HOLAner auf den Spuren der Reformation

Hanau
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Statt wie üblich das altehrwürdige HOLA-Tor als Treffpunkt auszumachen, galt für vier Tage: Wir treffen uns an der Thesentür.



Die ist zwar in ihrer jetzigen Gestalt nicht so alt wie das HOLA-Tor, ihr Vorbild gab allerdings vor 500 Jahren den Anstoß zur Reformation. Martin Luthers legendärer Thesenanschlag an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg am 31.Oktober 1517 wurde zum Fixpunkt der Reformation im mehrfachen Wortsinn, ob Luther nun den Hammer in die Hand nahm oder nicht.

Elf HOLAnerinnen und HOLAner reisten anlässlich des Reformationsjubiläums nach Wittenberg, um der Reformation auf die Spur zu kommen. Begleitet von Oberstudienrätin Christine Hagemann und Schulpfarrer Hermann Trusheim wohnte man in historischem Gemäuer und war überall von den Zeugnissen des 16. Jahrhunderts umgeben. Vieles wurde eigens zum Jubiläum nach Wittenberg gebracht und war zu erkunden. Und da gab es viel zu entdecken: Die Wohnstätten der Reformatoren Luther und Melanchthon und ihrer Familien. Die Werkstätten des „schnellsten Malers der Welt“, Lukas Cranach – er schuf mehr als 5.000 Werke, und brachte über bebilderte Bibeln, Porträts der Reformatoren und Holzschnitte auf Flugblättern die Reformation den Menschen nahe. Vor allem aber war es die Medienrevolution des 16.Jahrhunderts, das Drucken mit beweglichen Lettern, die für eine schnelle Verbreitung der Gedanken der Reformation zeugte, davon konnten sich die HOLAner selbst überzeugen, indem man in einer historischen Werkstatt selbst Hand an die Druckerpresse legte.

Vor allem Schulpfarrer Hermann Trusheim war von der Restauration der Reformationsstätten beeindruckt – sein letzter Besuch in Wittenberg war 1991, kurz nach der Wende, und da waren die geschichtsträchtigen Bauwerke in ruinösem Zustand. Es blieb nicht bei Besichtigungen, man erlebte einen Gottesdienst in der Stadtkirche, spätestens jetzt war klar, dass die Reformation nicht ins Museum gehört. „Wie soll Kirche heute sein?“ - Diese Frage begleitete die Studienreise. Ein Gespräch mit Frau Dr.Kasparick, der Leiterin des Wittenberger Predigerseminars, führte zu einer engagierten Debatte mit den Oberstufenschülerinnen und –schülern über die Zukunft der Volkskirche.

Die Theologin aus der Lutherstadt zeigte eine Perspektive auf: Kirche gibt Menschen und Gedanken Raum, Fragen nach Sinn und Gestaltung des Lebens zu stellen, Glaube und Zweifel als Herausforderung zu begreifen, und gemeinsam nach Antworten zu suchen. Dabei kann christlicher Glaube, die Botschaft vom gnädigen Gott auch heute befreiend wirken, auch über die Kirchenmauern hinaus. Denn es gilt, was Luther sagte: „Ecclesia semper reformanda“ – Die Kirche muss immer reformiert werden. Für die HOLAnerinnen und HOLAner wurde auf dieser Reise deutlich, dass das nicht nur für die Kirche wichtig ist – Bildung, das Wissen und Erfahren von Geschichte hilft, sich in einer komplexen Welt zurecht zu finden und wie die Reformatoren im Diskurs Antworten zu entwickeln, heute sicher ökumenisch.

Foto: Die Schülergruppe mit ihren betreuenden Lehrkräften Christine Hagemann und Pfarrer Hermann Trusheim.


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