Windkraft: Offener Brief an Kreisbeigeordnete Simmler

Leserbriefe
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Mit einem Offenen Brief wendet sich VORSPRUNG-Leserin Maritha Rämisch aus Flörsbachtal an die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, die auch an der Spitze des Zweckverbandes "Naturpark Hessischer Spessart" steht.



"Sehr geehrte Frau Simmler, die Vorstellung der länderübergreifenden Jahresplanung der Zweckverbände hessischer und bayrischer Spessart in Burgjoß durch die erste Kreisbeigeordnete des Main Kinzig Kreises, Susanne Simmler, und den Landrat des Main Spessart Kreises, Thomas Schiebel , insbesondere die Betonung der grenzüberschreitenden Bedeutung dieses Programmes erfreut jeden Naturliebhaber und weckt die Erwartung, dass  dieses Kleinod nicht nur touristisch zu vermarkten, sondern auch besonders zu schützen ist. Zumal bis Ende 2013 7,6 Millionen Euro an Fördermitteln, auch durch die EU bereitgestellt wurden und weitere 2,09 Millionen Euro in den nächsten 5 Jahren fließen werden.

Ich zitiere aus der  Internetseite des Zweckverbandes Naturpark  Spessart: 'Naturparke sind Vorbildslandschaften, die sich besonders für die naturnahe Erholung der Menschen eignen. Neben Regionalförderung sehen die Naturparke ihre Aufgabe im Vorfeld des klassischen Naturschutzes und in der Landschaftspflege. Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen Jeder Naturpark repräsentiert dabei eine einzigartige Landschaft mit ihrem besonderen Erscheinungsbild. Naturparke verbessern die Möglichkeiten einer landschaftsbezogenen Erholung insbesondere für die Bevölkerung der Ballungsgebiete und fördern besonders in strukturschwachen Regionen die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus.'

Wie kann es nun sein, dass auf der einen Seite die länderübergreifende Zusammenarbeit des MKK mit dem Landkreis Main Spessart betont wird, auf der anderen Seite jedoch die Bemühungen der Regierung von Unterfranken, den Spessart zu schützen indem man keine Windräder baut, zunichte gemacht werden? Wie passt die Schaffung von Industrieanlagen gigantischer Ausmaße zur Wichtigkeit großräumiger Kulturlandschaften in eben dieser Natur? Wie passt zusammen, dass plötzlich auf geschützte Tierarten keinerlei Rücksicht mehr genommen wird, weil Profitgier und die Sanierung defizitärer Gemeindekassen  wichtiger sind? Wie erklären Sie den Bürgern, dass Sie bei der Planung von Stromtrassen Transparenz und Bürgerbeteiligung vermissen und bei der Windkraftdebatte eben diese praktisch nicht vorhanden sind? Warum müssen sich Naturliebhaber und Tierschützer von Politikern verhöhnen lassen, nur weil sie gegen eine frevelhafte Umweltzerstörung sind?

Frau Simmler, auch Sie müssen sich die Frage gefallen lassen, warum Sie nicht zu Gesprächen mit eben diesen Menschen bereit sind, stehen Sie doch mit Ihrem Namen für den Zweckverband. Wie kann es sein, dass in Hanau ein seit Jahren etabliertes Festival nicht mehr stattfinden kann aus Gründen des Naturschutzes, während man im Spessart, dem nach Ihren Worten besonders schützenswerten Gebiet, klammheimlich den Naturschutz aufhebt, um freie Bahn für Windkraftanlagen zu haben?

Kein Mensch wandert auf Schotterpisten unter 200 Meter hohen Windkraftanlagen, setzt sich dem unerträglichen Geräuschpegel,  der Gefahr des Eiswurfes und des Infraschalls aus, um Ruhe und Erholung zu finden. All Ihre Bemühungen, den Spessart für Gäste und Einheimische zu einem positiven Erlebnis zu machen, werden durch solche Maßnahmen zunichte gemacht."

Maritha Rämisch
Hauptstraße 3
63639 Flörsbachtal

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