Hasselroth: SPD schreibt an Verkehrsminister Al-Wazir

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Die Hasselrother SPD-Vorsitzende Uta Böckel und der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Benzing haben den Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir anlässlich seiner Teilnahme an der Verleihung des Hessischen Gründerpreises am Mittwoch in Gelnhausen in einem Offenen Brief auf die problematische Verkehrssituation in Hasselroth aufmerksam gemacht.



"Sehr geehrter Herr Staatsminister Al-Wazir, da Sie sich heute im Main-Kinzig-Kreis befinden, nehmen wir diese Gelegenheit wahr, Sie nochmals auf die Situation der Hasselrother Bürgerinnen und Bürger aufmerksam zu machen, die durch die Absage einer Ortsumgehung entstanden ist. Nachdem 2012 durch die Freigerichter Gemeindevertretung Planungen für die Große Umgehungsstraße Freigericht/Hasselroth abgelehnt worden waren, haben wir in Hasselroth bis zuletzt für die Kleine Umgehung, die nur durch die Hasselrother Gemarkung führt, gekämpft. Bis zuletzt herrschte auch bei allen in Hasselroth Einigkeit bei allen aktiven Parteien und Gruppierungen darüber, dass eine Entlastung für die Hasselrother Ortsteile Gondsroth, Niedermittlau und Neuenhaßlau zwingend not-wendig ist. Bei allen Beratungen und Entscheidungen wurde zwar inhaltlich breit diskutiert, alle Be-schlüsse wurden jedoch immer einstimmig gefasst. Auch bis heute gibt es diesen breiten Konsens, dass die Verkehrssituation in Hasselroth nicht länger hinnehmbar ist. Die Gondsrother Situation dürfte Ihnen durch verschiedene Termine mit der dort aktiven Interessengemeinschaft 'IG Umgehung Hasselroth' bekannt sein.

Im Ortsteil Niedermittlau wird nun auch immer wieder auf die sich noch verschärfende Situation im Altdorf, nach Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs am Haltepunkt Niedermittlau, aufmerksam gemacht. Hier ist dann eine direkte Auffahrt zur Autobahn möglich, das heißt ohne Wartezeit an der derzeit noch bestehenden Bahnschranke. Dahin wäre auch der Verkehr bei einer kleinen Lösung gelenkt worden. Am Verkehrsdurchfluss in allen drei Ortsteilen Hasselroths wird sich nichts ändern, wenn nichts geschieht. Im Gegenteil, der Verkehr wird auch weiterhin zunehmen. Die Fahrzeuge aus Freigericht müssen durch Hasselroth, da beißt keine Maus den Faden ab.

Aus der Antwort auf die kleine Anfrage von MdL Christoph Degen ging hervor, dass für die Planungen zur Umgehung bereits 800000 € verbraucht worden sind. Dies allein in den letzten beiden Jahren. Ungezählt sind sowohl die Summen als auch die Aufwände von ehrenamtlich Tätigen in den letzten 40 Jahren, seitdem über ein solches Projekt diskutiert worden ist. In diesem Zusammenhang möchten wir ebenfalls noch auf den Umstand hinweisen, dass im Ortsteil Niedermittlau sehr erfolgreich die Dorferneuerung durchgeführt wird. Immer wird hervorgestellt, dass hier sehr viele „private Dorferneuerer“ am Werk sind. Hier wird Dorferneuerung gelebt, junge Leute wenden viel Geld und Energie auf und stellen sich den formalen Hürden des Programms. Sie hofften, dass ihr Umfeld auch mit einer Umgehungsstraße lebenswert wird. Das Land Hessen trägt hier finan-ziell mit großen Aufwendungen bei.

Gerade Ihnen, als Grüner Minister, darf es nicht egal sein, wenn der Leerstand in den Dörfern dazu führt, dass, Dorfmittelpunkte aussterben und stattdessen die Urbanisierung und mithin auch weitere Umweltbelastungen damit die Folge sind. Die endgültige Absage aller Planungen passierte am 30.06.2014 in einem kleinen Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auch der Presse. Dies führte zu vielen Irritationen in unserer Gemeinde. Wenn wir vermuten, dass dies nach der Landtagswahl so kam und wir spekulieren, dass dieses Ministerium in keinem Fall von einem CDU-Politiker geführt worden wäre, ist dies schon interessant. Der Verkünder dieser schlechten Botschaft für die Gemeinde hätte genauso Florian Rentsch oder Thorsten Schäfer-Gümbel heißen können.

Wie beschrieben, wollen wir uns weiter für eine Umgehung einsetzen. Ob als kleine Lösung für Hasselroth, oder gemeinsam mit der Gemeinde Freigericht in Form einer großen Umgehung. Hier gibt es aktuell neue Bestrebungen in der Politik, die wir aufmerksam verfolgen. Wohl wissend, dass juristisch geklärt werden muss, ob dieses Projekt noch einmal aufleben könnte, bitten wir Sie inständig: Machen Sie einen Praxistag. Kommen Sie an einem Werktag in die Ortsteile von Hasselroth. Sehen Sie sich in der Höhe des Heimatmuseums im Ortsteil Niedermittlau (auch ein Projekt der Dorferneuerung) den sich begegnenden Schwerverkehr an, das gleiche gilt für den Ortsteil Gondsroth. Versuchen Sie in den beiden Altdörfern mit Kinderwagen/Rollator an der Straße entlang zu laufen. Die notwendigen Requisiten organisieren wir gerne. Auch wird Ihnen die Gelegenheit gegeben im Warmen bei einer Tasse Kaffee oder Tee die Situation durchs Wohnzimmer von Anwohnern zu erfahren. Wir, die Anwohner Hasselroths und insbesondere die lärm- und verkehrsgeplagten Straßenanwohner benötigen Ihre Hilfe und Unterstützung."

Uta Böckel
Jägerbuschstraße 2
63594 Hasselroth

Christian Benzing
Hasselbachstraße 8
63594 Hasselroth

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