Altlandkreis Alzenau: Erheblicher Straftatenrückgang

Unterfranken
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Mit 1699 Straftaten im Jahr 2013 gegenüber 1900 im Jahr 2012 verzeichnet der Altlandkreis Alzenau einen markanten Straftatenrückgang von 10,6 Prozent.



Die erzielte Aufklärungsquote von 71,3 Prozent weist gegenüber dem Vorjahr (69,8 %) nochmalige Steigerung, um 1,5 Prozentpunkte, aus. Mit dem Aufklärungsergebnis liegt die Polizeiinspektion Alzenau um 2,8 Prozentpunkte über dem Ergebnis des Regierungsbezirks Unterfranken (68,5 %). Der Landesdurchschnitt von (64,1 %) wurde um 7,2 Prozent übertroffen.

In Verbindung mit einer KriminalitätsHäufigkeitsZahl von 2748 (Straftaten je 100.000 Einwoh-ner) ergibt sich für den Altlandkreis Alzenau eine insgesamt hervorragende Sicherheitsbilanz. Für den Gesamtlandkreis Aschaffenburg liegt die HZ bei ebenfalls sehr guten 2809 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Auf Ebene des Regierungsbezirkes Unterfranken liegt die HZ für das Jahr 2013 bei 4198, auf Landesebene bei 5073.

Tatverdächtige

Im Zusammenhang mit den 1699 registrierten Straftaten wurden 1010 Tatverdächtige ermittelt. 802 waren männlichen, 208 weiblichen Geschlechts. Unter den 1010 Tatverdächtigen befanden sich 129 Kinder und Jugendliche (6–17 Jahre), was einem Anteil von 13 Prozent entspricht. Überproportional sind die Minderjährigen, wie schon in den Jahren zuvor, beim einfachen Diebstahl, bei einfachen Körperverletzungsdelikten und Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum vertreten.

Altersstruktur

132 (10,9 %) der ermittelten Tatverdächtigen standen bei Tatausführung unter Alkoholeinfluss (2012: 10,6 %). Auf Bezirksebene liegt dieser Wert bei 15,9 Prozent. Weitere 68 standen unter dem Einfluss harter Drogen. 11 Personen führten bei ihrer Tatausführung Schusswaffen mit. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger liegt bei 21,1 Prozent. Mit 50 Prozent war genau die Hälfte der ermittelten Tatverdächtigen bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten und polizeilich in Erscheinung getreten (Wiederholungs- oder Serientäter).

Rohheitsdelikte / Gewaltkriminalität

Einen erfreulichen Rückgang weist die Statistik in der Gesamtbetrachtung der Rohheitsdelikte (Raub, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Körperverletzung, Nötigung) und bei den Gewaltstraftaten aus. Waren 2012 noch 336 Fälle zu bearbeiten ging die Anzahl der Delikte im Jahr 2013 um stattliche 10,7 Prozent auf 300 Fälle zurück. Reduziert auf die schweren Gewaltstraftaten wie Totschlag, Sexuelle Nötigung / Vergewaltigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, ergibt sich ein Rückgang von 61 (2012) auf 49 Fälle im Jahr 2013. Die allgemein hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich konnte nochmals um 1,1 Prozentpunkte auf 95,7 Prozent (2012: 94,6 %) gesteigert werden.

Eigentumsdelikte/Diebstahlskriminalität

Mit einem Anteil von „nur“ 25,8 Prozent an den Gesamtstraftaten hebt sich der Altlandkreis Alzenau vom Rest Bayerns ab. Im Regierungsbezirk Unterfranken liegt der Anteil bei 29 und auf Bayernebene gar bei 30,3 Prozent. Die Anzahl der Diebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich zurückgegangen. Wurden 2012 noch 516 Diebstähle statistisch erfasst, waren es aktuell (im Jahr 2013) „nur noch“ 438 Fälle, was einem Rückgang von 15,1 Prozent entspricht. Mit einem Anteil von 43,2 Prozent an Aufklärung liegt die Polizeiinspektion Alzenau in diesem Deliktsfeld deutlich über dem Landesdurchschnitt von 36,4 Prozent. Der im Zusammenhang mit den Diebstählen registrierte Beuteschaden liegt bei rund 1 Mio. Euro (2012: 1,7 Mio. Euro).

Erfreuliches ergibt sich bereits im zweiten Jahr in Folge bei der näheren Betrachtung der Fahrraddiebstähle. Das mit Schwerpunktaktionen und vermehrten Kontrollen im Jahr 2012 erreichte niedrige Fallzahlenniveau von 48 Fahrraddiebstählen konnte 2013 mit 47 Fahrraddiebstählen nochmals bestätigt werden. Die bereits gute Aufklärungsquote von 52,1 Prozent aus dem Jahr 2012 wurde um 11,7 Prozentpunkte auf nunmehr 63,8 Prozent verbessert.

Im Gegensatz zu der deutlichen Zunahme an Wohnungseinbrüchen auf Bezirks- und Landesebene ereigneten sich im Altlandkreis Alzenau im Jahr 2013 mit 39 registrierten Straftaten „nur“ drei Wohnungseinbrüche mehr als im Jahr 2012 (36 Fälle). 11 der 39 Fälle blieben bereits im Versuchsstadium stecken. Von den verbleibenden 28 Fällen wurden 13 Fälle geklärt und insgesamt acht Tatverdächtige ermittelt. Das Gros der ermittelten Wohnungseinbrecher (75 %) war nichtdeutscher Nationalität.

