Doping – ein gesamtgesellschaftliches Problem

Bruchköbel
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Wer denkt, Doping betreffe ihn nicht und sei allenfalls ein Problem im Leistungssport, konnte sich kürzlich eines Besseren belehren lassen.



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Der Diskuswerfer Alwin Wagner, fünfmaliger Deutscher Meister zwischen 1981 und 1985 sowie Sechstpatzierter bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, warnt in einer Vortragsreihe für Schülerinnen und Schüler vor Gefahren und Spätfolgen des Dopings nicht nur im Leistungssport und machte hierzu dieser Tage auch im LOG Bruchköbel Station.

In seinem ebenso informativen wie kurzweiligen Vortrag hielt sich Wagner nicht lange bei den allgemein bekannten Selbstverständlichkeiten, wie etwa, dass der heutige Hochleistungssport ein milliardenschweres Geschäft ist, auf. Auch medizinische Details zum Doping wurden nur insofern thematisiert, wie sie seinem Hauptanliegen dienten, nämlich der engagierten Aufklärung über die mit Doping verbundenen gesundheitlichen Gefahren.

Durch häufige Fragen ins Publikum wurden die Schülerinnen und Schüler von Beginn an einbezogen und für das Thema sensibilisiert. Hierzu zeigte Wagner teils drastisches Fotomaterial und berichtete aus seiner eigenen Erfahrung. Denn als in den siebziger Jahren seine eigene Karriere stockte, griff auch er auf Anraten seines Trainers zum Doping, und plötzlich waren die zuvor unerreichbaren, aber von den Verbänden streng eingeforderten Wurfweiten kein Problem mehr. Eben diese Verbände ließen Alwin Wagner später ihren Ärger deutlich spüren, als er gegen Ende der Achtziger aus dem System ausstieg und sein Doping öffentlich machte, denn damals habe unter den Funktionären und auch Politikern die Ansicht vorgeherrscht, dass man ohne Doping in der Weltspitze keine Chance habe.

Dass das Thema Doping jedoch nicht nur im Hochleistungssport relevant ist, machte Wagner, wiederum durch ebenso anschauliches wie abschreckendes Fotomaterial, deutlich: Gedopt werde auch im Breitensport (etwa im Fitness-Klub), wenn auch mit anderer Zielsetzung, nämlich der vermeintlichen Perfektionierung des eigenen Körpers. Ähnliches gelte für Mädchen und junge Frauen, die ihren Modell-Vorbildern mit der Einnahme von Appetitzüglern und dergleichen nacheiferten oder für Schüler, die meinten, durch Amphetamine ihre Leistungsfähigkeit steigern zu müssen. „Doping betrifft uns alle“, so Wagner.

Im Anschluss an den sachkundigen und emotional aufrüttelnden Vortrag stand Alwin Wagner noch für Rückfragen der interessierten Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Schulleiterin Karin Rosbach bedankte sich für den Vortrag bei Wagner sowie dem Förderverein des LOG, der das Vortragshonorar finanzierte.


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