Holaner als Studenten an der Goethe-Universität

Hanau
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Als Schüler bereits zu studieren – das erscheint den meisten erst einmal paradox, ist aber dennoch möglich.



Wie man dazu kommt, was an Arbeit dazugehört, und wie es den beiden Holanern an der Goethe-Universität gefällt? Alles begann im März 2017, als sich Jan Henning, damals noch in der Einführungsphase 2, für ein Schülerstudium an der Goetheuniversität in Frankfurt bewarb. Dies geschah auf Empfehlung seiner Mathelehrerin, da ihn der Unterricht nicht vollständig auslastete und er gerne ein wenig mehr, über den Schulstoff hinausgehendes, lernen wollte.

Dies ist auch schon die erste große Hürde: Die Bewerbung besteht aus einem selbst verfassten Motivationsschreiben, einem Empfehlungsschreiben der Schule sowie den letzten beiden Schulzeugnissen, die allesamt eingesendet werden müssen. Zudem ist es notwendig, zu den Bewerbungsunterlagen weitere Qualifikationen aufweisen zu können. Dazu gehören zum Beispiel eine Teilnahme am Wettbewerb „Jugend Forscht“ oder auch eine Hochbegabung.

Als dann die Antwort der Universität kam, war die Freude groß: Jan war für das Sommersemester in der Vorlesung „Thermodynamik“ im Bereich der physikalischen Chemie immatrikuliert. Bevor diese begann, wurde ihm noch ein Professor als Mentor zugeteilt und ein Studentenausweis ausgehändigt. Zudem wurde er zum Auftakttreffen und der Uni-Startmesse, einer Veranstaltung für Studienanfänger, eingeladen.

In den Vorlesungen gab es keine Unterschiede zwischen Schülerstudent und „echtem“ Student mehr. Als Schülerstudent hat man die gleichen Pflichten, wie ein „echter“ Student: Man soll zu den gleichen Vorlesungen gehen und muss wöchentlich eine Übung besuchen, in denen man die in der vorherigen Woche abgegeben Aufgaben bespricht, da diese erst zeigen, ob man den Inhalt der Vorlesungen verstanden hat und anwenden konnte. Am Ende des Semesters findet dann eine Klausur statt. Wenn man diese besteht, erhält man den Schein, der später im echten Studium anerkannt werden kann.

Im Laufe des Semesters berichtete Jan Henning immer wieder vom Schülerstudium in der Schule: Er berichtete davon, dass es eine schöne Abwechslung vom Schulalltag sei und dass man viel lerne, aber meinte auch: „Besonders anstrengend waren für mich die Übungen, bei denen ich zu Hause Aufgaben zum Vorlesungsstoff lösen musste […].“ Dies erforderte natürlich viel Nachbereitung zusätzlich zu den Hausaufgaben von der Schule, besonders, da man als Schüler nicht die gleichen Kenntnisse in das Studium mitbringt: Vor allem die mathematischen Grundlagen aus der Q-Phase, die er als E-Phasenschüler noch nicht besaß, wären sehr hilfreich gewesen.

Da nun das Interesse auch bei Per Andres Pohlmann geweckt war, bewarb sich dieser ebenfalls für das Wintersemester und wurde angenommen. Von da an hatte die Hohe Landesschule Hanau zwei Schülerstudenten, die Vorlesungen zur Allgemeine und Anorganische Chemie und Analysis I besuchten.

Nun, wo sich das Wintersemester dem Ende entgegen neigt, kann auch Per sagen, dass das Schülerstudium ein äußerst gelungenes Projekt ist: „Auch wenn es manchmal echt stressig ist, Schule und Studium unter einen Hut zu bringen, sind die Vorlesungen dann doch die lehrreichsten Stunden der Woche.“ Es sei zudem eine gute Vorbereitung auf das spätere Studium, da so schon einmal in das Uni-Leben reingeschnuppert werden konnte.

Auch Jan Henning ist weiterhin überzeugt vom Studium und kann es jedem interessierten Schüler nur empfehlen. Natürlich kann nicht jeder Schüler schon an einer Universität studieren. Die Angebote für Schüler sind von Universität zu Universität unterschiedlich, weshalb man sich bei Interesse auf jeden Fall umschauen sollte. An der Goetheuniversität in Frankfurt ist dieses aber auf jeden Fall in vielen verschiedenen Studiengängen möglich.

Weitere Informationen für Interessierte an einem Schülerstudium sind auf der Webseite der Goethe-Universität zu finden.

Foto: Per Andreas Pohlmann und Jan Henning.


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