Birstein: 52 Jahre Ehe stehen auf dem Spiel

Birstein
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In einem Prozess im Amtsgericht Gelnhausen steht das Vertrauensverhältnis einer inzwischen 52 Jahre lang andauernden Ehe in Birstein auf dem Spiel. Ein 21-Jähriger aus Brachttal behauptet, vom Ehemann beauftragt worden zu sein, ohne Wissen der Ehefrau insgesamt 5.500 Euro vom ehelichen Konto abzubuchen. Die 78-jährige Ehefrau ist sich allerdings sicher: „Das hätte mein Mann mir gesagt.“



gerichtDas Gericht hatte zunächst darauf verzichtet, den schwer kranken Mann als Zeugen zu laden, nach den widersprüchlichen Aussagen muss er zum nächsten Verhandlungstermin jetzt allerdings doch erscheinen.

Dreimal hatte der Angeklagte zwischen dem 11. und 20. November 2014 an Geldautomaten in Birstein und Romsthal (Bad Soden-Salmünster) mitten in der Nacht vom ehelichen Konto Geld abgehoben. Benutzt hatte er EC-Karte und Pin des Ehemannes, seine vermeintliche Beute waren einmal 1.500 Euro und zweimal 2.000 Euro. Bilder der Überwachungskameras belegen, dass der 21-Jährige, einmal sogar in Begleitung seiner Freundin aus Bad Soden-Salmünster, an den Geldautomaten zugange war.

Das bestreitet dieser auch gar nicht, allerdings will er nur im Auftrag gehandelt haben und bestreitet die Anklage der Staatsanwaltschaft Hanau wegen Computerbetrugs in drei Fällen. Der Ehemann habe ihn gebeten, das Geld abzuheben und extra darauf hingewiesen, dass seine Frau davon nichts erfahren dürfe. „Klingeln sie bei mir und achten sie darauf, dass meine Frau nicht da ist“, habe er sich auch daran gehalten und seinem „Auftraggeber“ dann schließlich das Geld übergeben. Das Ehepaar hatte die Wohnung über ihrer zum Tatzeitraum noch an den Angeklagten vermietet, wenige Wochen vorher aber die Kündigung ausgesprochen, weil sich dieser einen Hund angeschafft hatte. Ende Oktober soll dann laut Aussage der Ehefrau der 21-Jährige während ihrer Abwesenheit in die Wohnung gekommen sein, um über eine Abänderung des Kündigungsschreiben zu sprechen und dabei EC-Karte und Pin an sich gebracht haben.

Für Aufklärung soll jetzt der Ehemann sorgen, der nun per Krankentransport zum nächsten Verhandlungstermin ins Gericht gebracht wird. Die Ehefrau jedenfalls geht fest davon aus, dass ihr Mann nichts mit den nächtlichen Geldabhebung vom ehelichen Konto zu tun hat: „Das glaube ich einfach nicht, wird sind seit 52 Jahren verheiratet.“


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