Grasfrosch fühlt sich bei Büffeln und Ziegen wohl

Unterfranken
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„Grasfrösche werden durch eine naturverträgliche Beweidung der Spessarttäler eher gefördert als gefährdet“.



trittkuhletrittkuhle1Dieses Zwischenfazit zieht Christian Salomon, der als Biodiversitätsbeauftragter der Regierung von Unterfranken und Gebietsbetreuer des Naturpark Spessart seit 2009 entsprechende Untersuchungen auf Weideflächen des Grünlandprojekts Spessart durchführt.

Gerade im Falle der Wasserbüffelbeweidung wurden anfangs durchaus Bedenken geäußert, dass der Vertritt in den Nasswiesen den Amphibien schaden könne. Daher wird die Weidefläche seit 2010 jedes Frühjahr nach der gleichen Methodik untersucht. Die Laichballen des Grasfrosches werden dabei so genau wie möglich ausgezählt und in einigen Gewässern werden Molchreusen ausgelegt. Nach Abschluss der diesjährigen Grasfroschkartierung lässt sich festhalten: Der Froschlaich und damit die Anzahl der Grasfrösche hat über die Jahre deutlich zugenommen - von 276 Laichballen im ersten Untersuchungsjahr auf heuer 718 Laichballen. Als Laichhabitate dienen dabei vor allem Suhlstellen und wassergefüllte Trittkuhlen, die durch die Wasserbüffel erst entstanden sind. Auch Molche und Erdkröten scheinen mit den Wasserbüffel-Kleingewässern offenbar gut zurechtzukommen. „Bei anderen deutschen Wasserbüffelprojekten werden Zunahmen von Gelbbauchunke und Kreuzkröte dokumentiert“, berichtet Salomon. „Gerade die Pionierarten profitieren auf den Weideflächen vom hohen Angebot an Kleingewässern, der Besonnung, der besseren Zugänglichkeit und dem reichen Nahrungsangebot wie Insekten und Kleinschnecken.“

Anders sind die Voraussetzungen auf einer Ziegenweide im Lohrtal bei Lohr. Auf einer städtischen Ausgleichsfläche wurden mehrere Gewässer per Bagger angelegt und werden regelmäßig auch per Bagger entkrautet. Seit 2010 wird dieser Bereich mit Ziegen beweidet, um Springkraut, Brombeeren und Erlen zurückzudrängen. Auch im Lohrtal haben die Grasfroschbestände bisher fast konstant zugenommen, von 375 Laichballen (2009) auf heuer 960 Laichballen. Wie im Hafenlohrtal scheinen die Amphibien also von der Beweidung zu profitieren, auch wenn diese natürlich nicht den einzigen Einflussfaktor darstellt. Das erfolgreiche Biotoppflegekonzept mittels Ziegenbeweidung an Gewässern wurde in den letzen Jahren bereits auf weitere Flächen im Lohrer Raum übertragen: Auf eine ehemalige Sandgrube bei Steinbach (Dr.-Hans-Schönmann-Biotop) und den Stadlersee bei Sendelbach. Neben den Amphibien wollen Bund Naturschutz, Stadt Lohr und die Naturschutzbehörden dabei auch besondere Libellenarten der Gewässer fördern.


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