Kreiszuschuss für russisch-orthodoxe Kirche Bad Nauheim

Wetterau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Wetterau ist eine uralte Kulturlandschaft mit einer Vielzahl von Baudenkmählern.



3.000 Gebäude stehen als Einzelbauwerke oder im Rahmen von Ensembles im Wetteraukreis unter Denkmalschutz und sind damit vor Veränderungen zunächst einmal geschützt.

„Denkmalschutz gewinnt bei der Suche nach regionaler Identität gerade im Zeitalter der Globalisierung eine neue Bedeutung“, wirbt Landrat Joachim Arnold für den Erhalt historischer Bauwerke. Jetzt wurden aus Mitteln des Wetteraukreises weitere 5.000 Euro für die Fortführung der Restaurierung der Ikonostase in der Reinhardskirche Bad Nauheim, die als russisch-orthodoxe Kirche genutzt wird, bereitgestellt. Eine Ikonostase ist eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen, die in orthodoxen Kirchenbauten zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum steht.

In der russisch-orthodoxen Bad Nauheim ist diese Ikonostase besonders beeindruckend und hat zudem eine spannende Geschichte. Als Gotteshaus wurde das Gebäude 1733 als lutherische Kirche gebaut. Nach dem Zusammenschluss der reformierten und lutherischen Gemeinde im Jahre 1818 fanden die Gottesdienste in der 1742 gebauten Wilhelmskirche statt. Ab 1868 mietete die katholische Gemeinde die Kirche. Ab 1905 wurde sie als russisch-orthodoxe Kirche genutzt. Seit 1908 befindet sie sich im Eigentum der Russisch-Orthodoxen Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir. Die Ikonostase ist eine Schenkung und kam 1907 nach Bad Nauheim. Ursprünglich stand sie im Kloster Sarow, in dem der heilige Seraphim viele Jahre als Mönch wirkte. Sein Bildnis ist in die Ikonostase eingefügt. Das Kloster Sarow erhielt seinerzeit eine neue Ikonostase, die aber nach dem zweiten Weltkrieg durch die Sowjets zerstört wurde. Somit ist die Ikonenwand in der Bad Nauheimer russisch-orthodoxen Kirche die einzig verbliebene und die Kirche in Bad Nauheim die einzige russisch-orthodoxe Kirche in Deutschland, die dem heiligen Seraphim geweiht ist. Auch das ist ein Grund dafür, dass die Kirche zu einem wichtigen touristischen und religiösen Anziehungspunkt für Gäste aus Russland geworden ist.

Bei der Erhaltung der bedeutenden Kirche sind die Eigentümer auf Spenden angewiesen. Nicht zuletzt hat sich ein Förderverein Russische Kirche/Reinhardskirche gegründet. Dank der rührigen Aktivitäten des Vereins konnte nach aufwändiger Sanierung des Daches die Innensanierung in Angriff genommen werden. „An dieser Restaurierung beteiligen wir uns gerne“, sagte Landrat Joachim Arnold bei der Übergabe des Förderbescheides an den Vorsitzenden des Fördervereins Günter Neubauer.

Foto (von links): Stadtrat Adolf Göbel, Landrat Joachim Arnold, Brigitte Gebauer (stellv. Vorsitzende des Fördervereins), Architektin Heike Bostik und den Vorsitzenden des Fördervereins, Günter Neubauer.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2