Droht Biebergemünd ein zweites und drittes Vier Fichten?

Die Bürgerinitiative Windkraft im Spessart hält diese Offenlegung für voreilig, da aus ihrer Sicht wenigstens noch der Abschluss der ausstehenden Untersuchungen zum Naturschutz, z.B. die Suche nach Kolonien der Mopsfledermaus im Lützelbachtal, hätte abgewartet werden sollen. Gerade bei einem Projekt mit diesen Dimensionen sollte den Bürgern im Rahmen der zweiten Offenlegung ein möglichst realitätsnaher Plan vorliegen, damit sie sich ein klares Bild von den zukünftigen Lebensbedingungen in Biebergemünd machen können.

Das Gespräch der BI mit Michael Gerst, dem Leiter von Hessenforst, anlässlich der Übergabe der 2.100 Unterschriften aus Biebergemünd, hat zudem eindeutig bestätigt, dass kein Zeitdruck für einen schnellen Abschluss des Biebergemünder Flächennutzungsplan Windkraft besteht. Ganz im Gegenteil, Hr. Gerst hat der BI bestätigt, dass Hessenforst die Pflicht hat, die Flächen für den Bau von Windkraftanlagen auszuschreiben, sobald ein gültiger Flächennutzungsplan vorliegt. Das würde letztendlich dazu führen, dass Biebergemünder Vorrangflächen noch vor der Fertigstellung des Regionalplans zur Bebauung freigegeben werden und es zu einer vorrangigen Bebauung mit Windkraftanlagen käme.

Aufgrund der in allen Regionen kontrovers geführten Diskussionen um die Windkraft sind bebaubare Flächen zurzeit sehr rar. Einige Regionen wie die Rhön und der Hochtaunus haben sich zudem bereits aus der Nutzung der Windkraft verabschiedet. Nach der jetzigen Regionalplanung werden sie keine, bzw. nur sehr marginale Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausweisen. Alle noch verfügbaren Flächen werden deshalb von Projektierern, wie z.B. der Naturenergie Main-Kinzig oder ABO Wind heftigst umworben. Es bedarf bei diesem Szenario nur wenig Fantasie, um zu erkennen, dass es rund um Bieber, Roßbach und Breitenborn-Lützel bereits in 2015 zum Bau von 200 m hohen Windkraftanlagen kommen könnte. Bis zu einem zweiten und dritten Vier Fichten ist es dann nicht mehr weit, allerdings mit noch deutlich kleineren Abständen zur Wohnbebauung in Bieber und Roßbach! Die BI fordert deshalb die Gemeindevertreter aus Biebergemünd eindringlich auf, den Zeitplan für den eigenen FNP Windkraft mit dem des Regionalplans Südhessen abzugleichen. Die Bürger aus Biebergemünd dürfen ohne Not nicht einseitig durch die auf Bundes- und Landesebene dilettantisch geplante Energiewende belastet werden.

Die Informationsveranstaltung der Gemeinde Biebergemünd am Dienstag, den 24.06.2014 um 19:00 Uhr in der Biebertalhalle in Bieber ist für alle betroffenen Bürger die letzte Gelegenheit, sich über die Pläne der Gemeindevertretung zu informieren und Fragen an die Verantwortlichen zu stellen. Weitere Informationen zu den Windkraft Planungen im MKK und rund um Biebergemünd sind auf der homepage www.windkraft-im-spessart.de der Bürgerinitiative zu finden.