„Was entstanden ist, zeigt mein Gefühlsleben“

Gelnhausen
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Die erste Woche der seelischen Gesundheit hat die Tagesstätte für psychisch kranke Menschen Gelnhausen des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) dazu genutzt, ihr Maskenprojekt der Öffentlichkeit zu präsentierten.

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maskentagesmaskentages1maskentages2maskentages3maskentages4Seit April hatten acht Besucher der Tagesstätte zusammen mit den Betreuern an Masken gearbeitet, um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.

Wie eine schöne Frau, ein Waldgeist, ein Phönix oder ein Dämon sehen sie aus. Sie sind bemalt, mit Glitzersteinen und Kieseln beklebt, lackiert, mit einer Perücke ergänzt oder mit Federn aus Papier. Die zehn Masken sind in einem Raum der Tagesstätte Gelnhausen mit Licht und entsprechender Hintergrundgestaltung in Szene gesetzt. Wie auf einer kleinen Bühne sind sie platziert. Mit ihrer fantasievollen und genauen Gestaltung begeistern sie die Besucher der Vernissage.

Das Projekt startete im April und dauerte zwölf Wochen. Immer montags und dienstags haben acht Besucher der Tagesstätte an den Masken gearbeitet. Ihrem Projekt gaben sie den Titel „Seelenvielfalt“. Dieses bestand aus zwei Teilen: Zum einen haben die Teilnehmer ihre Maske nach eigenen Vorstellungen gebastelt, zum anderen haben sie diese im szenischen Spiel „erlebt“. „Das Herstellen der Masken soll den Teilnehmern das Selbstbewusstsein geben, etwas selbstständig schaffen zu können“, erklärt Monika Karrer von der Tagesstätte Gelnhausen. Die Tagesstätten des BWMK in Gelnhausen, Langenselbold und Bad Soden-Salmünster unterstützen Personen mit psychischen Erkrankungen, die bei der Gestaltung des täglichen Lebens Begleitung brauchen. Durch das Angebot in der Tagesstätte wird der Tagesablauf strukturiert. Arbeitsangebote und Aktivitäten tragen dazu bei, dass die Teilnehmer ihre Kompetenzen erproben und neues Selbstvertrauen schöpfen können. Ziel ist die langfristige Stabilisierung der Menschen, so dass selbstständiges Leben und Arbeiten wieder möglich wird.

Die Masken haben die Projektteilnehmer im ersten Schritt nach eigenen Vorstellungen aus Ton geformt, den sie anschließend mit fünf Schichten Pappmaché überzogen haben. Den aus Pappmaché entstandene Abdruck haben sie geweißt und mit Holzleim ausgepinselt. Danach wurde die getrocknete Maske bemalt. „Während dieser Arbeit ist viel zwischen den Teilnehmern passiert“, sagt Monika Karrer. „Sie haben sich immer wieder gegenseitig unterstützt und das hat das Arbeiten sehr angenehm gestaltet. Trotz der langen Projektdauer haben die Teilnehmer ihre Motivation zur Mitarbeit nicht verloren.“ Die Vernissage stelle für sie nun die Wertschätzung ihrer Arbeit dar.

Einige der Teilnehmer stellten ihre Masken den Besuchern vor, bevor sie sie durch die kleine Ausstellung führten und sich dann mit ihnen zu Kaffee und Muffins im Erdgeschoss der Tagesstätte trafen. Die Ausstellung war über drei Räume verteilt. Im ersten waren die zehn Masken ausgestellt, im Raum gegenüber zeigte eine 15-minütige Filmdokumentation wie diese entstanden waren und im Raum dahinter war eine große Foto-Collage aufgebaut und Steckbriefe erklärten, welche Eigenschaften die Projektteilnehmern ihren Masken zusprechen. „Meine Maske sollte eigentlich ganz anders werden“, hatte ein Teilnehmer formuliert. „Was entstanden ist, zeigt mein Gefühlsleben. Sie symbolisiert Freiheit mit dem Wunsch, das zu tun, was sie will. Die Maske zeigt auch Schattenseiten meines Lebens, mit dem Wunsch stark zu werden.“

Parallel zur Vernissage des Maskenprojekts hatte auch das direct-Beratungszentrum des BWMK im selben Haus in der Hailerer Straße 24 die Pforten geöffnet und lud dazu ein, seine Angebote kennen zu lernen. Im direct-Beratungszentrum sind unterschiedliche Fachbereiche der Sozialberatung zusammengefasst und organisatorisch miteinander verbunden. Als Teil eines Netzwerks von Ärzten, Kliniken und anderen Beratungsstellen ist es in der Lage, schnell und unbürokratisch Hilfe an Menschen zu vermitteln, die sich schwierigen Lebenssituationen befinden.


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