HSG Hanau gelingt spektakulärer Derby-Coup in Gelnhausen

Handball
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Die HSG Hanau setzt in der 3. Handball-Liga Ost ein gewaltiges Ausrufezeichen und gewinnt das Derby beim TV Gelnhausen überraschend deutlich mit 22:16 (12:8). Insbesondere die Art und Weise wie das von Verletzungssorgen arg gebeutelte Team von Patrick Beer sich beim Lokalrivalen durchsetzen konnte, löste bei den meisten der rund 200 mitgereisten Hanauer Fans ungläubiges Staunen aus.



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Schließlich traten die Grimmstädter die kurze Reise ins Kinzigtal mit gemischten Gefühlen an. Angesichts der drei prominenten Ausfälle um Philipp Reuter, Yaron Pillmann und Lucas Lorenz und dem ernüchternden Remis in der Vorwoche, als man gegen Bernburg noch einen Sieben-Tore-Vorsprung verspielt hatte, war die eigene Leistungsfähigkeit nur schwer einzuschätzen und die Stimmungslage entsprechend zurückhaltend.

Doch von der erste Sekunde an konnte das Team sämtliche Bedenken zerstreuen. Beer hatte sich einige taktische Kniffe einfallen lassen und seine Spieler setzten den Plan bedingungslos um. Und dieses Mal verzichteten sie sogar auf ihre traditionelle Zehn-Minuten-Tiefschlafphase. „Es war überragend wie die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Sekunde taktisch diszipliniert gespielt hat“, sagte Beer nach der Partie.

Letztlich war genau diese taktische Disziplin, die noch gegen Bernburg gefehlt hatte, der Schlüssel zum Erfolg. Ebenso wie die Tatsache, dass Spieler ihr Herz in beide Hände genommen haben, die nicht immer so viele Spielanteile bekommen. So wie Patrick Pareigis. Der Neuzugang von Eintracht Wiesbaden bestätigte seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen und ließ in Abwehr den gefährlichen Rückraumshooter Fabian Eurich kaum zur Geltung kommen. „Er hat sehr stark gespielt“, sagte Beer.

Ebenso wie Jan-Eric Ritter. Der Mittelmann ging keinem Zweikampf aus dem Wege und war Denker und Lenker im Hanauer Angriffsspiel. Beer: „Er hat das super gesteuert.“ Aber auch Jannik Ruppert, der eigentlich noch seinen Trainingsrückstand aufholen müsste, machte von der Halbposition mächtig Alarm und holte vier Siebenmeter heraus.

Diese wurden wiederum von Andreas Neumann bis auf eine Ausnahme souverän verwandelt. Mit sieben Toren war er erneut der treffsicherste Schütze der HSG. Maximilian Bergold und Marc Strohl erzielten jeweils vier Tore. Letzter erhielt von Beer ein Sonderlob. „Marc hat Verantwortung übernommen und das Team geführt. Er hat immer im richtigen Moment die Treffer gemacht“, sagte Beer. Aber eigentlich wollte der Coach an diesem Abend keinen Spieler herausheben. „Hut ab vor den Jungs, sie alle haben ein riesen Lob verdient“.

Der Spielverlauf ist schnell erzählt. Der TVG führte lediglich ein einziges Mal. Als Strohl in der zweiten Minute das 1:1 erzielt hatte, nahm das Unheil für die Gastgeber seinen Lauf. Nach zwölf Minuten heiß es 6:2 für die HSG, nach 19 Minuten 10:4. Schnell kühlte die Temperatur aus Hanauer Sicht in der mit 1100 Zuschauern voll besetzten „Hölle Süd“ auf Wohlfühltemperatur ab.  

Zur Pause stand es 12:8 für die HSG Hanau. Doch wer gedacht hatte, dass es noch einmal spannend werden würde, sah sich getäuscht. Mit einer bis dato ungewohnten Souveränität spielte das junge Beer-Team die zweite Hälfte hoch konzentriert zu Ende. Über 16:10 (35.) und 20:12 (48.) hielt man den Gegner stets auf Distanz, so dass die Gastgeber nie wirklich ins Spiel fanden.

„Kaum einer hat gedacht, dass wir heute hier gewinnen. Wir haben es geschafft und vor allem die Art und Weise wie wir hier gewonnen haben, freut mich sehr. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte Beer zum Abschluss. Mit nunmehr 22:14 Punkten hat sich die HSG Hanau auf Platz fünf liegend überraschend im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Nach vereinsinterner Rechnung fehlen nur noch drei Punkte zum Klassenerhalt.

Zwei davon kann die HSG Hanau am kommenden Freitag holen. Dann steht bereits das nächste Derby vor der Tür. Um 20 Uhr ist man bei der MSG Groß-Bieberau/Modau zu Gast, bevor am Sonntag (18. Februar, 17 Uhr in der Main-Kinzig-Halle) das nächste Heimspiel gegen Eintracht Baunatal auf dem Programm steht.

Foto: HSG Hanau


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