„Nur wenig Interesse am Förderprogramm für Fassadengestaltung!“

Großauheim
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Das neue Wohngebiet "In den Argonnerwiesen", die Planungen für Kindertagesbetreuung und die Sanierung der Auheimer Brücke waren unter anderem Thema beim jährlichen Stadtteiltreffen Großauheim/Wolfgang in der Alten Schule.



Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock gaben den Mitgliedern von Ortsbeirat, Seniorenbeirat und weiteren Zuhörern Rückmeldung zu den im letzten Jahr gestellten Anträgen und unterrichteten sie über Veränderungen im Stadtteil. Unterstützt wurden sie dabei durch Mitarbeiter/innen der städtischen Ämter und Eigenbetriebe.

"Die Bevölkerungszahl in Großauheim/ Wolfgang konnte sich seit Anfang des Jahres von 17.053 auf 17.271 Personen erhöhen. Dies bedeutet ein Plus von 218 Personen", berichtete der OB zu Beginn. Das sei mit Sicherheit auf den neuen Wohnraum zurückzuführen, der im Rahmen der Konversion der ehemaligen US-Kasernen im Stadtteil Wolfgang entstehe. "Auf der ehemaligen Pioneer Kaserne wird in den nächsten Jahren ein weiteres Wohngebiet mit rund 1500 Wohneinheiten in Form von Einzel- und Reihenhäusern, Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen, innovative Kettenbungalows sowie generationenübergreifende Wohneinheiten entstehen", so Kaminsky, zu diesem Zweck hätten die städtische BAUprojekt Hanau GmbH und die DSK | BIG Gruppe haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, die seit August 2017 als LEG Hessen-Hanau GmbH firmiert. "Im ersten Halbjahr 2018 ist ein Bürgerwochenende auf dem Gelände vorgesehen, dass detailliert über alle Planungen im zukünftigen Pioneer Park Hanau informieren wird", versprach Kaminsky. Mit den Bauarbeiten wolle man bereits im kommenden Jahr beginnen. "Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auf der Homepage des Pioneer Parks unter www.pioneer-park.de kundig machen und über ein Kontaktformular ihr Interesse an Wohnungen oder Grundstücken bekunden."

Auch der Stadtteilentwicklungsprozess in Großauheim habe im vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht, berichtete der OB: "2017 stand das Projekt "Mobilität für alle! | Pilotprojekt für die Durchführung des Nahmobilitäts-Checks" im Mittelpunkt." Mit Unterstützung des Landes Hessen wolle man im Stadtteil die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer verbessern. "Mit dem Nahmobilitätscheck soll für die Stadtteile Großauheim und Wolfgang ein Gesamtkonzept für den Fuß- und Radwegeverkehr, unter besonderer Berücksichtigung von Schüler-, Arbeitnehmer- und Tourismusverkehren, erarbeitet werden mit den Schwerpunkten Sicherheit, Barrierearmut, Abstellanlagen und Elektromobilität. Die gesammelten Erfahrungen sollen dann auf andere Stadtteile übertragbar sein", erläuterte Kaminsky. Das Konzept befinde sich derzeit in der Abstimmungsphase.

Als Folge der Stadtteilentwicklungsprozesses sei zudem im Mai der neugestaltete Spielplatz "Mainufer" neben dem Ruderclub Möve eingeweiht sowie ein Konzept für ein Parkleitsystem in Auftrag gegeben worden, das nun vorliege. "Es wird den Beteiligten des Stadtteilentwicklungsprozess zur Zustimmung vorgelegt werden", bevor wir 2018 in die Umsetzung der Maßnahme gehen", so der OB.

Auch die geplante Neugestaltung des Rochusplatzes befinde sich in der Vorbereitung. "Die Stadtverordnetenversammlung hat im September die Neugestaltung des Rochusplatzes gemäß der vom Ortsbeirat favorisierten Variante beschlossen. Mit einem Baubeginn wird in der zweiten Hälfte 2018 gerechnet. Der Gesamtkostenrahmen beträgt 720.000 Euro", berichtete Kaminsky.  Enttäuschend jedoch sei das geringe Interesse der Großauheimer Immobilienbesitzer am Sanierungsprogramm für die Gebäudefassaden von Hauptstraße und Rochusplatz, stellte der OB fest. "Die Stadtverordnetenversammlung hat mit Beschluss vom November 2016 Mittel in Höhe von 300.000 Euro für Fassadengestaltungen in der Hauptstraße und am Rochusplatz bereitgestellt, doch bisher wurden nur zwei Maßnahmen mit 10.000 und 7.000 Euro gefördert", berichtete Kaminsky. Der Partner NH Projektstadt sei zwar mit weiteren Interessenten im Gespräch, doch hätte man sich bei der Auflage des Förderprogramms erhofft, mehr Immobilienbesitzer für eine Fassadensanierung begeistern zu können. "Ich hoffe sehr, dass es uns noch gelingt, das Interesse bei dem einen oder anderen wecken zu können, diese einmalige Chance zur finanziellen Förderung von Sanierungsmaßnahmen zu nutzen."

