Lockstoffpatenschaften und Biotop- und Artenschutzprojekt

Gelnhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Am Montag, 22.01.24, lud Dr. Carsten Nowak, Leiter des Zentrums für Wildtiergenetik am Senckenberg-Institut Gelnhausen, die Schülerinnen und Schüler der beiden Biologie-Leistungskurse der Q1 des Grimmelshausen-Gymnasiums zum wissenschaftlichen Austausch ein.



Dabei handelte es sich um die Auftaktveranstaltung des „Biotop- und Artenschutzprojekts am Beispiel der Europäischen Wildkatze“.

Auch dieses Jahr haben Schülerinnen und Schüler des Grimmels ehrenamtlich „Lockstockpatenschaften“ übernommen. Die mit Baldrian präparierten Holzstöcke werden dazu genutzt, den Bestand und die Ausbreitung von Wildkatzen in Deutschland zu bestimmen. Die an den Lockstöcken hängen gebliebenen Haare werden von den „Nachwuchsforschern“ in zwei Waldarealen eingesammelt und direkt im Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen von der Arbeitsgruppe Naturschutzgenetik molekulargenetisch ausgewertet. Es lässt sich mit dieser Methode feststellen, ob sich wirklich eine Wildkatze in dem Waldstück aufgehalten hat.

Um mehr über die molekulargenetische Auswertung zu erfahren, besuchten die Schülerinnen und Schüler der beiden Biologie-Leistungskurse unter der Leitung von Janina Gajewski und Maren Sterz in Begleitung der Projektkoordinatorin Franziska Wöll die naturwissenschaftliche Forschungseinrichtung der Senckenberg-Gesellschaft in Gelnhausen. Die Außenstelle integriert neben der molekulargenetischen Analyse von seltenen und bedrohten Tierarten auch die Disziplin „Fließgewässerökologie“, bei der bereits die Schülergruppe des MINT-Camps im Juli einen Projekttag absolvieren durfte.

Beim wissenschaftlichen Vortrag von Dr. Carsten Nowak erfuhren die Kurse mehr über die Arbeitsbereiche der Wildtiergenetik. Als Beispiel wurde das Monitoring der Lebensräume mittels DNA-Spuren und somit Nachvollziehbarkeit der  Wiederausbreitung von Säugetieren wie unter anderem der Wildkatze und dem Wolf angesprochen. Auch die bereits im Unterricht behandelten Themen der Genetik wie zum Beispiel die Methodik der molekulargenetischen Auswertung durch Isolation, Polymerasekettenreaktion, Sequenzierung, Fragmentanalyse und statistischer Auswertung wurden vertieft. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch, dass primär mit mitochondrialer DNA gearbeitet wird, da diese in dem Zellorganell Mitochondrium vorhanden ist und somit quasi in fast allen Zellen nachweisbar ist. Auch der Transfer von Wissenschaft in das gesellschaftliche Leben wurde angesprochen. So wird die Auswertung der Wildkatzenpopulation beispielsweise zum besseren Artenschutz und Wildtiermanagement genutzt. Dabei ging es auch um die Kooperation mit Naturschutzorganisationen wie unter anderem dem BUND Hessen im Hinblick auf das groß angelegte Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“.

Dr. Carsten Nowak stellte klar, dass die Wildkatze äußerlich keine qualitativen Merkmale, die sie klar von einer normalen Hauskatze unterscheidet, hat. Sie fällt aber dennoch häufig durch ihren Aalstrich auf dem Rücken, ihren buschigeren Schwanz und das verschwommene Tigermuster auf dem Fell auf. Zuverlässig erkennen kann man eine Wildkatze nur durch den kürzeren Darm und das größere Gehirn im Vergleich zur Hauskatze. Erstaunt waren alle darüber, dass es kaum Hybriden, die durch eine Paarung von Wild- und Hauskatzen entstehen, gibt. Eine zuverlässige Aussage, ob eine Wildkatze oder eine Hauskatze vorliegt, biete lediglich die genetische Analyse.

Abschließend bestand die Möglichkeit, mehr über das Berufsfeld eines Biologen/einer Biologin zu erfahren. Auch wurden die Schülerinnen und Schüler von Michelle Müller, Projektmanagerin am Senckenberg Institut, herzlich dazu eingeladen, im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres weiterführende Einblicke zu gewinnen. Mit einem Einblick in die Laborräume endete das Highlight der Einheit und bildete einen gelungenen Abschluss des Themengebietes der Genetik.

Bereits am 29.01. sowie 31.01.2024 waren zwei weitere Module des Biotop- und Artenschutzprojektes geplant. Susanne Steib hielt für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 einen Vortrag zur Biologie der Wildkatze, ehe  die beiden Praxismodule im Stadtwald Gelnhausen sowie dem Kasselgrund starten werden.

biotiopogrimmels az


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2