Flüchtlingen in Stresssituationen helfen

Wetterau
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Seit einigen Monaten kommen verstärkt Flüchtlinge aus vielen Krisengebieten, insbesondere dem Nahen Osten und Nord- sowie Ostafrika, in die Wetterau.



Viele haben traumatische Ereignisse erlebt. Sie können deshalb mit Stress und Aggressionen nicht mehr so souverän umgehen, wie sie es vor dem Trauma konnten. Dies war eines der Themen bei einem Treffen von Erstem Kreisbeigeordnete Helmut Betschel-Pflügel, mit dem Leiter der Polizei Direktion Wetterau, Jürgen Kapp und seinem Kollegen Volker Bade. Jürgen Kapp zeigte dabei ein Szenario auf, bei dem ein Eingreifen der Polizei unumgänglich sei.

Zwei Flüchtlinge geraten aneinander. Möglicherweise waren ihre Volksgruppen im Heimatland verfeindet. Wahrscheinlicher ist aber, dass es ganz alltägliche Konflikte seien, die durch die traumatischen Erfahrungen schlechter gelöst werden können. So führen Beleidigungen oder Ehrverletzungen schnell dazu, dass die Situation eskaliert und es zu Handgreiflichkeiten kommt. Bisher sind solche Fälle nicht aufgetreten.

„Bei Familienstreitigkeiten unter Deutschen, was schon mal vorkommt, greifen wir in einem solchen Fall so ein, dass wir gegenüber dem Aggressor einen zeitlich beschränkten Platzverweis aussprechen. Das heißt, er muss die gemeinsame Wohnung verlassen und eine Zeit lang in einem Hotel oder bei Freunden unterkommen, und so zwar so lange, bis die Emotionen wieder abgekühlt sind. Entweder ist danach ein erneutes Zusammenleben möglich, oder aber die Streitparteien gehen dauerhaft getrennte Wege“, erklärt Jürgen Kapp das Vorgehen der Polizei. Das sei bei Flüchtlingen nicht so einfach möglich. „Sie verfügen nicht über das notwendige Geld und die Kontakte, um eine befristete Zeit außerhalb ihrer Unterkunft zu leben. Außerdem muss die Ausländerbehörde wissen, wo sie sich aufhalten“, gibt Jürgen Kapp zu bedenken.

„Wir wollen den Flüchtlingen in solchen Konfliktfällen helfen und Ihnen in Stresssituationen einen Ausweg bieten. Deshalb suchen wir nach einer Möglichkeit Flüchtlinge kurzzeitig an einem anderen Ort unterzubringen“, so Betschel-Pflügel. Die Herausforderung sei dabei, dass nachts und am Wochenende kein Sozialarbeiter dienst habe. So seien eine zeitnahe Konfliktaufarbeitung und die Suche nach einer neuen Unterkunft in diesen Zeiten nicht möglich.

Da es sowohl auf Seiten der Kreisverwaltung als auch auf Seiten der Polizei noch Klärungsbedarf gibt, vereinbarten beide Seiten in Kontakt zu bleiben und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.


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