Schloß Büdesheim: Verkauf oder Verfall?

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Zur zukünftigen Nutzung des Schlosses in Schöneck-Büdesheim nimmt VORSPRUNG-Leserin Sabine Held aus Schöneck Stellung.



"Neben der Nutzung muss es die hehre Aufgabe einer Stadt oder Gemeinde sein, ihre architektonischen Schätze zu schützen und für die nächste Generation zu erhalten. Dass dies angesichts klammer Kassen allein durch öffentliche Mittel immer schwieriger wird, zeigt die aktuelle Entwicklung und Diskussion um das sanierungsbedürftige Schloß in Schöneck-Büdesheim. Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein wahres Kleinod. Umso glücklicher sollte sich eine Gemeinde schätzen, einen Investor gefunden zu haben, der bereit ist, trotz der vielen, oft an die Grenzen der Belastbarkeit gehenden Auflagen des Denkmalschutzes, diese Mammutaufgabe anzunehmen. Natürlich wäre es wünschenswert, auch dieses Gebäude im gemeindlichen Eigentum zu halten. Angesichts der Kosten, die allein für die Sanierung der Fassade und der Erhaltung der Statik erforderlich werden, muss jedem klar sein, dass dies nur ein Wunsch bleiben kann. Sieht man sich allein in der unmittelbaren Nachbarschaft um so wird deutlich, was durch den Einsatz privater Mittel entstehen oder erhalten werden kann. So wurde zunächst das gegenüberliegende Schloß durch Umbau und Erstellung großzügiger Eigentumswohnungen in einen weit besseren Zustand versetzt, anschließend die, vorher ein tristes Dasein fristende Orangerie in ein modernes und zeitgemäßes Wohnhaus verwandelt, ohne dass die Architektur Schaden genommen hätte. Ähnliches passiert seit Jahren im Ortskern Kilianstädten durch die aufwendige Restaurierung alter Fachwerkhäuser durch Privatleute. Der Ausbau und Erhalt des Dorfgemeinschaftshauses in Oberdorfelden in kommunalem Eigentum ist dem ungeheuren ehrenamtlichen Einsatz von Schönecker Bürgern geschuldet. Selbst wenn dieses in Büdesheim gewollt wäre, so wäre es angesichts der anstehenden Aufgaben und Kosten nicht möglich. Was aber würde geschehen, wenn dem Verkauf des Schlosses nicht zugestimmt würde? Angesichts des Gemeindehaushaltes und der Auflagen der Kommunalaufsicht wäre nicht mal die Sanierung in der Form möglich, dass die Räume weiter nutzbar blieben. Es entwickelte sich vielmehr über kurz oder lang eine dem Leerstand geweihte Bauruine, dessen Verfall sich in Ermangelung geheizter Räume exponentiell beschleunigen würde. Insofern halte ich auch die Diskussion darüber, wer, wann und warum in der Vergangenheit hier etwas versäumt hat, für völlig überflüssig und nicht zielführend. Der Blick sollte nicht zurück, sondern nach vorn gerichtet sein. Natürlich sind die Ängste und Sorgen der Anwohner ernst zu nehmen, allein deswegen jedoch ein der ganzen Gemeinde zum Vorteil gereichendes Projekt zu verhindern, ist weder der Sache angemessen, noch den Bürgern Schönecks gegenüber fair. Es wäre ein Gebot der Stunde, gemeinsam mit der Bürgermeisterin, der Verwaltung und dem Bauamt nach Lösungen zu suchen, statt diese Chance der Gemeinde im Interesse aller zu vergeben."

Sabine Held
Wachenbucher Straße 26
61137 Schöneck

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