Mit Oma am Herd: 40 Rezepte für ein Gefühl von Heimat

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Ein besonderes Buchprojekt aus dem hessischen Spessart steht kurz vor der Realisierung.



Zwei junge Frauen aus Frankfurt haben über ein Jahr in ihrer Heimat traditionelle Rezepte und die dazugehörigen Geschichten gesammelt. Dazu waren sie, begleitet von einer Fotografin, zu Gast in ausgewählten Küchen alter Frauen aus Jossgrund und haben mit ihnen gemeinsam gekocht. Das Ergebnis ist das Koch- und Lesebuch „Mit Oma am Herd“, das im Herbst erscheinen soll. Darin finden sich Gerichte wie Schusterskugeln, Schöppklöß oder Bettelmänner. Speisen, die heute kaum noch zubereitet werden, weil die Köchinnen von damals immer seltener am Herd stehen.

„Viele verbinden mit Heimat neben Familie und Freunden vor allem das Essen. Es sind bestimmte Gerichte, die nur Mama oder Oma kochen können und alleine der Geruch in uns Kindheitserinnerungen weckt“, so Nadine Müller, die sämtliche Texte im Buch verfasst hat. „Diese Rezepte wurden bisher nie aufgeschrieben, sie sind in keinem Kochblog zu finden, sondern wurden immer nur von Mutter zu Tochter weitergegeben – zubereitet nach Gefühl“, ergänzt die Grafikerin Stefanie Korn. Mit dem Buch „Mit Oma am Herd“ soll sich das ändern: Erstmals werden traditionelle Gerichte aus dem hessischen Spessart aufgeschrieben und bewahrt.

Auf der Reise durch Jossgrund besuchten die beiden Frauen verschiedene Seniorennachmittage und kamen mit den Köchinnen von damals ins Gespräch. Dabei erfuhren sie nicht nur Rezepte, sondern auch viele Anekdoten über das Kochen und Leben von früher. Einer Zeit, in der bis zu zwölf Personen am Tisch satt werden mussten, es Fleisch nur an ganz bestimmten Tagen gab und Reste niemals weggeworfen wurden. „Nach dem Besuch bei den Frauen war uns klar, dass das Buch mehr sein wird als eine reine Rezeptsammlung“, so Müller. Die besonderen Aufnahmen der Fotografin Alina Stellwagen, die die beiden Autorinnen bei ihren Kochterminen begleitet hat, zeigen nicht nur die Frauen beim Kochen. Sie zeigen auch Küchen, die es so bald nicht mehr geben wird. „In einer Welt von Küchenmaschinen und modernen Kochinseln, sind es festgehaltene Erinnerungen an alte Zeiten, die wir nur noch mit Oma und Opa verbinden können“, ergänzt Korn.

Alles oder Nichts in 35 Tagen – ein Film zeigt mehr

Im Herbst soll das Buch „Mit Oma am Herd“ erscheinen, sofern der Vorverkauf gelingt. Die Idee: Wer ein Buch möchte, kauft es bereits jetzt und ermöglicht dadurch vorab den Druck des Buches. Dies geschieht nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“: Wenn es die beiden Autorinnen schaffen, in 35 Tagen genug Unterstützer für die kompletten Druckkosten zu finden, wird das Projekt realisiert und die Käufer erhalten ab Herbst das druckfrische Buch. Gelingt es nicht, den benötigten Betrag von 10.000 Euro zu sammeln, scheitert das Projekt und die potentiellen Käufer werden nicht belastet. Möglich wird das Ganze durch startnext, einer Internetplattform, die Künstlern oder Autoren mittels Crowdfunding die Chance gibt, ihre Werke unabhängig von staatlicher Förderung zu finanzieren. Um möglichst viele für das Buchprojekt zu begeistern, haben die beiden Frauen einen Film produziert, der ihre Idee erklärt. Seit dieser Woche ist das Projekt auf startnext.com/mitomaamherd online. Wer möchte kann das Projekt auch mit größeren oder kleineren Beträgen unterstützten. Dazu haben sich die Autorinnen verschiedene Dankeschöns ausgedacht – wie etwa ein Postkartenset oder einen Küchenkalender. Für besondere Unterstützer organisieren die Frauen auch ein Fotoshooting mit der eigenen Oma am Herd.

Die Autorinnen

Stefanie Korn, geb. 1982, aus Frankfurt ist auf einem Bauernhof groß geworden. Sie hat Kommunikations-Design studiert und sechs Jahre in einer Werbeagentur gearbeitet. Heute ist sie als selbständige Kommunikationsdesignerin und Art Directorin in Frankfurt tätig. Sie kümmert sich um Buch um Layout und Design, Bildbearbeitung, Druckabwicklung und die Gestaltung der Internetseite.

Nadine Müller, geb. 1983, aus Frankfurt hat Haushalts und Ernährungswirtschaften studiert. Nach einigen Jahren Berufserfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit ist sie heute als Referentin im Gesundheitswesen tätig. Ihr Interesse für regionale Esskultur lebt sie nun in ihrem zweiten Kochbuchprojekt aus. Ihr erstes Kochbuch „Genusswerk – Lebensmittel mit Charakter aus der Rhön“ entstand als Nebenprodukt ihrer Diplom-Arbeit und erschien 2007 im Eigenverlag. Sie schreibt die Texte im Buch, optimiert und formuliert Rezepte und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt.

Die Fotografin

Alina Stellwagen geb. 1988 ist studierte Kommunikations-Designerin. Sie kommt aus Bad Homburg und arbeitet als Art Directorin in einer Werbeagentur.


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