„Der Prinz von Homburg“

Gelnhausen
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Am Freitag, dem 17. Februar präsentierten in der Aula des GGG die Mitglieder der Kurse „Darstellendes Spiel“ in der Qualifikationsphase 2 der Schulgemeinde des Grimmelshausen Gymnasiums und allen Theaterinteressierten ihre im Verlauf der letzten Wochen in kleineren und größeren Spielgruppen erarbeiteten und inszenierten Szenen zum Abschluss der sogenannten „Spielpraktischen Prüfungen“.



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Thema und „Spielmaterial“ in diesem Schuljahr war Heinrich von Kleists letztes, 1809 verfasstes Drama „Prinz Friedrich von Homburg“, mit dem sich seit einigen Jahren alle Schüler und Schülerinnen der Oberstufe im Unterricht befassen müssen, weil es in der Liste der für das Abitur im Fach Deutsch verbindlichen Texte steht. Von daher lag es nahe, dass die Schüler im Fach DS dieses klassische Stück als Grundlage für ihre szenischen Experimente verwenden. 

Im Mittelpunkt von Kleists Drama, das sehr frei auf einer Anekdote über den Sieg des Kurfürsten von Brandenburg über die Schweden in der Schlacht von Fehrbellin 1675 beruht, steht der junge, verträumte und zugleich ehrgeizige Reitergeneral „Friedrich von Homburg“, der durch sein vorzeitiges Eingreifen in den Kampf zwar den Sieg herbeiführt, dabei aber die Order seines Fürsten missachtet. Wegen dieser „Subordination“ bzw. Befehlsverweigerung wird er vom Kurfürsten, den er als seinen väterlichen Freund betrachtet, zum Tod verurteilt. Am Ende begnadigt der Kurfürst jedoch den Prinzen, nachdem dieser Einsicht gezeigt hat, und seine Mitoffiziere sowie seine Geliebte Natalie von Oranien sich für ihn eingesetzt hatten.

Die Schüler und Schülerinnen der drei DS-Kurse unter der Leitung von Paul Ciupka, Christine Heinrich und Astrid Mitlehner hatten nun die Aufgabe, Szenen aus Kleists Stück frei zu inszenieren, umzuschreiben und auf die heutige Zeit zu beziehen. Die Teilnehmer der DS-Kurse erarbeiteten ihre Szenen zunächst getrennt in ihren Kursen. Im Verlauf der sehr anstrengenden dreitägigen Schlussproben wurde dann versucht, die szenischen Ergebnisse zu einem zusammenhängenden Theaterabend zu bündeln. Herausgekommen ist dabei in der ersten Hälfte der Aufführung eine bunte, mit einer Rahmenhandlung lose verknüpfte Szenenfolge, in der sich frei adaptierte Szenen aus dem Originaldrama mit modernen Umdeutungen abwechselten. So wurde z.B. die innere Zerrissenheit des Prinzen dargestellt, der zwischen seinen privaten Wünschen und Sehnsüchten und den Ansprüchen von Norm und Gesetz hin und her schwankt. In gleich mehreren Szenen wurde der bei Kleist zentrale Generationenkonflikt auf die heutige Zeit bezogen, z.B. in Bezug auf Konkurrenzverhalten im Beruf oder am Beispiel eines Vaters, der seinem Sohn nicht zutraut, berufliche Verantwortung übernehmen zu können. Nach der Pause ging es dann weiter mit einer eher komödiantisch angelegten Internatsgeschichte, in der der Schulsprecher eines „Elite-Internats“ mit einem despotischen Schuldirektor in Konflikt gerät, in dessen Verlauf das Haustier des Direktors, ein niedlicher Hase namens „Whizzle“, entführt wird. Wie man sich denken kann, endet aber auch diese Geschichte mit einem Happyend.

Insgesamt waren die Szenen der Schülerinnen und Schüler durchweg unterhaltsam und abwechslungsreich, sie demonstrierten überzeugend deren Spielfreude und darstellerisches Talent. Unterstützt wurden die Spieler dabei von der Technik AG des GGG unter der Leitung von Michael Elias, die auf professionelle Weise für Licht und Ton sorgte. Von daher darf zu hoffen sein, dass die Spielpraktischen Prüfungen auch durchweg positiv bewertet werden.


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