Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif

Hanau
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Es gibt mehr davon, als wir denken und es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen: Rechtsextreme Gruppierungen.



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Der Rechtsextremismus hat auch in Hessen viele differente Gesichter, angefangen von der NPD bis hin zum „Der III. Weg“, „Die Rechte“ oder „Identitäre Bewegung“. „Die Akzeptanz und Zustimmung für rechte Parolen ist gerade in der Mitte der Gesellschaft zunehmend festzustellen“, warnt Simon Schüler von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die nun in der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) auf Initiative des KRS-Pädagogen Andreas Bär die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ installiert hat.

FES-Mitarbeiter Schüler informiert die KRS-Schüler in seinem Einführungsvortrag über die Denkweise, Methoden und Taktiken rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Parteien und Vereinigungen. „Diesen antidemokratischen Gruppierungen geht es in erster Linie darum, den politischen Gegner einzuschüchtern und mundtot zu machen. Dazu ist jedes Mittel recht – sogar bis hin zur körperlichen Gewalt. Alles Fremde, der Parlamentarismus, die liberal-kritische Medienöffentlichkeit, Pressefreiheit und der Minderheitenschutz – verankert in unserem Grundgesetz - werden abgelehnt. Insbesondere muslimische Zuwanderer werden als ‚Gefahr für das Abendland‘ bezeichnet, einhergehend mit einer angeblichen Islamisierung Europas. Obendrein wird noch die Angst vor islamistischen Terror befeuert“, umschreibt Simon die Strategie des rechten Spektrums. Von daher sei es auch Aufgabe der nun heranwachsenden Generation, sich für die Grundwerte einer freiheitlichen Demokratie einzusetzen. „Demokratie gibt es nicht umsonst und ist auch kein Selbstläufer“, so Simons Appell an die jungen Rehbeiner, sich verstärkt politisch zu engagieren.

Demokratie sei eine gemeinsame Aufgabe und müsse auch stets neu erlernt werden, so Simon weiter. Denn insbesondere junge Menschen seien für die rechtsextremen und rechtspopulistischen Themen durchaus empfänglich, würden diese ihre kruden Ideen auch geschickt verpacken. „Springerstiefel haben schon lange ausgedient. Vielmehr wollen die Rechten vor allem über die Einstiegsdroge Musik die Jugendlichen ansprechen“, erläutert Simon. Besonders zwölf- bis 15-Jährige seien für vermeintliche Abenteuer, Kameradschaft und Protest gegen das bestehende Establishment empfänglich, warnt Schüler. Viele rechte Gruppierungen bedienten sich dabei auch ganz geschickt den Möglichkeiten, die das Internet und soziale Plattformen bieten.

Schülers Worte kommen jedenfalls an, wollen die Rehbeiner zum Beispiel wissen, wie sie denn rechtsextremen Äußerungen wirksam begegnen könnten. „Mit guten Argumente in die Diskussion gehen und aufzeigen, dass ‚einfache Lösungen‘ meistens nicht funktionieren“, rät Schüler. Warum man denn demokratiefeindliche Parteien nicht einfach verbiete, will ein Schüler wissen. „Die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden gehört zu einer gesunden Demokratie. Jeder soll und muss sich sein eigenes Bild machen können. Allerdings muss man wissen, dass rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien keine Freunde der Demokratie sind. Ihr Ziel ist eine menschenverachtende, autoritäre Diktatur, der sich alles und jeder unterzuordnen hat. Nur eine starke Demokratie mit engagierten Menschen ist widerstandsfähig gegen den Rechtsextremismus“, warnt Schüler. Weitere Aufklärung und Tipps geben die 16 im Schlossgartensaal der KRS aufgestellten Tafeln, die sehr dezidiert über die Auswüchse des rechten Spektrums informieren. Hinzu kommt, dass alle PoWi-Lehrer an der KRS angehalten sind, die Ausstellung, die noch bis zum 15. Juni zu sehen ist, in den Unterricht einzubinden, betont Mechthild Fritsch, Fachbereichsleiterin der Gesellschaftswissenschaften an der KRS.

Foto: Simon Schüler (Mitte) von der Friedrich-Ebert-Stiftung, umgeben von Kollegiumsmitgliedern und Schülern der KRS, informierte die Schüler der Karl-Rehbein-Schule über die Gefahren für die Demokratie, die von rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien und Gruppierungen ausgehen kann. Foto: KRS


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