Die Hallenbäder im Main-Kinzig-Kreis

"Anfang der Woche las ich sehr interessiert einen Artikel über das Gelnhäuser Hallenbad. Die finanziellen Probleme der Kommunen, die ein Hallenbad für Ihre Bürger und für die Bürger der Nachbargemeinden betreiben, lassen sich nicht mehr lösen, ohne gravierende Maßnahmen wie Steuererhöhungen oder wie die Streichung von Mitteln für die Vereinsförderung. Im Main-Kinzig-Kreis werden die kommunalen Hallenbad Betreiber von ihren Kreisvätern - allen voran Landrat Erich Pipa – völlig alleine gelassen. Sie haben sich aus den Hallenbad Zweckverbänden freigekauft hat mit dem Argument, dies sei für den Kreis eine freiwillige Leistung.

Für die Kommunen ist die Unterhaltung eines Hallenbades ganz sicher eine freiwillige Leistung, die die meisten Haushalte der Gemeinden zum Straucheln bringt. Wo ist also der Unterschied? Was macht der MKK mit seiner Zuständigkeit für den wichtigen Schulsport, wenn die Kommunen aus Geldmangel ihre Bäder schließen müssen, weil sie das jährliche Defizit nicht mehr alleine tragen können? Baut er dann eigene Hallenbäder?

Von Bund, Land und Kreis ist keine Hilfe zu erwarten im Gegenteil, es kommen die Auflagen, die Grundsteuern gravierend zu erhöhen oder freiwillige Leistungen wie die Vereinsförderung zu streichen. Die Vereine sind für eine Kommune keine beliebige Dispositionsmasse, sie sind für das kulturelle und soziale Umfeld eines Gemeinwesens unverzichtbar. Die Vereinskultur zu zerstören, bedeutet nicht nur eine Zerstörung von Kulturtechniken wie Musik, Gesang oder Sport, sondern auch eine Einschränkung des Wohlbefindens der Bürgerinnen und Bürger. Wer soll die zahlreichen sozialen Aufgaben, die von den Vereinen abgedeckt werden, dann übernehmen?

Aber wie entscheidet ein Multifunktional-Politiker wie Hugo Klein, der gleichzeitig in der Gemeindevertretung in Freigericht, im Kreisausschuss des MKK und im Landtag des Landes Hessen politisch aktiv ist und seine Hand hebt? Hat er in erster Linie den Haushalt und das Wohl seiner Heimatgemeinde im Auge oder ist ihm die Sanierung des Haushalts des Kreises und/oder des Landes wichtiger? Diese Frage möge sich der Leser selbst beantworten.

Für den Kreis wäre es ein leichtes zu sagen, wir geben von den Umlagen, die wir den Kommunen abnehmen (und dies sind immerhin in Freigericht weit mehr als 50% unserer Einnahmen) einen Teil an die bäderbetreibenden Kommunen ab, denn bei uns in Freigericht gehen in die Kopernikusschule nicht nur Kinder aus Freigericht sondern zum Beispiel auch aus Hasselroth, Rodenbach oder Langenselbold. Für die Kommunen die ein Hallenbad betreiben, kann nur der Kreis oder auch das Land kontinuierliche Unterstützung leisten. Sie dürfen sich nicht weiterhin damit herausreden, dass sie ja Förderungen schon geleistet haben und auch noch leisten, indem sie den Schulsport bezahlen. Nur dass der Beitrag für die Schüler nicht annähernd kostendeckend ist, verschweigt man dann gerne.

Der Bund, das Land und der Kreis müssen endlich ihren Verpflichtungen nachkommen und das nicht nur bei den Hallenbädern sondern auch z. B. bei der U-3 Betreuung, denn auch hier sind die Kommunen alleine gelassen. Das Konnexitätsprinzip (wer bestellt, bezahlt) ist gesetzlich verankert und es gilt sowohl bei den Startkosten, als auch bei den Folgekosten."

Anne Blobner
Wingertstr. 12
63579 Freigericht

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