Hagen in der zweiten Hälfte offensiv zunehmend weniger effizient wurde, war das Spiel nicht mehr zu drehen. 86:60 lautete der Endstand und die 2163 Zuschauer feierten den verdienten Sieg. Die Probleme des Spiels lagen für Isler auf der Hand: „Wir haben nicht die Leistung gebracht, die wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Durch die schwache erste Halbzeit haben wir das Spiel abgegeben.“ Gerade in der Defensive habe immer wieder Biss und Überblick gefehlt. Für die Partie gegen Köln am 25.11. gilt es nun, die Fehler des Spiels aufzuarbeiten und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. „Wir haben bisher in dieser Saison gezeigt, dass wir unberechenbar sind, auch auf unterschiedlichen Positionen. Es geht jetzt darum, den Fokus der Spieler wieder zu richten und gegen Köln klar unser Spiel zu spielen.“

Zu sehen ist die Partie im Livestream unter https://airtango.live

Für die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau spielten:
Chase Adams (12 Punkte/4 Rebounds/1 Assist)
Paul Albrecht (8/3/2)
Josef Eichler (0/4/2)
Till-Joscha Jönke (14/4/4)
Jonas Herold (0/0/0)
Luquon Deonti Choice (12/2/2)
Lavon Maurice Long (4/2/1)
Christian von Fintel (3/2/1)
Benedikt Nicolay (0/0/0)
Christopher Gerard Brady (7/6/1)


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