Zehn Jahre UNESCO Welterbe Limes

Wetterau
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Nachdem am 15. Juli 2005 der Obergermanisch-Raetische Limes in die UNESCO Welterbeliste eingetragen worden war, erlangten elf Kommunen im Wetteraukreis Anteil am Welterbe.



roemerbadroemerbad1Das 10-jährige Bestehen soll für eine Rückschau von Kreisarchäologen Dr. Jörg Lindenthal auf die bisher gelaufenen Aktivitäten und Projekte im Zusammenhang mit dem Welterbe genutzt werden. Neben einer kleinen Serie von Presseartikeln wird ein Römerfest mit den bekannten Römergruppen LIMITANEI TAVNENSES und TABVLA RASA im Wetterau-Museum am 12. Juli den Höhepunkt des Jubiläumsjahres im Wetteraukreis bilden.  

Am gesamten Wetteraulimes wurde in Zusammenarbeit mit der HessenArchäologie und den Anliegerkommunen ein einheitliches Beschilderungssystem an den einzelnen Welterbestätten errichtet. Erfreulicherweise konnten für das von der Archäologischen Denkmalpflege des Wetteraukreises koordinierte Projekt Landesmittel aus dem Bereich Tourismus eingeworben werden. Neben einzelnen Erläuterungstafeln in Friedberg, Bad Nauheim, Ober-Mörlen, Butzbach, Münzenberg, Nidda, Wölfersheim, Echzell, Florstadt, Altenstadt und Limeshain konnten sowohl in Butzbach als auch in Echzell kleine Rundwege ermöglicht werden. Beide Orte zählen mit ihren großen Auxiliarkastellen mit einer Truppenstärke von jeweils 1000 Mann zu den wichtigsten Garnisonsorten am Obergermanisch-Raetischen Limes. Gleichzeitig wurden die beiden örtlichen Museen (Museum der Stadt Butzbach und Museum Echzell) mit ihren vorbildlichen Römerabteilungen zu Informationszentren am Weltkulturerbe erhoben. Neben dem Museum sind in Butzbach und seinen zugehörigen Gemarkungen mehrere Kleinkastelle und Türme entlang dem Limes im Wald zu erkennen.

Ein Highlight bildet die Rekonstruktion eines Holzwachtturms am Schrenzerbad oberhalb Butzbachs, die allerdings nicht mehr dem heutigen Forschungsstand entspricht. Trotzdem stellt der Turm als erste Rekonstruktion eines römischen Holzwachtturms bereits ein eigenes Denkmal dar. Das Ensemble wird ergänzt durch die unweit gelegenen Fundamentreste des nachfolgenden Steinturmes sowie einer Teilrekonstruktion der Limespalisade mit Wall und Graben. In Echzell weisen die innerörtlich aufgestellten Tafeln auf die im Boden liegenden römischen Reste hin. So steht beispielsweise der örtliche Kindergarten auf einem großen römischen Gebäudekomplex,  der als Mansio (Herberge) zu deuten ist. Die benachbarte Evangelische Kirche erhebt sich über den teilweise noch im Boden erhaltenen Resten der großen römischen Badeanlage. Ein Teil des Mauerverlaufes ist auf der Südseite des Kirchenbaues im Boden sichtbar gemacht. Die römische Siedlung auf dem heutigen Stadtareal von Friedberg spielte eine ähnliche zentrale Rolle als Marktort für das vom „Wetterau-Limes“ umschlossene Gebiet. So lag es nahe, das Wetterau-Museum mit seiner umfangreichen, in über hundert Jahren gewachsenen römischen Sammlung als zentrales Limes- Informationszentrum auszuweisen. Als weiteres Highlight können im Rahmen von Stadtführungen die Reste eines römischen Bades (ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes Limes) unter dem Friedberger Burggymnasium besichtigt werden. Die Anlage wurde 2012 vom Wetteraukreis mit Unterstützung durch Landesmittel, der HessenArchäologie, saniert. Neben einer neuen Wand und neuen Außenfenstern wurde eine moderne Lichtanlage installiert. So können beispielsweise der Warmbadebereich, die Heizanlage in rotes Licht, der Kaltbaderaum und das Kaltwasserbecken in blaues Licht getaucht werden.

Foto: Römerbad im Burggymnasium Friedberg (Aufnahme H. Hölzinger).

Foto: Zeichnerische Rekonstruktion des Kastells Butzbach von Dr. Dieter Wolf.


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