Doch noch eine Chance für das Gelnhäuser Sommerfestival?

Ralph Steiger, Geschäftsführer des insolventen Veranstalters „the lion sleeps tonight entertainment GmbH“ aus Langenselbold, erklärte jetzt, dass Rechtsanwältin Petra Heidenfelder aus Frankfurt zur Insolvenzverwalterin bestellt wurde und „diese plant weiterhin, das Festival zu retten“.

Unterdessen widerspricht der Agenturchef erneut der Aussage des Gelnhäuser Bürgermeister Thorsten Stolz, dass er bis heute kein schlüssiges und genehmigungsfähiges Sicherheitskonzept vorgelegt habe. Steiger: „Dieses wurde Herrn Stolz mehrfach vorgelegt mit der Antwort, es hat ja noch Zeit. Das dann von uns letztendlich vorgelegte Sicherheitskonzept entspricht Maßgaben der

Versammlungsstättenverordnung und ist von einer Fachfirma erstellt. Auf Anfrage von uns, uns das Sicherheitskonzept des Main-Kinzig-Kreises vorzulegen, um dies auch mit dem unsrigen abzustimmen, erhielten wir eine Absage. Am Freitag ließ Landrat Pipa verlauten, der Main-Kinzig-Kreis habe noch kein fertiges Konzept, da man noch daran arbeite.“

Dass er bis heute keinen Mietvertrag für die Müllerwiese unterschrieben hat, bestätigt er unterdessen: „Die Stadt Gelnhausen hat erstmals am 8. Mai 2014 einen Mietvertrag vorlegt. Hier forderte sie den Veranstalter the lion sleeps tonight auf, zu Gunsten des Main-Kinzig-Kreises auf Teile der Müllerwiese zu verzichten und Haftungen für Schäden gleich welcher Art zu übernehmen. Dies haben wir bemängelt und bis zum heutigen Tag keinen Ersatzmietvertrag erhalten.“

Kritisch äußert sich Steiger abermals zur Rolle von Alexander Schopbach, Pressesprecher der Stadt Gelnhausen: „Es ist in der Tat richtig, dass die Stadt Gelnhausen in Person von Alexander Schopbach die Bands für das Event ‚Metal meets Classic‘ vermittelt hat. Allerdings befindet sich Herr Schopbach hier in einer Doppelfunktion, in der er einerseits dem Auftrag der Stadt Gelnhausen folgen muss und andererseits als Vertragspartner der the lion sleeps tonight entertainment seiner Sorgfaltspflicht und Fürsorge nachkommen muss. Dies hat er lediglich zum Wohle der Stadt erfüllt. Wir stellen klar: Die Band Minotauro wurde vom Veranstalter gekündigt, da Herr Schopbach in seiner Doppelfunktion nicht in unserem Sinne gehandelt hat. Die Band Haggard kündigte selbst, aber mit dem Hinweis auf die derzeitige Kommunikation zwischen Veranstalter und Stadt. Dies liegt uns schriftlich vor.“

Sämtliche Verträge mit den Künstlern seien allerdings ausschließlich zwischen the lion sleeps tonight und den jeweiligen Künstlermanagements geschlossen. Die Stadt Gelnhausen sei über den Vertragsinhalt nicht in Kenntnis gesetzt worden. Eine Information an Dritte zum Vertragsinhalt sei vertraglich ausgeschlossen. „Wenn Herr Bürgermeister Stolz hier von Zahlungsproblemen spricht, so sind das reine Mutmaßungen und haben keinerlei Substanz“, erklärt Steiger.

Unklar ist weiterhin, was mit den zirka 1000 Tickets passiert, die für die vier Festivaltage im Juli bislang verkauft worden sein sollen. Steiger abschließend hierzu: „Es entspricht der Wahrheit, dass es am 24. April einen Termin mit Bürgermeister Stolz und einigen anderen Herren gab. Es entspricht auch der Wahrheit, dass der Veranstalter dort den Stand der Vorverkaufszahlen bekannt gab. Aber wir stellen klar: Am 24.  Mai lag der Stand der Vorverkaufszahlen im Plan und es gab noch keinen Grund für Bedenken. Wir wiesen aber Bürgermeister Stolz intensiv darauf hin, dass die Parallelveranstaltung des Main-Kinzig-Kreises massiv zu einem Einbruch des Vorverkaufs führen kann. Dies Fehlinterpretation der Stadt Gelnhausen führte dann zur Veröffentlichung einer vernichtenden Pressemeldung, die die Stadt bis heute nicht bereit ist, zu entfernen.“