Keine Absage: Karikaturen werden in Hanau gezeigt

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Die für März geplante Ausstellung der beiden bekannten Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz wird in Hanau zu sehen sein. Dies hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Dienstagnachmittag bekannt gegeben.



„Wir haben unsere erste Entscheidung korrigiert, nachdem uns auch durch die Berichterstattung bewusst wurde, dass eine Absage in Tagen wie diesen zu ungewollten Fehlinterpretationen führen muss.“ Kaminsky machte deutlich, dass es die umfangreichen und kostspieligen Sicherheitsvorkehrungen nach dem Terror-Anschlag auf „Charlie Hebdo“ gewesen seien, die angesichts knapper finanzieller Ressourcen ein gewisses Zaudern ausgelöst hätten. Doch allen Bedenken zum Trotz sei er inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass von einem Verzicht ein falsches Signal ausgegangen wäre. „Deshalb sage ich Ihnen heute, dass wir die Ausstellung wie ursprünglich vorgesehen am 14. März in Hanau eröffnen werden.“ Hanaus Oberbürgermeister erinnerte daran, dass es in der Brüder-Grimm-Stadt gute Tradition sei, für Weltoffenheit, Toleranz und Freiheit im Denken einzutreten.

Noch am Samstag waren rund 600 Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkkundgebung auf dem Altstädter Markt gekommen, um dort partei- und religionsübergreifend ein Zeichen gegen Terror und für die demokratischen Werte zu setzen. Kaminsky selbst hatte dort dazu aufgerufen, „furchtlos an unserer freien Lebensweise festzuhalten“, da es diese Freiheit sei, die unsere Gesellschaft ausmache. „Es sind diese Freiheiten, die uns unterscheiden von düsteren Winkeln der Welt. Es sind diese Freiheiten, auf denen Kultur, Wirtschaft, Fortschritt und Wohlstand gedeihen können.“ Er habe sich am Wochenende klar dafür ausgesprochen, dass „wir schreiben, was wir schreiben wollen. Dass wir zeichnen, malen, dichten, aussprechen, wonach uns der Sinn steht.“ Dieser Anspruch gelte natürlich besonders auch für Karikaturen. Das Künstlerduo Greser und Lenz zeichnet sich nach Kaminskys Worten durch intellektuelle analytische Höchstleistungen aus. Ihre Karikaturen, die aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht mehr wegzudenken sind, treffen immer ins Schwarze, seien an Originalität kaum zu überbieten und ein unwiderlegbarer Beweis freien Denkens, so der Hanauer OB.

All diese Aspekte in der Gesamtschau hätten nach einem Moment der Nachdenklichkeit gar keine andere Möglichkeit zugelassen, als den Verzicht zu revidieren und nun darauf zu setzen, dass es zahlreiche Unterstützer geben wird, die durch finanzielle Zuschüsse auch aktiv dazu beitragen werden, die finanzielle Mehrbelastung durch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu schultern. Erste positive Signale, so Hanaus OB abschließend, seien bereits vonseiten des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und der Sparkasse Hanau gekommen.


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