Die Präsentation zur Arbeitsmigration nach Großauheim ist somit zeitgleich an zwei verschiedenen Orten zu besichtigen – im Museum Großauheim sowie in der Frankfurter Innenstadt. Während die Ausstellung in Großauheim - eine Kooperation zwischen den Hanauer Museen und der Lindenauschule -  neben den spanischen Arbeitsmigranten auch die Geschichte der italienischen „Gastarbeiter“ in den Blick nimmt, befasst sich die Ausstellung im Instituto Cervantes allein mit den Migrationsbewegungen aus Spanien. Die Ausstellung bildet den Auftakt für die Themenreihe Gastarbeiter. Spanische Migration im Raum Frankfurt, die neben einem Dokumentarischen Theater (Und es kamen Menschen, Regie: Sascha Schmidt) und Vorträgen auch Gesprächsrunden umfasst.   

Zur Eröffnung sprachen der Direktor des Instituto Cervantes, Dr. Ferran Ferrando, der Generalkonsul von Spanien, Enrique Criado Navamuel, sowie die Kuratoren Wolfgang Hombach (Schulleiter a.D.) und Sebastian Saliger (Lindenauschule), der den Wahlpflichtkurs leitete, in dem die Schülerinnen und Schüler die spanischen Arbeitsmigranten zu ihren Erfahrungen in Deutschland befragten und die Gespräche auf Video aufzeichneten. Während Wolfgang Hombach die Wichtigkeit dieser Ausstellung im Kontext aktueller politischer Debatten um das Thema Migration unterstich, ging Sebastian Saliger auf die Bedeutung der Ausstellung für die Lindenauschule ein. Am Ende seines Vortrags dankte er dem Direktor des Instituto Cervantes für die Wertschätzung, die das Schülerprojekt durch die zusätzliche Ausstellung im spanischen Kulturinstitut erfährt. Abschließend bat er zwei Mitwirkende am Projekt der Lindenauschule nach vorne: Serena Grimaldi und Saki Isaq  hatten im Rahmen des Unterrichts zahlreiche  Interviews mit spanischen und italienischen Arbeitsmigranten geführt und erhielten dafür vom Publikum langanhaltenden Applaus. Anschließend äußerte sich Belén Morán Osuna als Tochter spanischer Arbeitsmigranten zu ihren Erfahrungen mit dem Interview, das die Lindenauschüler mit ihr geführt haben. Wie sie betonte, habe das Interview viele Fragen bezüglich ihrer eigenen kulturellen Identität entstehen lassen.

Nach den Vorträgen war bei Tapas und spanischen Weinen Gelegenheit für Gespräche mit den zahlreich erschienenen spanischen Protagonisten der Ausstellung, den Kuratoren, dem Gastgeber der Veranstaltung, Dr. Ferran Ferrando sowie dem Generalkonsul von Spanien, Enrique Criado Navamuel.

Ausgangspunkt der Ausstellung war die Ankunft der ersten spanischen „Gastarbeiter“ in Deutschland, die nach dem Abschluss des deutsch-spanischen Anwerbeabkommens zunächst bei der Firma Brown Boverie & Cie. in Großauheim Beschäftigung fanden. Die Ausstellung möchte den Besuchern einen  Einblick geben in die Erfahrung des Ankommens in Deutschland und den ehemaligen spanischen Gastarbeiter Großauheims eine Stimme verleihen, die zu lange ungehört blieb.

Die Ausstellung in Frankfurt ist noch bis Ende April zu sehen. Der Eintritt ist frei. In Großauheim kann die Ausstellung noch bis Sommer 2024 besichtigt werden.

Erhältlich in den Hanauer Museen und im Instituto Cervantes ist das Buch Baracke 5, Zimmer 11 von Antonio Cantero Galisteo (Preis 12,80 €). Der Autor gehörte zum ersten Kontingent spanischer „Gastarbeiter“ in Großauheim. In seinem Werk berichtet er in Form eines Briefromans von seinen Erfahrungen bei der Firma Brown Boverie & Cie. Das Original (Barraca 5, Habitación 11) wurde von Lernenden der VHS Hanau ins Deutsche übersetzt.

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Text: Sebastian Saliger
Fotos: Elisa Rivera


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