Senioren-Dependance in Marköbel kann gebaut werden

Hammersbach
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Es kam so richtig Freude auf, als sich die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und der Hammersbacher Bürgermeister Michael Göllner im Dorfzentrum von Marköbel über ein prägendes soziales und städtebauliches Projekt informierten.



Denn: Die Senioren-Dependance Hammersbach, von der hier die Rede ist, kann in die Umsetzungsphase gehen. Die Pflegeeinrichtung in Hammersbach gehört zu einem Gemeinschaftsprojekt im Ronneburger Hügelland, zu dem noch die bereits fertig gestellten Häuser in Neuberg und Limeshain und die im Bau befindliche Dependance in Ronneburg gehören. Die Idee:  Eine enge Kooperation der Gemeinden mit dem Kreis. Die vier Seniorenpflegeinrichtungen werden gemeinsam geplant und gebaut und durch die Alten- und Pflegezentren des Kreises als Einheit betrieben. Ein Modell übrigens, das wegen seiner Einmaligkeit auch im Sozialministerium in Wiesbaden zur Finanzierung Überzeugungsarbeit notwendig machte.

Fast wäre das gemeinsame Projekt in der Gemeinde der Ideengeber, sprich in Hammersbach, noch gescheitert. Hier waren nicht nur die schwierigsten Rahmenbedingungen zu bewältigen, hier kamen mit Blick auf das Weltkulturerbe - im Ortskern von Marköbel stand einstmals ein römisches Kartell - auch neue, bisher nicht gekannte Herausforderungen auf die Planer zu.  Konkret: Die Gemeinde musste zwei Grundstücke inklusive des Gebäudebestandes ankaufen und umfangreiche Abbrucharbeiten als Vorleistung erbringen, was über die Förderung im Rahmen der Dorferneuerung ermöglicht wurde. Zusätzlich musste die Gemeinde noch ein Konzept für den denkmalgeschützten Altbestand entwickeln und dabei klären, wie dieser sinnvoll saniert und genutzt werden kann. Hier ist nun ein Privatinvestor eingesprungen, der die zwischen 40 und 60 m² großen Wohnungen saniert und älteren Menschen und Singles zur Miete anbietet. „Hier ist die Nachfrage inzwischen sehr groß“, so Bürgermeister Göllner.

Anfang dieses Jahres kamen dann die größten Herausforderungen auf die Planer zu. Da der Limes mit seinen Wehranlagen zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört, sind überall dort, wo man auf solche Relikte trifft, besondere Maßnahmen geboten. lm Zuge der Bauvorbereitungen wurde dann auch noch festgestellt, dass das Bodensubstrat kaum tragfähig ist, sodass intensive Bodenverbesserungen vorgenommen werden mussten. Doch ausgerechnet in diesem Bereich wurden die archäologischen Überreste vermutet, die im Grundsatz nicht angetastet werden durften. Bürgermeister Göllner: „Daher musste eine Variante gefunden werden, die das Bodendenkmal erhält und den Neubau trotzdem auf statisch sichere Fundamente stellt.“ Zum Einsatz kam das sog. Rüttel-Stopf-Verfahren. Der Boden wurde an einzelnen Stellen gepresst und die dabei entstehenden Löcher mit Schotter gefüllt, wodurch das Fundament für die Dependance sicher ist und die archäologischen Überreste auf jeden Fall erhalten werden.

Ganz wichtig: Die Welterbe-Kommission akzeptiert dieses Verfahren, sodass dem Bau der Senioren-Dependance nunmehr nichts mehr im Wege steht. Bereits im Dezember 2015 soll Richtfest gefeiert werden. Die Einweihung ist Dezember 2016 vorgesehen. Dann können vier Wohngemeinschaften in die Dependance einziehen. Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler: ,,Als zuständige Dezernentin für die Dorferneuerung und als Aufsichtsratsvorsitzende der Alten- und Pflegezentren freut es mich sehr, dass hier Dorfumbau, Ortskerngestaltung und Revitalisierung der Ortskerne sowie Denkmalschutz auf der einen und Leben und Wohnen im Alter auf der anderen Seite beispielhaft zusammengeführt werden können." Für Bürgermeister Göllner ist das Engagement des Main-Kinzig-Kreises dabei nicht hoch genug einzuschätzen. Als einziger Kreis in Hessen betreibt er selbst noch Pflegeinrichtungen für ältere Menschen und baut mit den Dependancen im Ronneburger Hügelland sein Angebot sogar noch weiter aus. Göllner: „Ein solches Projekt hätten wir ohne die Zuschüsse und vor allem ohne das persönliche Engagement der handelnden Personen nicht auf den Weg bringen können.“

Foto: Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Hammersbachs Bürgermeister Michael Göllner informierten sich über das Rüttel-Stopf-Verfahren, das den Bau der Senioren-Dependance ermöglicht.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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