Mit 8 Metern pro Sekunde in über 500 Meter Tiefe

Die Erlebnistour im Salzbergwerk begann um 09:30 Uhr mit einer Einführung durch erfahrene Bergmänner, in der die allgemeinen Verhaltensregeln besprochen wurden. Vor der Fahrt in die Tiefe wurden die Schüler/-innen sowie die beiden betreuenden Chemielehrerinnen Yulia Steigleder und Mandy Grant-Pfeifer sowie UBUS-Kraft Jeanette Hummel mit weißen Schutzhelmen ausgestattet. Die darauffolgende Seilfahrt im Förderkorb beförderte die Schüler/-innen mit 8 Metern pro Sekunde auf über 500 Meter Tiefe. „Ich habe mich gefühlt wie in einem beschleunigenden Flugzeug. Ich musste auch ständig Druckausgleich machen.“, erklärte eine Schülerin nach der Fahrt. Unter Tage standen gelbe, allradbetriebene Fahrzeuge für alle bereit. „Ich fand es hammer, dass die LKWs kein Dach hatten und man deshalb beim Fahren das Gefühl hatte, mit dem Kopf an die tiefe Decke anzuschlagen“, schilderte ein Schüler seinen Eindruck.

Die rasante Fahrt durch das Labyrinth aus Abbaukammern führte die Gruppe zunächst in die in 800 Meter Tiefe befindliche, weltweit einmalige Kristallgrotte. Im ausgezeichneten Nationalen Geotop funkelten bis zu einen Meter große Salzkristalle. „Mir hat es dort am besten gefallen. Es war so schön, die Atmosphäre mit der Musik und dem bunten Licht war atemberaubend.“, schwärmte eine Schülerin. Wegen der warmen Temperaturen von rund 29°C unter Tage, nutzten einige Schüler/-innen vor der Weiterfahrt die tiefste Bar der Welt, die sogenannte „Kristallbar“, um sich mit kalten Getränken abzukühlen.

Das Museum beinhaltete anschauliche Darstellungen und Exponate rund um die 100-jährige Geschichte zum Abbau von Salz. Die Schüler/-innen konnten in die ausgestellten Bergbau-Fahrzeuge einsteigen oder Werkzeuge bedienen. Im ehemaligen Großbunker des Bergwerks waren alle vom größten, untertägig eingesetzten Schaufelradbagger der Welt beeindruckt. Zudem versetzte der als Konzertsaal umfunktionierte, frühere Salzspeicher-Bunker, die Schüler/-innen und Lehrerinnen, mit einer fünfminütigen Lasershow, in Erstaunen. Die letzte Station der Erlebnistour führte in den historischen Goldraum, in dem bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges u.a. Gold-, Platin- und Silberbarren der Deutschen Reichsbank eingelagert wurden.

Während der dreistündigen Tour wurden die Realschüler und ihre Lehrkräfte in großen Fahrzeugen mit offenem Verdeck befördert und konnten so die Enge und Hitze unter Tage bewusst erleben und am eigenen Körper spüren. Nach drei spannenden und interessanten Stunden unter Tage endete der Besuch im Erlebnis Bergwerk Merkers mit einer erneuten, rasanten Seilfahrt im Förderkorb an die Erdoberfläche. „Ich würde mir das wieder anschauen und wieder hingehen“, erklärte ein Schüler auf der Rückfahrt an die Kreisrealschule Gelnhausen.