Die Aufklärungsquote beim Tageswohnungseinbruch liegt mit sehr guten 45,8 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Von ihrer Anzahl (2012: 296 - 2013: 307) schlagen traditionell die Vermögens- und Fälschungsdelikte stark zu Buche. Der im Jahr 2013 verursachte Schaden liegt bei rund 650.000 Euro (2012: 1 Mio.) Den Löwenanteil an Straftaten innerhalb dieser Deliktsgruppe stellt der Betrug in all seinen Erscheinungsformen. In Zahlen steuert er 235 Fälle zum Gesamtergebnis bei. Die Aufklärungsquote bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten liegt mit hohen 89,3 Prozent annähernd auf Vorjahresniveau (90,9 %).

Rauschgiftkriminalität

Auf eine aktive Fahndungs- und Kontrolltätigkeit lassen sich im Regelfall die statistischen Zahlen im Zusammenhang mit Drogen- und Rauschgift zurückführen. Deshalb liegt die Aufklärungsquote, aktuell 97,4 Prozent, stets nahe an der 100 Prozentmarke (typisch für sog. „Kontrolldelikte“). Mit 114 Fällen im Jahr 2013 bewegen sich die aufgedeckten Delikte auf dem Niveau des Vorjahres (2012: 112 Fälle). Der Großteil der Verstöße (64 Einzeltaten) ergibt sich aus dem verbotenen Besitz und/oder Konsum von Cannabis. Die Zahl der registrierten Handelsdelikte ging von 22 (2012) auf 20 Fälle (2013) zurück.

Sachbeschädigungen

Erfreulicherweise fortgesetzt hat sich der im letzten Jahr festgestellte Trend rückläufiger Zahlen bei den Sachbeschädigungen. So ergeben sich die Zahlenreihen 2011: 353 Fälle, 2012: 314 Fälle und 2013: 243 Fälle. Der Rückgang liegt in Altlandkreis Alzenau bei minus 22,6 Prozent. (Regierungsbezirk Unterfranken: -12,9 %).

Phänomen „Häusliche Gewalt“

Offenbar unaufhaltsam nach oben bewegt sich die Kurve der Entwicklung physischer und psychischer Gewalt im sozialen Nahbereich bzw. innerhalb der Familie. Die Fallzahlen haben sich in den letzten fünf Jahren exakt verdoppelt. Im Wesentlichen werden unter dem Bereich „Häusliche Gewalt“ Delikte wie Nötigung, Bedrohung, Körperverletzung und Nachstellung (Stalking) zusammengefasst. Das Dunkelfeld scheint relativ groß zu sein, das Anzeigeverhalten Betroffener lässt sich von Seiten der Polizei nur schwer beeinflussen.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass sich bei jeder Polizeidienststelle in Bayern speziell geschulte und mit anderen Hilfsorganisationen gut vernetzte Schwerpunktsachbearbeiter mit Delikten der häuslichen Gewalt beschäftigen. Als kompetente Ansprechpartner treffen sie rasch und umfassend alle erforderlichen Maßnahmen, um

  • weitere Gewalttaten zu verhindern,
  • den Schutz der Opfer zu verbessern und den
  • Sachverhalt zur weiteren Strafverfolgung gezielt zu erforschen.

Fazit/Schlussgedanken

Die aktuelle Kriminalstatistik 2013 spiegelt für den Altlandkreis Alzenau eine außerordentlich gute Sicherheitsbilanz wider. Gegenüber dem Jahr 2012 wurde der bereits hohe Sicherheitsstandard in der Region noch weiter verbessert. Die Häufigkeitszahl konnte von 3086 auf 2748 gesenkt und die Aufklärungsquote von 69,8 auf 71,3 Prozent erhöht werden.

Deliktsfelder, die dennoch Grund zur Sorge bereiten und im aktuellen Jahr 2014 besonders im Focus stehen, sind zum einen der Wohnungseinbruch, der auf der Ebene des Regierungsbezirks Unterfranken im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 23 Prozent verbuchte und zum anderen die Rauschgiftkriminalität, bei der im Altlandkreis Alzenau die jugendlichen Konsumenten (14 bis 17 Jahre) mit 27,7 Prozent zwischenzeitlich mehr als ein Viertel aller ermittelten Tatverdächtigen in diesem Deliktsbereich stellen.

Während die Polizeiinspektion Alzenau beabsichtigt der Rauschgiftproblematik mit Aufklärungs- und Präventionsarbeit sowie verstärkten Kontrollen zu begegnen, setzt sie bei der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche weiterhin auf das gute und bewährte Mitteilungsverhalten der hiesigen Bevölkerung sowie die Fortschreibung und Verbesserung der speziell hierfür entwickelten unterfränkischen Einsatzkonzeption WED (WohnungsEinbruchsDiebstahl).

Generell ist für die Polizei und die Bewältigung ihres gesetzlichen Auftrages, umschrieben mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Zivilcourage und das schnelle und richtige Mitteilungsverhalten von Bürgerinnen und Bürgern von grundlegender Bedeutung.


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