Das neue Wohngebiet "In den Argonnerwiesen" entwickle sich bestens, wusste Kaminsky zu berichten. "Anfang des Jahres 2017 haben die Bauarbeiten für die Wohnhäuser begonnen. Es sind insgesamt 142 Doppelhaushälften, 3 Reihenhäuser und 10 freistehende Einfamilienhäuser vorgesehen." Bei den meisten Häusern sei der Rohbau - und einige Häuser sogar fast komplett fertig gestellt.  "Die  jetzige Baustraße aus Recyclingmaterial wird  in der notwendigen Höhe abgetragen, um den endgültige Straßenoberbau aus Pflaster und Asphalt herstellen zu können", berichtete der OB. Vorhandene Verschmutzungen, die durch den Baustellenverkehr endstanden seien, würden beseitigt. "Nach dem derzeitigen Stand der Bebauung gehen wir davon aus, dass der Endausbau der Erschließungsstraßen im Frühjahr / Sommer 2018 durch den Investor erfolgen wird."

Auch im Lehrhöfer Park seien die Bauarbeiten im vollen Gang. "Insgesamt sind neun Bauträger auf der Fläche engagiert. Die Sanierung von bestehenden Wohnblöcken und Neubau von Mehrfamilienhäusern und sind teilweise bereits abgeschlossen und teilweise bereits bezugsfertig und bezogen. Einzelne Projekte werden in den kommenden Monaten abgeschlossen", wusste Kaminsky.

Ebenfalls gute Nachrichten hatte der OB zur Entwicklung der ehemaligen Wolfgang Kaserne, die nun unter Fraunhofer Science Park firmiert. "Das Fraunhofer Institut, das aktuell 60 Arbeitsplätze in Hanau hat,  errichtet dort derzeit ein Gebäude. Auch der Nachbar ALD Vacuum Technologies GmbH habe sich weiter vergrößert und zähle mittlerweile über 420 Mitarbeiter vor Ort. "Für die Restvermarktung der verbleibende rund 70.000 Quadratmeter Fläche auf dem Areal sehe wir sehr gute Chancen", so der OB. Eventuell sein ein weiterer Teilankauf durch die Hanau BAUprojekt GmbH  geplant, um dadurch mehr Einfluss auf die Auswahl der Unternehmen ausüben zu können, die sich dort niederlassen.

Den Antrag des Ortsbeirats den Großauheimer Künstler August Gaul anlässlich seines im Jahr 2019 bevorstehenden 150. Geburtstages besonders zu würdigen, begrüßte OB Kaminsky ausdrücklich. "Es wird ein Sondertreffen geben, bei dem auch die Vertreter der Stadtteilentwicklung sowie die Kulturverwaltung präsent sein werden, um Details zu besprechen, wie wir dieses besondere Jubiläum gesamtstädtisch in Szene setzen können", versprach Kaminsky.

Grünes Licht gab Kaminsky für die gewünschte Umbenennung der städtischen Sportanlage "In den Tannen" nach dem verstorbenen langjährigen Vereinsvorsitzenden des SV Wolfgang Horst Bachmann im Rahmen eines Jugendfußballturniers im Frühjahr/Spätsommer 2018. Horst Bachmann war 57 Jahre lang ehrenamtlich tätig im Vorstand des SV Wolfgang, allein 30 Jahre als Vorsitzender. Engagiert war er auch in der Kommunalpolitik; er war ehrenamtlicher und hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Großauheim und Mitglied im Ortsbeirat Großauheim/Wolfgang. Er ist Träger des Ehrenbriefes des Landes Hessen und des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. "In Würdigung dieses ehrenamtlichen Engagements greift der Magistrat die Anregung des Ortsbeirates gerne auf", teilte Kaminsky mit. Sobald der Termin für das Turnier feststehe, werde der Magistrat die Benennung der städtischen Sportanlage beschließen. Bürgermeister Axel Weiss-Thiel gab eine Überblick über die Zahlen zur Kindertagesbetreuung im Stadtteil: "823 Kinder werden derzeit betreut. Auf Grund der wachsenden Bevölkerung im Stadtteil planen wir in den kommen Jahren jedoch einen weiteren Ausbau der Plätze." In den Argonnerwiesen solle eine 4 bis 5-gruppige Einrichtung mit bis zu 110 Plätzen entstehen. Auch im Pioneer Park sei ab 2020 eine neue 7-gruppige Einrichtung mit rund 122 Plätzen und eine Grundschule mit Ganztagesbetreuung geplant. "Mit den neuen Plätzen und dem weiteren Ausbau der Familientagesbetreuung erreichen wir eine fast 100prozentige Abdeckung im Großauheim und Wolfgang", prognostizierte Weiss-Thiel.

