Ausschreitungen vor Stuttgart-Spiel: Eintracht Frankfurt äußert sich

Frankfurt
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"Die Aufarbeitung der Ereignisse am vergangenen Samstag vor und während des Fußball-Bundesligaspiels gegen den VfB Stuttgart ist komplex und wird weitere Zeit in Anspruch nehmen. Gleichwohl ist es notwendig, ein erstes Zwischenfazit zu den Geschehnissen zu ziehen", meldet sich der Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt zu den gewaltätigen Auseinandersetzungen zu Wort.



"Eintracht Frankfurt als letztlich in der Verantwortung stehender Veranstalter möchte sich zuallererst bei all denjenigen entschuldigen, die im Zuge der Auseinandersetzungen verletzt wurden oder zu Schaden gekommen sind, insbesondere bei den zahlreichen unbeteiligten Betroffenen. Ihnen gilt unsere Sorge und wir hoffen und wünschen uns, dass alle von ihren Blessuren schnellstmöglich wieder genesen können“, sagt das zuständige Vorstandsmitglied Philipp Reschke.

Bewertung als sogenanntes „Gelb“-Spiel

Einleitend sei festzuhalten, dass nicht nur Eintracht Frankfurt sondern auch die Polizei die Partie gegen den VfB Stuttgart im Vorfeld als sogenanntes „Gelb“-Spiel bewertet hatten, also als Spiel unter Beobachtung: "Eine zwischenzeitlich abweichende Bewertung durch die Polizei als Risikospiel wurde jedenfalls gegenüber Eintracht Frankfurt zu keinem Zeitpunkt im Vorfeld kommuniziert. Darüber hinaus möchte Eintracht Frankfurt nochmals ausdrücklich klarstellen, dass die Fans des VfB Stuttgart in keiner Weise in die in Rede stehenden Ereignisse involviert waren. Nach wie vor kursierende, anderslautende Meldungen sind falsch. Ausgelöst wurden die Vorkommnisse durch einen Vorfall am Zugang zu Block 40 der Heimkurve. Ein Sicherheitsmitarbeiter von Eintracht Frankfurt wurde durch den Ordnungsdienst zur Unterstützung an diesen Zugang gerufen, nachdem sich dort wiederholt kleinere Gruppen durch Wegstoßen der Ordnungsdienstmitarbeiter Zutritt verschafft hatten. Als dieser Mitarbeiter eine Person aus einer nächsten Gruppe, die versuchte, auf diese Weise in den Block vorzudringen, am Arm festhielt und zur Rede stellen wollte, wurde er umgehend von ca. 20 Personen körperlich mit Schlägen angegriffen und konnte nur mit Hilfe eines herbeigeeilten Kollegen aus der Situation befreit werden. Als die zu Hilfe gerufene Polizei mit ca. 15 Kräften zunächst unbehelmt auf der Rückseite der Tribüne eintraf, wurde sie sofort und aus verschiedenen Richtungen attackiert. Dies bildete den Auftakt zu den schweren Auseinandersetzungen, die aus den verschiedensten Perspektiven bereits eindrücklich bildlich bekannt sind und die sich bis weit in die erste Halbzeit hinein erstreckten. Neben den offiziell benannten über 100 Verletzten auf Ordnungsdienst- und Polizeiseite geht Eintracht Frankfurt nach ersten Schätzungen auf Basis von Rückmeldungen von weiteren mindestens 100 verletzten Fans aus. Das gewaltsame Vorgehen gegen die Ordner und insbesondere gegen den Sicherheitsmitarbeiter, das die gesamte Ereigniskette erst in Gang gesetzt hat, ist nicht hinnehmbar. Diese Angriffe sind ebenso in aller Deutlichkeit und uneingeschränkt zu verurteilen, wie die Gewalt, die sich später gegenüber der Polizei entlud. Beides ist nicht zu entschuldigen und wird uns in der Bearbeitung und den Konsequenzen noch lange beschäftigen“, ordnet Reschke weiter ein.

Pflicht zur Aufarbeitung

Die Pflicht zur Aufarbeitung umfasse gleichwohl auch den Polizeieinsatz, den es mit Blick auf Dauer und Intensität in dieser Form zuvor noch nicht im Stadion gegeben habe. Etliche unbeteiligte Verletzte, deren Schilderungen Eintracht Frankfurt seit den Vorfällen am Samstagabend erreichen, würden eine ausführliche und selbstkritische Analyse des gesamten Einsatzes und der angewandten Einsatzmittel bedingen. Reschke: „Wir werden die Erkenntnisse und Augenzeugenberichte, die uns erreichen, sorgfältig auswerten und eine entsprechende Einordnung vornehmen.“

Parallel müsse sich die Konzentration auf die bevorstehenden Heim- und Auswärtsspiele in den drei Wettbewerben richten, insbesondere auf das Heimspiel gegen PAOK FC an diesem Donnerstag. Eintracht Frankfurt sei zwingend darauf angewiesen, dass alle Seiten ihren Beitrag zur Deeskalation und Versachlichung leisten. „Wir werden die Mitwirkung der Beteiligten hierzu sehr genau im Blick haben. Jeder Einzelne trägt eine Mitverantwortung dafür, dass wir einen sicheren, friedlichen und vor allem erfolgreichen Fußballabend erleben“, so Reschke abschließend.


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