Rechtsextreme stören Ostermarsch in Bruchköbel

Bruchköbel
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Beim Ostermarsch in Bruchköbel kam es am Karfreitag zu einer Konfrontation zwischen Teilnehmern der Kundgebung und einer Gruppe, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist. Die Polizei reagierte schnell und riegelte die Straße kurzerhand ab. Letztlich blieb es bei Wortgefechten, die Kundgebung mit zirka 200 Friedensaktivisten lief anschließend ohne weitere Zwischenfälle ab.



Die Polizei hatte bereits auf der Zufahrt nach Bruchköbel sieben männliche Personen beobachtet, die als mögliche Störer des Ostermarsches in Frage kamen. Zumindest einer davon war den Sicherheitskräften auch namentlich bekannt. Nach dem Eintreffen dieser Gruppe stellten sich ihnen die Kundgebungsteilnehmer entgegen und brachten lautstark ihren Unmut über die Anwesenheit dieser Personen zum Ausdruck. Die sieben Männer blieben bis zum Beginn der Veranstaltung in der Bruchköbler Innenstadt, wurden von der Polizei aber nicht auf das Kundgebungsgelände gelassen. Wenig später traten sie den Rückzug an.

Anders als im Vorjahr war in diesem Jahr in der rechtsextremen Szene nicht massiv zur Störung des Ostermarsches in Bruchköbel aufgerufen worden. 2013 hatte sich dann auch tatsächlich eine größere Gruppe auf den Weg gemacht, wagte sich aber angesichts der großen Anzahl der Kundgebungsteilnehmer nicht bis in die Innenstadt vor. Stattdessen verzogen sie sich in den Bruchköbler Stadtteil Roßdorf und veröffentlichen anschließend Fotos von dort im Internet. „Wir waren auf mehrere Szenarien vorbereitet, dies ist jetzt eines davon“, hatte die Polizei laut Pressesprecher Rudi Neu auch in diesem Jahr die Situation jederzeit unter Kontrolle.

Im Mittelpunkt des Ostermarsches standen diesmal die Anfänge der beiden Weltkriege vor 100 und 75 Jahren sowie der Beginn der „Kriegseinsätze der Bundeswehr“ vor 15 Jahren. Seit Jahrzehnten ist die Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug durch Bruchköbel am Karfreitag, wie immer von der Hanauer Friedensplattform, dem Bündnis gegen Rechts und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) initiiert, der Auftakt für die bundesweiten Ostermärsche. Und die Veranstalter hatten auch diesmal im Vorfeld betont, dass sie die Anwesenheit von Neonazis auf dem Freien Platz in Bruchköbel nicht dulden werden.

Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung in Tübingen übte auf der Kundgebung scharfe Kritik an der Bundesregierung und stellte mit Blick auf die Ukraine fest, dass „die deutsche Regierung nicht vor einer Kooperation mit Faschisten zurückschreckt“. Bundespräsident Gauck, Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin von der Leyen warf er eine Rückkehr zur Weltmachtpolitik vor, die von den Friedensaktivisten abgelehnt werde.

„Stoppt den Waffenhandel“, forderte Richard Pfaff von der IG-Metall Hanau und kündigte Gespräche der Gewerkschaften mit den Beschäftigten in der Rüstungsindustrie an. „Wir brauchen den Wechsel hin zur Rüstungskonversion“, müssten Konzepte entwickelt werden, mit denen die Arbeitsplätze in diesen Industriezweigen in gesellschaftlich sinnvolle Beschäftigungen umgewandelt werden können. Die weltweit weiterhin steigenden Militärausgaben könnten anderweitig verwendet werden. Pfaff: „Was wir mit diesem Geld soziales gestalten könnten, das wäre für uns ein erfüllter Traum.“

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