Schutz der Kreuzotter im Feuchtgebiet Eschenkar

Bad Orb
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Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) sorgt im hessischen Spessart mit ausgewählten Artenschutzmaßnahmen für eine nachhaltige Verbesserung von Kreuzotter-Lebensräumen.

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Dass auch andere Schlangen, wie beispielsweise die Schlingnatter, von den Maßnahmen profitieren, davon konnten sich am vergangenen Samstag die Teilnehmer der alljährlichen GNA Exkursion überzeugen. In Hessen ist die Kreuzotter „Vom Aussterben bedroht“. Sie besitzt bewegliche Zähne und ist die einzige über ganz Deutschland verbreitete Giftschlange. Trotzdem besteht beim Besuch des Eschenkar kein Grund zur Panik: Kreuzottern sind sehr scheu und leben versteckt. Bei Gefahr flüchten sie.

Als wechselwarmes Tier ist die Kreuzotter auf sonnige Biotope in einer halboffenen Waldlandschaft angewiesen. Dabei bevorzugt sie Habitate mit starker Tag-Nacht-Temperaturschwankung und hoher Luftfeuchtigkeit. Durch die Umstellung von der Kahlschlagwirtschaft auf eine naturnahe Waldwirtschaft mit Einzelstammentnahme verschwand der Mosaikcharakter im Wald. Heute finden sich Kreuzottern nur noch punktuell in Fichtenschonungen, Schneisen, entlang von Wegböschungen und an Waldrändern. Der Kreuzotter zum Verwechseln ähnlich ist die nach der Roten Liste als gefährdet eingestufte Schlingnatter. Trotz ihres großen Verbreitungsgebietes ist diese Art wenig bekannt. Der deutsche Name nimmt Bezug auf die charakteristische Verhaltensweise beim Beuteerwerb: Nach Ergreifen werden die Beutetiere - fast immer Eidechsen und kleine Ringelnattern - durch Würgen in zwei bis drei Körperschlingen kampfunfähig gemacht und meist lebend verspeist. Mit der Kreuzotter verbindet die Schlingnatter auch die so genannte ovovivipare Fortpflanzung. Dabei werden die Eihüllen bereits während des Geburtsvorgangs durchbrochen und vollentwickelte Jungtiere zur Welt gebracht.

Das Feuchtgebiet Eschenkar im Bad Orber Stadtwald ist mit seiner vielfältigen und strukturreichen Ausstattung als Lebensraum für Schlangen ideal. Das GNA Artenschutzkonzept fördert nicht nur die Kreuzotter, sondern die gesamte Artengemeinschaft des seltenen Moorstandortes. Dazu legten die Naturschützer bereits 2014 in Kooperation mit Armin Desch, Revierförster der Stadt Bad Orb, Winterquartiere und Paarungsplätze an. Es handelt sich entweder um große Holzstapel an sonnigen und windgeschützten Stellen im Wald oder um in die Erde eingelassene Steinwälle, in denen die Kreuzotter, aber auch andere Reptilien, Amphibien (Frösche, Kröten, Unken) und Kleintiere frostsicher überwintern können. Indem im Eschenkar die Moorgewässer von Gehölzen „freigestellt“ wurden“, schafften die Artenschützer besonnte Amphibienlaichplätze und förderten so vor allem die Nahrungstiere junger Kreuzottern. „Der Schutz der Kreuzotter im hessischen Spessart wird zunehmend wichtiger. Nicht zuletzt durch ihre versteckte Lebensweise sind die scheuen Schlangen nach und nach in Vergessenheit geraten. Und so hat sich die Situation dieses außergewöhnlichen Reptils dramatisch verschlechtert, ohne dass dies von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.“, erläutert GNA Biologin Susanne Hufmann. „Mit unseren Maßnahmen fördern wir nicht nur ganz konkret die Kreuzotter vor Ort, sondern werben auch für ihre Belange. Unterstützt wurden wir dabei von der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftung.“

Ein Faltblatt informiert über das Eschenkar. Kostenlose Anforderung unter der Telefon-Nr.: 06184 – 99 33 797 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Zur Unterstützung ihrer wichtigen Artenschutzprojekte bittet die GNA um Spenden auf das Konto 10 70 800 bei der Raiffeisenbank Rodenbach mit der BLZ 506 636 99. (IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00, BIC: GENODEF1RDB). Spenden an die gemeinnützige Naturschutzorganisation sind steuerlich abzugsfähig sind. Zur Ausstellung einer Spendenquittung wird der vollständiger Name und die Anschrift des Spenders benötigt. Spätestens Anfang des nächsten Jahres werden Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt versendet, auf Wunsch auch sofort. Mehr Informationen unter www.gna-aue.de.


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