White Wings bleiben auf Playoff-Kurs

Basketball
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Es war eine reichlich zerfahrene Partie zwischen den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau und den Gästen der OrangeAcademy aus Ulm.



Mit einer auf beiden Seiten schwachen Dreierquote und Turnovern in zweistelliger Zahl fielen am Ende nur wenig Punkte. Das gute für die Hanau-Fans: Der Sieg ging am Ende an die Hausherren. Endstand: 65:58.

Im ersten Viertel waren es zunächst die Ulmer, die den besseren Zug zum Korb hatten. David Krämer und Björn Rohwer sorgten für erste wichtige Punkte und hielten die Gäste bis kurz vor Ende des ersten Viertels vorne. „Das sind Jungs, die in Ulm auch international spielen. Man hat gesehen, dass Ulm ein talentiertes Team ist“, so Sportdirektor Helmut Wolf. Auf Hanauer Seite dominierte vor allem Chris Brady, der unter anderem per Dunking Punkte aufs Scoreboard brachte.

Mit 13:13 ging es in Viertel zwei. Früh zeichnete sich dabei ab, dass auf beiden Seiten die Dreier nicht fallen wollten. „Die Würfe, die wir uns herausgeholt haben, waren nicht gut. In den letzten Spielen haben wir den Ball deutlich besser laufen lassen. Wir haben die Qualität, dass das funktioniert, aber in diesem Spiel haben wir uns aus dem Rhythmus bringen lassen“, erklärt Co-Trainer Tuna Isler die Probleme der hanauer Offensive. Die Punkte mussten im Spiel daher vor allem aus der Zwei-Punkte-Distanz genommen werden. Till-Joscha Jönke und Paul Albrecht hatten das erkannt und zur Halbzeit für eine dünne Führung gesorgt – 31:27.

Eine echte Tiefphase erlaubten sich die White Wings dann in Viertel drei. Nachdem der Topscorer des Abends Albrecht einige wichtige Würfe traf und die Hanauer auf einen Neun-Punkte-Vorsprung davongezogen waren, ließen sie die Ulmer herankommen. Erneut war es Rohwer, aber auch Joschka Ferner, die die OrangeAcademy in Führung und damit zurück ins Spiel brachten. „Es hat in der Phase zu lange gedauert, bis wir gemerkt haben, was gerade passiert. Zum Glück haben wir aber noch rechtzeitig den Schalter umgelegt“, so Isler.

Das passierte in Viertel vier. Zunächst glich Chris Brady zum 45:45 aus, ehe dann ab der dritten Spielminute des Schlussabschnitts der Knoten platzte. Jönke, Albrecht und Chase Adams trafen wichtige Würfe und sorgten für einen Acht-Punkte-Vorsprung. „Als es nötig war, lief es wieder rund. Auch wegen Paul Albrecht. Und Till Jöhnke hat sich in die Rebounds geworfen – acht Stück hat er gefangen. Er hat unser Spiel defensiv dominiert. Als wir dann mit 59 Punkten weg waren, war es für Ulm ganz schwer, wieder heranzukommen“, lobte Wolf das Team.

Ulm machte gegen Ende offensiv noch einmal Druck, hielt durch taktische Fouls die Uhr an, um die Hanauer an die Freiwurflinie zu schicken und selbst zu schnellen Abschlüssen zu kommen. Letztere gelangen zwar – doch auch die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau nutzten ihre Chance und verwandelten die wichtigen Freiwürfe. Das Spiel endete mit 65:58 – ein wahrer Arbeitssieg. „Ich würde so weit gehen, zu sagen, dass Ulm nicht überragend gespielt haben, sondern wir nur in wenigen Phasen eine überzeugende Leistung gebracht haben. Ansonsten war es für uns ein eher schlechtes Spiel. Am Ende ist es aber natürlich etwas Positives, wenn man so einen Sieg noch holt“, kommentierte Isler.

Auch Topscorer Paul Albrecht empfand die Partie als schweres Spiel: „Sie wollen nicht absteigen, wir wollen in die Playoffs – da waren wir einfach ein bisschen verkrampft.“ Die Fans haben dem Team in der wichtigen Schlussphase einen zusätzlichen Push gegeben, der motivierte, sich noch einmal reinzuhängen.

Diesen Push können die Hanauer auch am Sonntag gebrauchen – da kommen nämlich die Nürnberg Falcons in die Main-Kinzig-Halle. Die Falcons haben parallel zwar eine Packung gegen Kirchheim kassiert (80:64), dürften aber dennoch ein besseres Spiel zeigen, als Ulm. „Die Falcons schätze ich sehr stark ein. An den vergangenen Spieltagen haben sie eine ganz starke Leistung gegen Köln gezeigt und gegen Baunach souverän gewonnen“, sagt Sportdirektor Wolf. Zudem hat die Verpflichtung von BBL-Spieler Robert Oehle, der zuvor bereits in Nürnberg gespielt hatte, voll eingeschlagen. In gerade einmal fünf Partien hat er insgesamt bereits 66 Punkte erzielt und trifft statistisch gesehen jeden zweiten Zwei-Punkte-Wurf.

Darüber hinaus war Nürnberg bisher das einzige Team der Liga, das in der Tabelle hinter den White Wings stand und dennoch einen Sieg gegen die Hanauer erreichte. „Da haben wir natürlich noch eine Rechnung offen“, so Wolf. Generell haben die Falcons einige Siege gegen stärkere Teams eingefahren. „In der personellen Situation sowie der Art und Weise, wie sie aktuell spielen, haben sie aus meiner Sicht noch gute Chancen, um die Playoffs mitzuspielen. Sie haben vielleicht ein bis zwei Siege zu wenig eingefahren bisher, doch so eng wie die Liga derzeit zusammensteht, kann es da ganz schnell gehen“, analysiert Wolf.

Zwar hat Nürnberg keine gute Auswärtsstatistik und konnte in fremden Hallen bisher nur zwei Siege einfahren. Dennoch ist die Mannschaft nicht zu unterschätzen. Aufgrund des Doppelspieltags müssen Simon Cote und Tuna Isler ihre Mannschaft nun innerhalb kürzester Zeit auf zwei Gegner vorbereiten. „Wenn wir nach vorne schauen wollen, dürfen wir uns keinen Ausreißer erlauben.“ Wie bereits in den vergangenen Wochen kann es dabei nur eine Marschrichtung geben, wie Wolf erklärt: „Wichtig ist: Wir schauen auf uns. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen.“

Neben der starken Defense muss vor allem der Ball in der Offensive wieder besser laufen. Zusätzlich wird die Moral innerhalb der Mannschaft eine wichtige Rolle spielen. „Die Reife des Teams ist wirklich überragend, das sieht man auch auf dem Feld. Wenn es mal nicht so läuft, motivieren sich die Jungs gegenseitig und dann wird das abgehakt.“ Wie eben auch in der Partie gegen Ulm.

Highlights aus dem Spiel gegen Ulm sowie die Partie gegen Nürnberg können im Livestream-Channel der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau unter https://airtango.live verfolgt werden.

Für die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau spielten:

Chase Adams (6 Punkte/4 Rebounds/8 Assists)

Adom Jacko (0/1/0)

Paul Albrecht (20/5/0)

Josef Eichler (1/3/3)

Till-Joscha Jönke (16/8/3)

Jonas Herold (0/0/0)

Luquon Choice (4/3/1)

Griffin Bauer (0/0/0)

Lavon Long (6/6/0)

Christian von Fintel (4/4/0)

Benedikt Nicolay (0/0/0)


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