In der Wirtheimer Scheune „Bericht aus Berlin“ gegeben

Biebergemünd
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Schon am Nachmittag war die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller nach Biebergemünd gekommen.



In ihrem kleinen roten Wohnwagen, liebevoll „Knutschkugel“ genannt hatte sie mitten im Ortsteil Kassel am Bürgertreff ihre offene Bürgersprechstunde abgehalten. Hier hatten sich bereits einige interessierte Biebergemünder eingefunden, um mit Bettina Müller ihre Anregungen und Anfragen zu besprechen.

Den Abend verbrachte die Bundestagsabgeordnete dann auf Einladung der SPD Biebergemünd in der Wirtheimer Scheune. Zahlreiche Besucher und Mitglieder waren zur öffentlichen Veranstaltung gekommen, um mit Bettina Müller in lockerer Atmosphäre das Gespräch zu suchen. Die Ortsvereinsvorsitzende Martina Glaab begrüßte die Gäste und sprach einige der aktuellen Themen an, die die Region bewegen; so die Windkraftnutzung, die Sorge um die zukünftige Ärzteversorgung, die aktuell wieder in die Diskussion kommende Trassenführung der Kinzigtalbahnlinie, den Ausbau der B276 Bieber Richtung Flörsbachtal, die Mobilität und Nahversorgung der ländlichen Region.

Bundestagsabgeordnete Bettina Müller berichtete zunächst aus ihrem Arbeitsbereich „Pflege, Betreuung, Gesundheitsversorgung, Rechts- und Verbraucherschutz“  in Berlin. Das neue Pflegegesetz und deren Umsetzung sei in den nächsten Jahren ein großes Thema. Eine generalistische Ausbildung  hält sie für wichtig in den Ausbildungsberufen Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege. Ein sehr sensibles Arbeitsgebiet stelle der Bereich „Palliativmedizin – Sterbehilfe“ dar; solle die Gesetzgebung dazu liberal oder strafrechtlich betrieben werden? Gehe man nach den Meinungsbildern aus der Öffentlichkeit, so sind derzeit 70% für die Möglichkeit einer straffreien Sterbehilfe.

In der Pflege soll es, was die Einstufung der Pflegebedürftigkeit betrifft eine 5-stufige Einteilung geben, dazu sei es aber auch ganz wichtig, die Einstufungen genau und korrekt zu deklarieren. Auch die Pflegemöglichkeiten der Angehörigen überhaupt – in den Heimen und zuhause durch Kräfte aus dem Ausland waren Thema des Abends. Der Wunsch der meisten alten Menschen ist es, so lange als möglich zuhause bleiben zu können, deshalb bestehe eine große Nachfrage nach Tagespflegestellen; dies bestätigte auch Adrian Imkeller, Leiter der Senioreneinrichtung des Main-Kinzig-Kreises in Biebergemünd/Kassel. Qualitätsmanagements in der Pflege sowie im Gesundheitsbereich – eine bessere Ausstattung und Modernisierung der Krankenhäuser, die Belastung des Personals bzw. die Wahrnehmung von einer zu geringen Personalausstattung in den Einrichtungen gaben die Besucher der Abgeordneten mit auf den Weg nach Berlin.

Breiter Gesprächsraum nahm auch die zukünftige Versorgung mit Hausärzten auf dem Land ein – die Arbeit des Ärztenetzes Spessart in Zusammenarbeit mit dem MKK/Gesundheitsamt wurde positiv bewertet. Die Sorge darüber, dass „man Wohnort nah“ keinen Hausarzt mehr vorfinden wird, beschäftigte die Gäste; hierzu erläuterte die Bundestagsabgeordnete die aktuelle Situation und die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung, die den Versorgungsauftrag dazu habe; „hier hätte schon längst mehr getan werden müssen“, so die einhellige Meinung der Anwesenden. Den Ausbau der B276 streifte MdB Müller kurz – Hessen Mobil hatte durch eine Pressemeldung bekannt gegeben, dass der Ameisenbläuling umgesiedelt und die Baumaßnahme im Frühjahr 2015 starten kann. Mit Dank wurden die Bemühungen des Landrats Pipa, der Bundestagsabgeordneten Müller, die bekanntlich in Flörsbachtal wohnt und der beiden Bürgermeister Weber und Soer aufgenommen, die in das jahrelang schlummernde Verfahren endlich Bewegung bringen konnten.

Der mögliche Trassenverlauf der Kinzigtalbahn war in den letzten Wochen wieder in der Öffentlichkeit diskutiert worden und sorgte auch in Wirtheim für Gesprächsstoff. Dazu gäbe es keine Neuigkeiten berichtete Steffen Eckel, Müllers Büroleiter. Im Fokus stünden - wie vor einigen Jahren auch – die bereits bekannten verschiedene Trassenvarianten. Einig war man sich unter den Besuchern, dass grundsätzlich eine Entlastung der Bahnstrecke im Kinzigtal erfolgen müsse, wolle man in der Zukunft mehr Verkehr auf die Schiene bringen.
 
Windkraft in Biebergemünd, in Flörsbachtal, die Bürgerinitiativen und die unterschiedlichen Herangehensweisen der Kommunen in der Region wurden reichlich diskutiert. So ist die Mopsfledermaus „des einen Leid, des anderen Freud“  – je nachdem, ob die Kommunen nun Windkraftanlagen errichten möchten oder auch nicht. MdB Müller berichtet aus ihrer Kommune Flörsbachtal, dass bereits vor 10 Jahren eine Anlage gewünscht worden war, jedoch bis heute nicht realisiert werden konnte. Nach einer rund zweieinhalbstündigen angeregten Gesprächsrunde konnte der Abend mit Bettina Müller als sehr gelungen bezeichnet werden. Bettina Müller versprach, die Anregungen mit nach Berlin zu nehmen und  in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Gerne könne auch jederzeit über ihre Büromitarbeiter in Altenhaßlau der Kontakt zu ihr gehalten werden. Eine Wiederholung des „Berichts aus Berlin“ in Biebergemünd werde es auf jeden Fall geben, so das Versprechen der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller und der Ortsvereinsvorsitzenden Martina Glaab.


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