Der Bürgermeister berichtete zudem über die Arbeit des Familien- und Jugendzentrums Wolfgang (FJW): "Die verschiedenen Sonderveranstaltungen wie Brunch, Flohmarkt, St. Martin und Marktfest erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Die Kooperationen mit Schulen und Kirchlichen Trägern funktionieren hervorragend." Mit den neuen Wohngebieten und dem Zuzug von Flüchtlingen in Wolfgang habe sich jedoch die Struktur im Stadtteil schnell verändert und neue Bedarfe an Sozialer Arbeit seien entstanden. "Die Projektfinanzierung des Landes Hessen bewilligt Wolfgang seit Herbst 2016 Fördergelder für Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen. Daher stehen dem FJW zusätzliche Kapazitäten von insgesamt 46 Wochenstunden für Quartiersmanagement, Vernetzungsarbeit und soziale Angebote für die alteingesessenen Wolfgänger und neuen Bewohner zur Verfügung", erläuterte Weiss-Thiel. Eine ganze Reihe von Angeboten seien seither umgesetzt worden. Unter anderem ein Stadtteilbüro in der ehemaligen Robinson-Schule, eine weitere Frauengruppe für Begegnung, Austausch und Information, eine zweite Mädchengruppe für jüngere Wolfgänger- und Flüchtlingsmädchen, ein Offener Treff für Jugendliche, eine Mädchentanzgruppe, eine Theater-AG, ein Trommelworkshop in Kooperation mit Global Village sowie Schulungen zu Gesundheitsthemen für junge Mütter. "Des weiteren wurden vom FJW die Hauptorganisation des Wolfgänger Marktfestes 2017 übernommen, was dazu führte, dass weitere Vereine, Organisationen  und Institutionen für das Fest gewonnen werden konnten", berichtete Weiss-Thiel. Auch habe das FJW für Wolfgang eine Spende von der Bürgerstiftung Stadt und Land für zwei Bücherschränke erhalten, deren Standort noch geklärt werden müsse.

Stadtrat Thomas Morlock gab Rückmeldung zum Wunsch des Ortsbeirats nach mehr Sitzgelegenheiten entlang des Fußweges zum Friedhof entlang der Aschaffenburger Straße: "Der Weg ist nicht im Eigentum der Stadt Hanau. Eine Anfrage an die zuständige Stelle bei Hessen Mobil wurde daher gestellt. Seitens des Eigenbetriebes Hanau Infrastruktur Service kann auf der Strecke zusätzlich zur Sitzgelegenheit an der Bushaltestelle am Friedhof eine weitere Bank aufgestellt werden."

Zur Herrichtung von Fuß- und Radweg an den Bahngleisen im Lehrhöfer Park berichtete Morlock: "Der Postenweg wird in dem Bereich der städtischen Flächen freigeschnitten. Sollten nach dem Freischnitt Unfallgefahren am Fuß- und Radweg festgestellt werden, so werden diese provisorisch beseitigt. Eine grundhafte Erneuerung des Weges ist nicht vorgesehen."

Zum Antrag des Ortsbeirats auf Demontage des Zauns entlang der Ernst-Barthel-Straße teilte Morlock mit: "Bei der Prüfung der Eigentumsverhältnisse wurde festgestellt, dass der Zaun einschließlich der Mauer einer Vielzahl von privaten Eigentümern gehört. Aus diesem Grund können hier keine weiteren Maßnahmen veranlasst werden. Dem Vorhabenträger bzw. dem Investor des Baugebietes, der seinerzeit den Lehrhöfer Park entwickelt hat, wurde die Anfrage weitergeleitet mit der Bitte um schriftliche Stellungnahme."

Auch informierte der Stadtrat noch über den Zustand der Auheimer Brücke: "Im Zuge der Brückenhauptprüfung wurden erhebliche Betonschäden am Bauwerk festgestellt. Diese beeinträchtigen die Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit. Aus diesem Grund mussten Sofortmaßnahmen mit Netzsicherungen für die Schifffahrt ausgeführt werden." Außerdem sei das Befahren der Brücke für Fahrzeuge jeglicher Art durch den Einbau fest verankerter Poller verhindert worden, so dass die Brücke derzeit nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden dürfe. "Aufgrund der vorhandenen Schäden werden die Intervalle der Brückenkontrollen zukünftig verkürzt, um ein Fortschreiten der Schäden rechtzeitig erkennen zu können", teilte Morlock mit. Mittel, um das denkmalgeschützte Brückenwerk zu sanieren oder erneuern seien in der Finanzplanung 2020 vorgesehen.


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