Beeindruckender Theaterabend in der Lindenauschule

Hanau
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Am Donnerstag, dem 09.06.16, wurden an der Lindenauschule zwei beeindruckende Theaterstücke gezeigt, die das Publikum in den Bann zogen.



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Im ersten Stück zeigte der jahrgangsübergreifende Wahlpflichtkurs der Klassen 9/10, geleitet von Frau Hannah Siefert, seine selbstgeschriebene Szenencollage „Narbenkinder“. Mit dem Fokus auf „Innere Verletzungen“ arbeiteten die Schülerinnen und Schüler sieben Monate lang an den ebenso relevanten wie  ernsten Themen Mobbing, Verlust, Liebeskummer und setzten  dies in Texte um, die sie gemeinsam inszenierten. Heraus kam eine szenische Darstellung von Schülern für Schüler, die durch einfache, jedoch drastische Ereignisse und dichte, intensive Jugendsprache jeden berührte. Ausgetüftelte Ton- und Lichttechnik sowie Maske trugen das Ihrige dazu bei. Die lange Arbeit und große Nervosität  der Darsteller und ihrer Lehrerin machten sich bezahlt: Mit anhaltendem Applaus wurden die Darsteller-Neulinge belohnt. Am 17.6. wird die Aufregung noch einmal steigen, da der Kurs das Stück für die Mitschüler nochmals aufführen wird.

Nach einer Umbaupause ging es weiter mit dem Stück „Krieg, was soll´s“, das von Schülerinnen und Schülern des Darstellenden Spiel-Grundkurses der 12. Jahrgangsstufe unter Leitung von Frau Dorothea Kronenberger dargeboten wurde. Hier nahm die Theaterlehrerin ein Forschungsprojekt der Lindenauschule „Von Hoffnung, Angst und Hunger – Großauheim im Ersten Weltkrieg“ zum Anlass und kreierte ein Stück, das mit Feldpostbriefen Großauheimer Soldaten beginnt, den Bogen zu aktuellen Konflikten und Kriegen weltweit spannt und bei der Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages endet. Die Oberstufenschüler/innen ließen durch unterschiedlichen Körper- und Stimmeinsatz, der Hauptgefreite durch seine markante Stimmgewalt, viele Bilder und Eindrücke beim Publikum entstehen, die authentischer nicht hätten sein können. Während einer Tanz-Choreographie zu „Never mind“ von Leonhard Cohen wurde – ohne Requisiten – gekämpft, gebetet und gestorben. Während der einstündigen Vorstellung zeigten die Darsteller/innen auf hohem Niveau, welche gravierenden und weitreichenden Folgen Kriege sowohl für die einzelnen Individuen als auch eine Gesellschaft und die nachgeborenen Generationen haben. Den roten Faden lieferte ein Paar, das sich durch den Krieg entzweit und am Ende - beim gemeinsamen Singen eines Liedes der Gruppe „Coldplay“ - feststellt, dass sich die Ereignisse „nicht mehr auf Null“ setzen lassen. Besonders bewegend war auch die Szene „Überbringung der Todesnachricht“, in der nichts gesprochen wurde, sondern das Publikum über theatrale Aktion- Reaktion- Gesten in den Bann gezogen wurde.

Der Theaterbesuch war kostenlos, aber schon bei ihrer Eröffnungsrede wies die Oberstudienrätin Dorothea Kronenberger darauf hin, dass aus aktuellem Anlass und ganz besonders nach der Beschäftigung und Arbeit mit diesem Thema der Kurs beschlossen habe, 75 Prozent der Spendeneinnahmen an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ weiterzuleiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn es wurden 478,50 Euro vom Publikum gespendet.


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