Sie erlebten mit ihren Lehrern Sina Dotzert und Klaus Gottfried eine abwechslungsreiche Woche, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Insel stand. Das Ziel war die Jugendbegegnungsstätte Golm, wo die Dramatik der Geschichte erfahrbar wird. Das Naturidyll musste nach der Bombardierung der Stadt Swinemünde am Ende des Zweiten Weltkriegs als Massengrab für Tausende Tote herhalten. Die Kreuze auf dem Friedhof mahnen zum Nachdenken und sind Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit der Vergangenheit. Erschreckend und faszinierend zugleich war der Besuch in der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Die gilt als die Geburtsstätte der modernen Raumfahrt, war aber auch der Ort, an dem das Nazi Regime die sogenannten „Wunderwaffen“ V1 und V2 entwickeln ließ. Diese Raketen brachten in den letzten Kriegsmonaten noch Tausenden den Tod.
Vor Abschluss der Reise fuhr die Gruppe noch mit den Fahrrädern in das polnische Świnoujście, wie Swinemünde heute heißt. Wo in Zeiten des Kalten Krieges Grenzzäune und Kontrollen die schnelle Einreise in das Nachbarland erschwerten, weist heute lediglich ein Schild darauf hin, dass man sich plötzlich nicht mehr in Deutschland befindet. Polen und Deutschland verzichten als Länder Europas auf Grenzkontrollen, ganz im Sinne des Schengen Abkommens. Grenzkontrolle findet demnach im Allgemeinen an den Außengrenzen statt. Während einer Stadtrallye gingen die Schüler auf Spurensuche in der Stadt, die bis 1945 zu Deutschland gehörte. Historische Spuren, ob Straßennamen oder Wohnstätten gelten mittlerweile als verbindendes gemeinsames Erbe und haben keinen trennende Bedeutung mehr. Deutsche wohnen und arbeiten in Polen. Polen wohnen und arbeiten in Deutschland in Europa. Dazu passte, dass es das Wetter zum Glück meistens recht gut mit den jungen Leuten meinte. Man besuchte natürlich auch die Badestrände und Promenaden, für die Usedom bekannt ist.
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