„Auf schiefen Bahnen und geraden Wegen“

Den Auftakt der Projektwoche bildete in diesem Jahr der Vortrag des an der Universität Bayreuth lehrenden Hochschullehrers für Dienstleistungsmanagement, Professor Woratschek, über videographische Methoden zur Erfassung von validen Ergebnissen zum Verhalten deutscher Fußballfans. Anschließend begann die Arbeit in den Projekten, in die sich die Oberstufenschüler zuvor gemäß Neigung und Interesse eingewählt hatten. Nach vier Tagen Recherche, Theorie, Diskussion, Experiment und Exkurs, nach Kunststudien und Theaterproben war es dann am Freitag so weit: In einer Präsentation vor dem gesamten Jahrgang und den Projektleitern konnten sich alle auf eine äußerst gelungene, das Engagement spiegelnde und begeisternde Darbietung aller Projektergebnisse freuen.

Am Anfang stand der neue Imagefilm der Kopernikusschule: die Arbeit während der Woche reichte von der Konzeption, Skripterstellung und Planung der Drehtage bis hin zur technischen und schauspielerischen Umsetzung und der Arbeit mit Schnittsoftware. Innerhalb des Projektes „Die CO2-Spur“ arbeiteten die Schülerinnen und Schüler sehr engagiert am Themenkomplex Kohlenstoffdioxid. Experimente zur Treibhauswirkung von Kohlenstoffdioxid wurden entwickelt und in der Präsentation konnte das Publikum erfahren, wie die ganz persönliche CO2-Bilanz aussieht und wie wir alle in Essgewohnheiten oder auf Reisen zu einem umweltverträglichen CO2-Fußabdruck gelangen können. In dem Projekt „Poetry Slam Expedition“ haben sich die Jugendlichen mit Theorie und Praxis des Poetry Slam beschäftigt. Kein geringerer als Bas Böttcher, Slammer und Preisträger mehrerer Wettbewerbe, begeisterte mit seinem Workshop über Poetry Slam, so dass es allen auf den Nägeln brannte, endlich auch einmal Texte zu schreiben und sie im Slammer-Stil vorzutragen. Was dabei entstand, waren ästhetisch raffinierte Sprachkunstwerke, die von authentischen Erfahrungen zeugten.

Das Projekt „Die Realität der Fernsehrealitäten“ beschäftigte sich mit der Analyse und Produktion von Scripted-reality-TV-Formaten und untersuchte Sendequoten populärer Sendungen wie „Mitten im Leben“ und „Verdachtsfälle“ unter rezeptionssoziologischen Fragestellungen. Im Kunstprojet wurden vor dem Hintergrund der Weimarer Republik (Caligarismus) und des frühen deutschen Films von "Caligari" bis "Metropolis" Einzelbilder angefertigt. Das Theaterprojekt schuf mit Hilfe des Theaterpädagogen Wolfgang Schramm Darstellungsarrangements und Sprechformationen, die in Lebenskonzepten und gescheiterten Lebensentwürfen erschlossen und mit Leben gefüllt wurden. In einem in englischer Sprache durchgeführten Projekt über die „Herstellung“ von Filmhelden wurden filmtheoretische und kulturelle Hintergründe ikonographischer Heldenmerkmale untersucht.

„Was am meisten ergriffen hat“, urteilte am Ende Günter Krause, der zusammen mit Kerstin Mathie die Projektleitung hatte, „das war eure Persönlichkeit, euer Engagement und die Freude, die ihr ausgestrahlt habt!“ Auch der Leiter der gymnasialen Oberstufe, Stephan Mühlenkamp, der die gesamte Präsentation miterlebt hatte, zeigte sich tief beeindruckt von der rundum anspruchsvollen Leistung der Oberstufenschülerinnen und -schüler. Fürwahr – sie haben ihren Weg gefunden!