Gelnhäuser Sommerfestival: Kein Geld für Ticketkäufer

Gelnhausen
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Wer ein Ticket für das im Juli dieses Jahres geplante 1. Gelnhäuser Sommerfestival gekauft hatte, bekommt sein Geld nicht zurück. Das Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen des Veranstalters, der Agentur „the lion sleeps tonight entertainment GmbH“ aus Langenselbold, wurde jetzt mangels Masse abgewiesen. Ansprüche von Ticketkäufern können somit nicht mehr geltend gemacht werden.

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sommerfestivalIm Klartext: Das Insolvenzverfahren über das Unternehmen ist damit abgeschlossen, die zuletzt von Schauspieler Ralph Steiger aus Langenselbold geführte Agentur verschwindet von der Bildfläche. Und damit offenbar auch die zirka 40.000 Euro, die zuvor für die angeblich 1000 verkauften Tickets bezahlt wurden. Insolvenzverwalterin Petra Heidenfelder, eine vom Amtsgericht Hanau bestellte Rechtsanwältin aus Frankfurt, hatte schon nach der Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens Ende Mai dazu aufgerufen, keine Tickets mehr für das vom 3. bis 6. Juli auf der Müllerwiese in Gelnhausen geplante Musikfestival zu kaufen. „Ob der Kaufpreis später als Insolvenzforderung angemeldet werden kann, ist davon abhängig, ob die gesetzlichen Voraussetzungen zur Eröffnung des Verfahrens gegeben sind“, ließ sie zudem damals bereits verlautbaren.

Jetzt kam die schlechte Nachricht vom Amtsgericht in Hanau: Am 20. August wurde das Insolvenzverfahren mangels Masse abgewiesen und die Anordnung der vorläufigen Verwaltung aufgehoben. „Gläubiger können damit keine Forderungen mehr geltend machen“, hieß es jetzt zudem gestern aus dem Anwaltsbüro von Heidenfelder. Die Rechtsanwältin hatte sich zu Beginn des Insolvenzverfahrens mit dem Gelnhäuser Bürgermeister Thorsten Stolz verständigt, dass nur sie zum weiteren Verhandlungsverlauf öffentlich Stellung nehmen wird. Ob nun noch auf die Stadt Forderungen seitens der Agentur zukommen, ist offen. Geschäftsführer Ralph Steiger hatte im Mai die Stadtverwaltung für den Einbruch beim Ticketverkauft verantwortlich gemacht und Schadensersatzklagen im sechsstelligen Bereich angekündigt.

Wie auch heute noch auf der Homepage der Stadt Gelnhausen nachzulesen ist, sollte das 1. Gelnhäuser Sommerfestival vom 3. bis 6. Juli 2014 die Barbarossastadt mit einem Programm für alle Generationen beleben. Geplant war unter anderem eine Schlagerparty mit Andy Borg und Bernhard Brink, ein Konzert des österreichischen Künstlers Reinhard Fendrich, eine Comedy-Veranstaltung sowie ein Gala-Abend mit Orchester und Rockmusik. Am 9. Mai 2014 hatte die Stadt dann erstmals verlautbaren lassen, dass das Festival aufgrund schleppenden Kartenvorverkaufs gefährdet sein soll und anschließend immer wieder betont, dass die Agentur „the lion sleeps tonight entertainment GmbH“ aus Langenselbold den Kartenvorverkauf auf eigene Rechnung und aus eigenem wirtschaftlichen Interesse vornehme. Die Stadt stelle lediglich die Müllerwiese zur Verfügung, ein Euro pro verkauftes Ticket sollte dafür in die Stadtkasse wandern. Zum Eklat kam es anschließend, weil Agenturchef Ralph Steiger die Absage der eine Woche später stattfindenden Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des Main-Kinzig-Kreises forderte, da er dies als Konkurrenzveranstaltung wertete, und der Stadtverwaltung vorwarf, unwahre Pressemeldungen zu veröffentlichen. Am 21. Mai 2014 reichte er dann selbst den Insolvenzantrag für sein Unternehmen beim Amtsgericht Hanau ein.


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