Hessischer Fußballverband trauert um Ehrenpräsident Rolf Hocke

Foto: Hessischer Fußballverband

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Der Hessische Fußball-Verband trauert um seinen Ehrenpräsidenten. Rolf Hocke verstarb in der Nacht zum heutigen Donnerstag (1. Februar) im Alter von 81 Jahren im Klinikum Kassel. "Kaum jemand war so eng und lange wie Rolf Hocke mit dem Fußballsport verbunden. Er kannte den Fußball von Grund auf in allen Facetten und brachte seine Kompetenz in all den Jahren ausgiebig ein. Er brachte die nach eigener Aussage entscheidenden Attribute eines Verbandspräsidenten, nämlich Toleranz, Entscheidungsfreudigkeit, Kreativität und Selbstbewusstsein in seine Arbeit ein und beschritt seinen Weg damit erfolgreich", heißt es in einer Pressemitteilung.



HFV-Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Sinning: „Der Hessische Fußball-Verband ist untrennbar mit dem Namen Rolf Hocke verbunden. Er prägte unseren Verband ganz erheblich, über viele Jahre und Jahrzehnte. Seine Entscheidungen waren wegweisend und bilden heute ein starkes HFV-Fundament.“

HFV-Schatzmeister Jörn Metzler: „Viele Jahre war Rolf Hocke für den Fußball in Hessen immer als wichtiger Repräsentant, Entscheider und Ratgeber aktiv. Es ist schwierig und traurig, sich den HFV nun ohne diese Persönlichkeit Rolf Hocke vorstellen zu müssen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Schon als Torwart beim Tuspo Wabern und beim Regionalligisten KSV Hessen Kassel konnte er mit hervorragenden Leistungen glänzen und schlug den Weg nach oben ein. Als Vorsitzender seines Heimatvereins TSV 1900 Wabern startete seine Funktionärskarriere, dazu kamen 25 Jahre als Sportkreisvorsitzender in Fritzlar-Homberg und ab 1988 als Vizepräsident des Landessportbundes Hessen. 1990 wurde Hocke zum 2. Vorsitzenden des Hessischen Fußball-Verbandes gewählt und blieb dies sieben Jahre. Anschließend folgte die knapp 20-jährige Zeit als HFV-Präsident.

Beim Verbandstag im Jahr 2016 kandidierte Hocke nicht mehr für das höchste Amt des Verbandes und zeigte damit sein feines Gespür für den richtigen Zeitpunkt. Auch außerhalb des Hessischen Fußball-Verbandes erfuhr Rolf Hocke höchste Wertschätzung. Zwölf Jahre - von 1999 bis 2011 – war er Präsident des Süddeutschen Fußball-Verbandes, dem größten Regionalverband des Deutschen Fußball-Bundes. Zudem war er in den extrem bewegenden Jahren von 2004 bis 2013 Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes mit den beiden Fußball-Weltmeisterschaften: dem sogenannten „Sommermärchen“ der Männer 2006 und die FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2011.

Diese beiden Weltmeisterschaften symbolisierten für den HFV-Ehrenpräsidenten unvergessliche Erlebnisse. Bei beiden Turnieren hatte er als Leiter des Organisationskomitees für den Spielort Frankfurt die Fäden in seiner Hand. Es ging dabei um neue Verkehrswege, Parkhäuser, Sicherheitsfragen, Ticketing, Catering und vieles mehr. So konnte er auch seine Fähigkeiten als Koordinator zwischen DFB, FIFA, Stadt und Land Hessen erfolgreich einbringen.

Zu den größten Projekten in Hockes HFV-Amtszeit zählte die Strukturveränderung des Hessischen Fußball-Verbandes mit der Reduzierung der Fußballkreise von 40 auf 32 und dem Wegfall der Bezirksebene. Diese Herkulesaufgaben waren sehr aufwendig, der Weg dorthin steinig, aber lohnenswert. Zudem trieb er den Bau der Großsporthalle in Grünberg und die komplette Renovierung des Hotel- und Sportlertraktes voran. Zur Akquirierung von Sponsorengeldern baute er die Abteilung für Marketing und Sponsoring in der Geschäftsstelle auf, initiierte die Sozialstiftung und den Start der Kampagne Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt.

"Diese Leistungen zeigen, dass für Rolf Hocke - nach dem Leitspruch des unvergessenen DFB-Präsidenten Egidius Braun – der Fußball mehr war als ein 1:0 und man damit noch viel mehr erreichen kann als drei Punkte und einen Pokal. Der Hessische Fußball-Verband ist in traurigen Gedanken bei Rolf Hockes Familie und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

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Foto: Hessischer Fußballverband


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