Runder Tisch „Hausarztversorgung“: Auftaktveranstaltung in Gründau

Gründau
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„Wir brauchen Namen. Der Rest ergibt sich in persönlichen Gesprächen“, so die Kernaussage des Vertreters der Kassenärztlichen Vereinigung Hessens (KVH), Carsten Lotz.



Er, sowie Vertreter aller Gründauer Fraktionen und ein Großteil der in Gründau praktizierenden Hausärzte folgten einer Einladung des Gründauer Bürgermeisters, Gerald Helfrich. Primäres Ziel dieser Auftaktveranstaltung war es, einen Nachfolger für den zum Jahresende in den Ruhestand gehenden Allgemeinmediziner und Hausarztes Dr. Kopytto in Hain-Gründau zu finden. Dass dies ein schwieriges Unterfangen ist, war allen Beteiligten von Anfang an klar.

Der Vertreter der KVH gab zu Beginn des runden Tisches einen kurzen Sachstandsbericht zur Ist-Situation. Nach seinen Aussagen gilt eine Region als angemessen versorgt, wenn ein Hausarzt auf 1.671 Einwohner kommt. Überversorgt ist eine Region, wenn die Verhältniszahl um mehr als zehn Prozent überschritten wird. Der Bereich Gelnhausen, zu dem auch Gründau gehört, gilt mit 116 Prozent Abdeckung als überversorgt. Hört hier ein Hausarzt auf und ist kein direkter Nachfolger zur Stelle, wird die Praxiszulassung für dieses Gebiet durch die KVH nicht neu vergeben.

Ebenso können junge Mediziner sich heute aussuchen, wo und wie sie arbeiten wollen. Die Nachfrage nach Ärzten ist sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland enorm hoch. Die Gründe für den Mangel an Bewerbern sind unter anderem auch die härteren Arbeits-bedingungen für Landärzte, die langen Arbeitszeiten sowie die Scheu vor dem unter-nehmerischen Risiko einer eigenen Praxis, waren sich die anwesenden Ärzte einig. Auch sei die überbordende Bürokratie seitens der KV nicht förderlich, so stellvertretend Dr. Becker für seine anwesenden Kollegen. Dies alles seien Gründe, warum ein Großteil der angehenden Mediziner bereits in den ersten Semestern dankend ablehnen, Hausarzt werden zu wollen.

Was die Verbesserung der Umfeldfaktoren, wie günstige Miete oder die Bereitstellung von günstigen Darlehen als finanzieller Anreiz angeht, signalisierte man fraktionsübergreifend Gesprächsbereitschaft. Auch wurde der Vorschlag aus der Ärzteschaft nach kooperativen Anbieterstrukturen, z.B. die Übernahme von Medizinern in ein Angestelltenverhältnis oder die Eröffnung von Zweig-Praxen intensiv unter den Anwesenden diskutiert.

Fazit der knapp zweistündigen offen geführten Diskussion war, dass ein möglicher Nachfolger den Bemühungen aller Beteiligten folgt. Man vereinbarte, sich Anfang Oktober wieder in gleicher Runde zu treffen und vielleicht auch schon erste Ergebnisse zu präsentieren.


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