Biographie-Kochkurs im Seniorenzentrum Gründau

Unter der Leitung der Einrichtungsbeirätin Rosemarie Knutzen, lernten Bewohner und Mitarbeiter, die traditionelle Herstellung von Kochkäse. Der Kurs orientierte sich an der Biographie und den Erfahrungen der Bewohner und fand großen Zuspruch innerhalb der Pflegeeinrichtung. „Die Zubereitung von Kochkäse hat in meiner Familie eine lange Tradition. Schon meine Ur-Oma Felizitas hat immer wieder Kochkäse gemacht.“, erinnert sich Knutzen und erzählt: „Je nachdem wie viel Geld am Ende eines Monats übrig war, wurde der Kochkäse sahniger oder weniger sahnig. Als Kinder fanden wir es aber sowieso am schönsten, wenn der Kochkäse auf einmal doppelt so hoch wurde und fast aus dem Topf lief.“ Zur Herstellung von Kochkäse wird Quark mehrere Stunden abgetropft, mit Natron vermischt und nach einer Ruhezeit unter Rühren erwärmt, bis er sich verflüssigt. Die Masse wird mit Butter oder Sahne und Eigelb vermischt und mit Salz und Kümmel gewürzt. Um die Wartezeit bis zur Verflüssigung des Käses zu verkürzen, las Frau Knutzen den Teilnehmern das Märchen „Der süße Brei“ der Brüder Grimm vor. Neben den Bewohnern, beteiligten sich auch Mitarbeiter an der Herstellung des Kochkäses. Vielen Bewohnern war die Zubereitung von Kochkäse dabei nicht fremd. Eine Bewohnerin erzählte, dass sie als junges Mädchen ihrem Vater immer den Kochkäse auf das Feld zur Arbeit brachte. Auch andere Teilnehmer erinnerten sich beim Kochen an Geschichten aus ihrer Kindheit. Gut gelaunt erklärte eine Bewohnerin: „Ich habe mich früher immer gefreut, wenn ich nach Hause kam und Kochkäse und frisches Bauernbrot auf dem Tisch stand. Das war eines meiner Lieblingsgerichte“. Daher war die Freude groß, als die Teilnehmer das fertige Produkt anschließend gemeinsam genossen.

Foto: Einrichtungsbeirätin Rosemarie Knutzen (erste v.r.) verbreitet gute Laune in der Pflegeeinrichtung.