Kigali zum Singapur Afrikas machen

In der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim sind sie von Referentinnen und Referenten der Universität Mainz in die entwicklungspolitische Thematik eingeführt worden. Nach einer theoretischen Einführung am ersten Seminartag haben sich die HOLA-Schüler/innen in einer Art „Speed-Learning“ miteinander über Thesen zu verschiedenen Entwicklungstheorien ausgetauscht.

Am zweiten Seminartag wurde es ganz konkret und praxisbezogen: Wie können wir Ruandas Hauptstadt Kigali zum Singapur Afrikas machen? Tertiärisierung, Telekommunikation, Korruptionsbekämpfung, Energieversorgung, Bildungswesen, an Ideen mangelte es nicht. Aber allen wurde auch klar, dass die Umsetzung nicht so einfach ist. Und diskutiert wurde auch, ob Singapur überhaupt ein Vorbild sein sollte, vor allem mit Blick auf die demokratischen Grundrechte. Daraus ergab sich eine kontroverse Diskussion über die Frage, ob eine erfolgreiche Diktatur wie China oder Singapur für ein Entwicklungsland besser ist als eine schwache Demokratie.

„Die Entwicklungstheorien hatten wir schon im Erdkundeunterricht besprochen, aber die konkreten Inhalte am zweiten Tag waren für uns neu“, berichten Annika Euler und Charlotte Holze. „Insgesamt haben wir hier in den drei Tagen sehr viel gelernt“, resümieren die beiden, die in wenigen Wochen ihre Abiturprüfungen ablegen werden.

Foto: Korruption ist nicht nur in Ruanda eines der größten Entwicklungshemmnisse.

Foto: Charlotte Aden und Yelda Balikci (Mitte, mit Mikrofonen) moderierten die "Talkshow" zu den Folgen der Globalisierung mit "Gästen" aus Entwicklungs- und Industrieländern.

Fotos: Dr. André Griemert und Stefan Prochnow