Stolpersteine in Frankfurt in Erinnerung an Karolina Cohn und ihre Familie

Frankfurt
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Ende 2016 wurde im Vernichtungslager Sobibor während der archäologischen Ausgrabungen ein Medaillon Karolina Cohn entdeckt.



Wem gehörte das Medaillon war in dem Moment nicht bekannt, und der Fund gab den Anstoß zum Anfang der aktiven internationalen Suche. Am 13. November 2017 wurden in Erinnerung an die Besitzerin des Medaillons, ihre Schwester und Eltern, die in den Gaskammern im Vernichtungslager Sobibor getötet waren, Stolpersteine in Frankfurt installiert, gegenüber dem Haus - der letzten Adresse, wo diese Familie wohnte.

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Als Karolina Cohn am 3. Juli 1929 in Frankfurt geboren war, ließen ihre Eltern Richard und Elsa für Sie ein Medaillon mit den Worten "Masel tov" und Geburtsdatum auf der einen Seite, und dem abgekürzten Gottesnamen auf der anderen Seite herstellen. Am 11. November 1941 wurde Karolina, ein 12-jähriges jüdisches Mädchen aus Frankfurt, zusammen mit ihrer Schwester und Eltern in das Minsker Ghetto versetzt. Karolina war offenbar einer der 2000 Juden, die im Vernichtungslager Sobibor im Jahr 1943 im Rahmen der Liquidierung des Ghettos getötet wurden.

Nach mehr als 70 Jahren haben die Archäologen auf dem Territorium des Lagers Sobibor unter den Trümmern der Baracke ein silbernes Medaillon gefunden. Wenn es keine Ausgrabungen in Sobibor gäbe, wären Karolina und ihre Familie für immer vergessen. {jathumbnail off}

Claims Conference initiierte eine Veranstaltung zur Verewigung des Gedenkens an Karolina Cohn, ihre Schwester und Eltern. Die Entdeckung des Medaillons war der Beginn der genealogischen Untersuchung und die Suche nach den Verwandten von Karolina. Als Ergebnis der internationalen Recherche wurden nahe und entfernte Verwandten der Familie auffindbar, die den Holocaust überlebten und nicht einmal von ihrer Existenz wussten. Heute können aber ganz viele Juden dank den modernen Flugverbindungen wie Flug Berlin Almaty ihre betroffenen Verwandten finden.

"All dies ist mit einem unserer wichtigsten Aufgaben verbunden", sagte Greg Schneider, Executive Vice President von Claims Conference, der am Anlegen der Stolpersteine in Frankfurt persönlich teilnahm. «Wir Leben in der Zeit, wenn die Ereignisse des Holocaust aus der persönlichen Erinnerung zur Geschichte werden, und es ist unsere Pflicht, so viel wie möglich zu dokumentieren.

Im Holocaust wurden anderthalb Millionen Kinder getötet. Es ist unmöglich, die Bedeutung dieser Zahlen zu begreifen, aber die Geschichte von Karolina Cohn kann man sicherlich verstehen. Das ist gerade, warum man diese Geschichte mit der Geschichte von Anne Frank vergleicht. Karolina hatte kein Tagebuch, oder doch, aber niemand hat es gefunden. Das macht ihr Leben nicht weniger wertvoll. Diese Menschen verdienen unsere Erinnerungen. Der Tag des Anlegens der Stolpersteine in Erinnerung an Karolina Cohn ist eine einmalige Gelegenheit für die ganze Welt, besser zu verstehen, was der Holocaust wirklich war.

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"Stolpersteine" heißt das Projekt, das schon seit einiger Zeit in verschiedenen Städten Deutschlands und im ganzen Europa realisiert wird. Der Autor des Projektes Günter Deming installiert die Schilder mit den Namen neben den Häusern der Opfer des Nationalsozialismus. "Menschen werden erst dann vergessen, wenn man ihre Namen vergisst", sagt der Künstler.


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