Internationale Politik hautnah erleben

Hanau
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Der „chinesische Wirtschaftsminister“ kommt aus Maintal, die „indische Regierungschefin“ zählt gerade mal 17 Jahre und der „UN-Generalsekretär“ hat gerade sein Abitur absolviert.



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Beim Planspiel „Politik und internationale Sicherheit“ (Pol&IS) simulieren 44 Schülerinnen und Schüler der Hohen Landesschule Hanau, der Albert-Einstein-Schule Maintal und des Alexander von Humboldt-Gymnasiums Lauterbach internationale Politik.

Bereits seit mehr als zehn Jahren kooperieren die Schulen aus Hanau und Maintal mit den Jugendoffizieren der Bundeswehr, die das Planspiel durchführen. „Bei Pol&IS geht es darum, vernetzte Zusammenhänge der internationalen Politik darzustellen und dabei auf fiktive, aber realistische und aktuelle Probleme zu reagieren“, sagt der Pfungstädter Jugendoffizier Kapitänleutnant Matthias Heller, der zusammen mit seinem Wetzlarer Kollegen, Oberleutnant Jens Mattheis, das Planspiel in der Jugendherberge Oberbernhards (Rhön) durchgeführt hat. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen die Rolle als Regierungschef oder Wirtschaftsminister in einer von elf Weltregionen. Außerdem gibt es die Staatsminister, die für die Außen- und Sicherheitspolitik zuständig sind. Die Schüler handeln Rohstoffe und Güter, verhandeln über internationale Verträge, versuchen die Lebenssituation „ihrer“ Bevölkerung zu verbessern. Im Rahmen der Vereinten Nationen entscheiden sie unter anderem über die Entsendung von Entwicklungshelfern, Polizeikräften oder Interventionstruppen nach dem Vorbild der UN-Blauhelme.

„Die Schüler lernen, komplexe Zusammenhänge zu erfassen, vor größeren Gruppen möglichst frei zu sprechen und die Bedeutung der internationalen Kooperation zu erkennen“, sagt Politiklehrer Stefan Prochnow von der Hohen Landesschule Hanau. Juliane Weigold (16) aus Bruchköbel und Franziska Wesch (17) aus Nidderau vertreten Amnesty International und Greenpeace. „Eine unserer Aufgaben ist es, die Lage der Umwelt in den Regionen „Pol&IS-Welt“ zu ermitteln. Dazu geben wir die Entscheidungen der Regionen in eine Excel-Datei ein und erstellen damit Grafiken und Tabellen zur Umweltsituation in der Planspielwelt. Wir haben uns aus Interesse an Politik und Planspielen teilgenommen und die Entscheidung nicht bereut, auch wenn die Sitzungen manchmal bis 21 Uhr gehen.“

Henning Wagner (18) hat bereits sein Abitur in der Tasche, unter anderem mit einer „besonderen Lernleistung“ über die Vereinten Nationen. Nun übernahm er nach mehreren Teilnahmen bei Model United Nations Schleswig-Holstein bei Pol&IS die Rolle des UN-Generalsekretärs. „Meine Aufgaben waren unter anderem, die Sitzungen zu leiten und internationale Verträge zu prüfen. Das macht mir viel Spaß und ich werde mich künftig intensiver mit politischen Themen beschäftigen. Kein Wunder, denn der junge Bruchköbeler plant im Herbst ein Studium der Politikwissenschaft im Kombination mit Religionswissenschaft in Frankfurt am Main aufzunehmen.

Politik und Wirtschaft kann man also nicht nur mit dem Lehrbuch lernen, sondern auch hautnah erleben. Und vielleicht wird der eine oder andere „Minister“ des Planspiels später auch in der realen Politik Verantwortung übernehmen.

Foto: Die HOLA-Schüler Yannick Rhiel, Benedikt Wich und Simon Lotz bei „diplomatischen Verhandlungen“ mit der „russischen Staatsministerin“ Yelda Yösavel.

Foto: Elf Schülerinnen und Schüler der HOLA nahmen beim diesjährigen Planspiel Pol&IS in der Rhön teil.


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