"Sehr geehrter Herr Landrat, mag sein, dass Sie bei anderen politischen Themen eine pragmatische Herangehensweise haben. Allerdings erkenne ich beim Thema Windenergie nicht den Pragmatiker, sondern den ideologischen Visionär in Ihnen. Sie wissen ja, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen (Helmut Schmidt SPD). Denn was sonst ist die Idee, eine Industrienation wie Deutschland zu 25 oder gar 50 % mit Windenergie zu versorgen? Sie können doch nicht ignorieren, dass die Speicherung von dieser Masse an elektrischer Energie wenn überhaupt, gerade einmal in den Kinderschuhen steckt. Ohne eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Speicheung von Elektrizität ist die Versorgung Deutschlands mit Windstrom reines Wunschdenken!

Daher ist es auch totaler Unfug zu behaupten, dass Windkraftanlagen in absehbarer Zeit Kernkraftwerke und/oder Kohlekraftwerke ersetzen werden. Ebenfalls ist es in meinen Augen aus dem gleichen Grund totale Volksverdummung zu behaupten, dass es ohne Windkraft keinen Klimaschutz und daher auch keinen Waldschutz gibt. Durch die Erzeugung von nicht grundlastfähigen Windkraftstrom wird kein konventionelles Kraftwerk überflüssig und kein CO₂ eingespart. Im Gegenteil, der Schadstoffausstoß ist in den letzten Jahren in Deutschland sogar angestiegen.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Mittelgebirge denkbar ungeeignet für Windkraft ist. Denn auch Sie müssen einsehen, dass das Verhältnis von Schaden und Nutzen der Windkraft im Binnenland wesentlich schlechter ist, als beispielsweise an der Küste. Ich bin zwar der Meinung, dass der planlose und rücksichtslose Ausbau von Windrädern in Norddeutschland aus verschiedenen Gründen ebenfalls nicht der richtige Weg ist. Trotzdem lässt es sich nicht leugnen, dass wir dort mehr und regelmäßiger Wind haben und der Flurschaden auf einem Acker viel geringer und mit dem eines Waldes nicht zu vergleichen ist.

Sie meinen, dass im Main-Kinzig Kreis alle ökologischen Aspekte berücksichtigt wurden? Mag sein, dass man alle gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt und darüber hinaus den Schein waren möchte, man täte alles um die Umwelt zu schonen. Aber wer sich den Wald, oder besser was davon übrig geblieben ist an den Vier Fichten bei Neu-Wirtheim ansieht, wird schnell merken, dass das mit Arten- und Umweltschutz nichts mehr zu tun hat.

Bezüglich eines Dialogs mit Ihnen hätte ich mir gewünscht, dass Sie auf die Bürgerinitiativen und IG im MKK zugehen, das Gespräch suchen und sie ernst nehmen. Anstatt eine fehlende Zuständigkeit vorzuschieben und höchstens die Bürgersprechstunde anbieten. Ich muss zugeben, dass ich mit Ihnen mittlerweile ganz gerne schreibe. Sie werden es mir aber nachsehen, wenn ich diese Art des Dialoges mit Ihnen beenden werde, da so ein Leserbrief immer viel Zeit in Anspruch nimmt, die ich lieber für andere Dinge aufwenden werde. Außerdem möchte ich Ihre Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen.

Die umliegenden BI´s laden Sie gerne ein, mit uns eine Wanderung durch den schönen Spessart zu tätigen. Speziell die bayrische Seite wird ja von WKA verschont und nicht parzelliert. Zumindest in dieser Beziehung handeln unsere bayrischen Nachbarn überlegter als wir in Hessen."

Markus Kievel
Wingertsweg 4
63589 Eidengesäß

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