Kreisbeigeordneter spricht mit Schülern über Flüchtlinge

Wetterau
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Zirka 100 Schülerinnen und Schüler der Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim diskutierten am vergangenen Mittwoch mit Erstem Kreisbeigeordneten und Sozialdezernenten Helmut Betschel über die Flüchtlingssituation in der Wetterau.



„Es wurden für diesen Mittwochnachmittag deutlich weniger Teilnehmer angekündigt, umso mehr erfreut mich das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an diesem Thema“, sagte der Wetterauer Sozialdezernent. Rund 100 Schülerinnen und Schüler aus den Oberstufenkursen waren zur Information und Diskussion gekommen.

In der Wetterau wie auch im ganzen Land sei man von der Entwicklung der Flüchtlingszahlen überrascht worden. Vor zwei Jahren kamen 120.000 Menschen, im vergangenen Jahr 200.000. In diesem Jahr wurden die Flüchtlingszahlen immer wieder nach oben korrigiert, zuerst auf 500.000, dann auf 800.000, „mittlerweile redet man von mehr als einer Million Menschen, die in diesem Jahr in unserem Land Zuflucht suchen. Wir müssen für die Flüchtlinge eine menschenwürdige Unterkunft schaffen, was bei den aktuellen Zuweisungszahlen durch das Land immens schwer ist.“

Betschel kündigte auch unpopuläre Entscheidungen an. Auch die Nutzung von Turnhallen oder Bürgerhäusern dürfe kein Tabu sein, um den Flüchtlingen ein festes Dach für die Wintermonate bereitzustellen. Unter diesen Bedingungen müssen dann auch Einschränkungen in Kauf genommen werden, etwa wenn die Schulturnhallen dann nicht mehr für den Sport zur Verfügung stünden. „Ich versuche, solche Maßnahmen so gering wie nötig zu halten. Wir sollten uns aber keine Illusionen machen, dass solche Schritte dauerhaft vermeidbar sind.

„Wir haben keine Wohnflächen, die wir zur Verfügung stellen können, aber gibt es andere Möglichkeiten, mit denen wir uns bei der Integration von Flüchtlingen einbringen können? Hat der Wetteraukreis alle Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen bereits ausgeschöpft? Die Fragen und die anschließende Diskussion zeigten, dass die Schülerinnen und Schüler sich sehr wohl Gedanken um dieses Problem machen und gleichzeitig, dass sie eine positive Haltung gegenüber den neuen Nachbarn haben. Einige haben sich schon ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert.

Erster Kreisbeigeordneter Betschel forderte, die Ursachen von Flucht wirksamer zu bekämpfen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung dies nun auch erkannt hat.“ Er forderte deshalb mehr internationales Engagement, um wirksam Fluchtursachen zu bekämpfen. Lippenbekenntnisse und vollmundige Erklärungen reichen dafür allerdings nicht.

Foto: Erster Kreisbeigeordneter Helmut Betschel bei der Präsentation der aktuellen Flüchtlingszahlen vor Schülerinnen und Schülern der Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim.


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