Bad Nauheim: Druck alleine reicht nicht

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Spiel und erneut Platz zehn für den EC Bad Nauheim verloren.



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EC Bad Nauheim - Lausitzer Füchse 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)

Nach einem 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) gegen die Lausitzer Füchse und einem gleichzeitigen überraschenden 3:2-Sieg des SC Riessersee in Dresden tauschen beide Teams wieder die Ränge, so dass die Werdenfelser bei einem weniger absolvierten Spiel erneut zwei Zähler vor den Hessen liegen. "Wir machen einfach die Chancen nicht rein. Vielleicht konnten wir ob des Drucks, der heute auf uns lastete, auch nicht die Euphorie des Sieges vom Freitag so mitnehmen, um es für uns nutzen zu können. Weißwasser hat diszipliniert gespielt und einen starken Torhüter gehabt. Am Ende reicht es eben nicht, sagen zu können, dass man viel Druck ausgeübt hat", so EC-Coach Petri Kujala nach dem Match, in dem eigentlich alles gut lief für sein Team - mit Ausnahme der Chancenverwertung.

Beide Teams gaben von der ersten Sekunde an Gas, es stand sichtlich viel auf dem Spiel hüben sowie drüben. Bei den Hausherren stand wieder Mikko Rämö im Tor, so dass Ales Kranjc von der Tribüne aus als überzählicher Ausländer zuschauen musste. Die Roten Teufel legten munter los und kamen durch Harry Lange zu einem Break, das Weißwassers Goalie Kessler in der 4. Minute in höchster Nor entschärfen musste. Es war viel Tempo im Spiel und auch die Lausitzer hatten durch Lüsch einen sehenswerten Konter, diesmal musste Rämö souverän eingreifen. Die Füchse versuchten fortan, das Heft in die Hand zu bekommen und vor allem die erste Formation rund um Jeff Hayes und Derek Swinnen bereitete der EC-Abwehr Proleme, so dass Rämö das ein um das andere Mal zur Stelle sein musste. Höhepunkt war ein Pfostenschuss von Swinnen, so dass das Glück auf der Seite des Tüchtigen war. Die Kurstädter kamen nach einigen Minuten aber ihrerseits wieder besser ins Match und zu Chancen durch Ketter und Erk (14.), erneut war der Gäste-Torhüter gefragt. Es ging auch gut körperlich zur Sache, ein Techtelmechtel zwischen Andreas Pauli und seinem Widersacher Nick Bruneteau brachte jeweils zwei Strafminuten, zeigte aber auch, dass man hier nicht zurückstecken würde, so dass das 0:0 nach den ersten sehr interessanten und intensiven 20 Minuten unter dem Strich in Ordnung ging.

Die erste Chance im zweiten Abschnitt gehörte den Gästen, die tempomäßig noch einmal eine Schippe drauflegten. Hayes scheiterte mit einem Rückhandschuss noch an Rämö (22.), beim Schuss von Kyle Just in der nächsten Szene war der Finne aber machtlos: 0:1 (23.). Doch auch die Roten Teufel bekamen ihre Gelegenheiten - und was für welche. In Überzahl scheiterten Krestan und Dineen direkt im Slot stehend, und auch in der nächsten Szene traf Aab nur die Latte (machen wollten hier ein Tor gesehen haben, die Scheibe war jedoch nicht drin) und Harry Lange verzog im Nachschuss. Hier wäre der Ausgleich mehr als fällig gewesen, doch es fehlte wieder einmal das so oft zitierte Schussglück. Die Füchse agierten im Stile einer Spitzenmannschaft und ließen die Hessen gewähren - allerdings suchten sie stets die sich bietende Konterchance, vor allem von der pfeilschnellen ersten Reihe, die von hinten vom Finnen Patrik Parkkonen angetrieben wurde. Mikko Rämö hielt jedoch, was zu halten war, während nach vorne auch aufgrund von Strafzeiten nicht mehr viel zustande kam. Bad Nauheim musste gar eine doppelte Unterzahl überstehen, was zu Lasten der eigenen Angriffe und vor allem der Kräfte ging, denn nach wie vor war das Tempo enorm in einem weiterhin hochklassigen DEL2-Spiel.

Auch im letzten Drittel machten die Gastgeber viel Druck und kamen zu zwei Powerplay-Möglichkeiten, doch es war fast schon zum Haareraufen: weder Krestan noch Sarault konnten Kessler bezwingen, der sich zum Fels in der Gäste-Brandung entwickelte. Die Uhr lief natürlich zugunsten der Lausitzer, die es immer wieder verstanden, die Schusswege gut zuzustellen und auch da hinzugehen, wo es weh tut, nachdem alleine fünf hochkarätige Schlagschüsse im Slot schmerzvoll geblockt wurden. Als Mikko Rämö in der Schlussminute als letztes Mittel vom Eis ging, erkämpfte sich Swinnen das Hartgummi und traf ins leere Tor zur endgültigen Entscheidung, die unter dem Strich nicht unverdient ist. "Wir wollten es nach dem Freitag-Spiel gegen Bayreuth wissen und wir hatten uns geschworen, alles gegen eine starke Bad Nauheimer Mannschaft zu geben. Dies konnten wir in die Tat umsetzen. Wenn der EC so weiterspielt, sollte es aber mit den Pre-Plyoffs klappen, verdient hätten sie es", sagte Weißwassers Coach Hannu Järvenpää nach dem Schlusspfiff, dessen Team nun punktgleich mit Dresden um das Playoff-Heimrecht kämpft.

Somit sind die Roten Teufel am Dienstag zum Zuschauen verdammt, wie sich Garmisch in Frankfurt schlägt. Also heißt es für den Bad Nauheimer Fan ausnahmsweise mal die Daumen für den Nachbarn zu drücken, damit es am letzten Wochenende der Hauptrunde (der EC spielt Freitag in Bayreuth und am kommenden Sonntag zuhause gegen Ravensburg) noch einmal spannend wird im Kampf um Platz zehn.

Tore:
0:1 (22:23) Just (Parkkonen, Swinnen)
0:2 (59:23) Swinnen (Parkkonen, Hayes) PP1 EN
Strafminuten: ECN 10 / ESW 10
Zuschauer: 2.164

Foto: Weißwasser bejubelt nach dem 2:0-Sieg beim EC drei Punkte und hat damit das Playoff-Heimrecht im Visier. (Foto: EC Bad Nauheim)

 


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